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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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hingehören. Das Ganze ist doch nichts weiter als ein Hirngespinst! Keine heimlichen Fantasien mehr , gelobte ich mir selbst. Nie mehr.
    Und da war sie. Die Antwort. Keine heimlichen Fantasien mehr. Nie mehr. Liebe und das Internet waren zu chaotisch, basta. Da machte ich nicht länger mit.
    Zufrieden drehte ich mich auf die Seite und schlief, bis dreißig Minuten später mein Wecker klingelte. Erschöpft, aber hoffnungsvoll bei der Aussicht auf einen Neubeginn, schlich ich mich aus Katys Haus hinaus auf die kalte, regennasse Straße, wo ich ein Taxi anhielt und zum Flughafen flüchtete. Es war nur eine Frage von Stunden, bis ich an meinen Schreibtisch zurückkehren konnte, bereit, mein Leben wieder unter Kontrolle zu bringen.

Kapitel neun
    Ich blickte zu Margots Schreibtisch hinüber. Es war schon neun Uhr zweiunddreißig, und sie war immer noch nicht da. Unbehaglich rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her und versuchte, die unheilvolle Vorahnung zu unterdrücken, die sich in mir zusammenbraute. Ich wollte DAS GESPRÄCH nicht länger hinausschieben. Ich wollte, dass Margot sich anhörte, was ich mir im Flugzeug überlegt hatte. Und dann wollte ich, dass sie mir meinen Job zurückgab. Und dass sie im Idealfall damit aufhörte, Röcke zu tragen, die alles exakt abzeichneten. Aber eins nach dem anderen.
    Ich saß gerade mal eine Stunde an meinem Schreibtisch, doch ich fühlte mich bereits besser. Mein Posteingang war gut organisiert und nach Prioritäten sortiert, und ich arbeitete mich langsam, aber sicher durch die angestauten Mails, die ich in den vergangenen Tagen nicht hatte abtragen können. Ich war bereit, wieder die Kontrolle zu übernehmen. Wäre ich erst einmal mit Margot fertig, würde mich nichts mehr aufhalten können. »Grrr«, knurrte ich leise, um mir Mut zu machen. » GRRR !«
    Ich blickte aus dem Fenster auf die lange, gewundene Auffahrt, doch noch immer war keine Spur von ihr zu sehen. Trotz meiner Enttäuschung über Margots Abwesenheit breitete sich ein zunehmendes Gefühl inneren Friedens in mir aus. Es war ein ausgesprochen schöner Herbstmorgen, ein weiches, gedämpftes Licht spielte mit den gelben Blättern, die noch an den Ahornbäumen hingen. Die schmerzlichen Ereignisse der gestrigen Nacht hatte ich bis auf Weiteres fest in meinem inneren Aktenschrank verschlossen.
    Ãœber die interne Telefonanlage rief ich Cassie an. »Haben Sie etwas von Margot gehört?«
    Â»Sie ist bei der BBC und gibt Radio Scotland ein Interview«, antwortete Cassie. »Erinnern Sie sich nicht?«
    Â»Ã„hm, nein?«
    Cassie stand von ihrem Schreibtisch auf und kam zu mir herüber. »Sie hat mir gesagt, sie habe Ihnen eine E-Mail geschickt … In ungefähr zehn Minuten müsste sie auf Sendung sein … Vielleicht ist die E-Mail ja verloren gegangen.« Es entstand eine Pause. »Sie hat Ihnen keine E-Mail geschickt, oder?«
    Ich musste lächeln. Cassie war nicht nur eine fantastische persönliche Assistentin, sie hasste Margot auch genauso sehr, wie ich es tat. »Richtig«, erwiderte ich knapp. »Ich werde sie jetzt anrufen. Könnten Sie inzwischen bitte John informieren, dass Margot im Begriff steht, der BBC ein Interview zu geben, ohne zuvor meine Zustimmung eingeholt zu haben?«
    Â»Dieses kleine Luder!«, rief John ein paar Minuten später. »Sie hat nicht einmal mir etwas davon gesagt.«
    Â»Ich habe versucht, sie zu erreichen. Ihr Handy ist ausgeschaltet, aber ich habe die Telefonnummer eines der Produzenten von der Frühstücksshow, Chris heißt er.«
    Â»Zu welchem Thema wollen sie sie interviewen? Verdammt, Lambert, sie darf nichts über Simitol verlauten lassen! Sonst müssen wir das Produkt womöglich noch vom Markt nehmen, bevor wir es überhaupt eingeführt haben!«
    Â»Ich weiß. Ich muss jetzt auflegen, John.«
    Â»Du darfst nicht zulassen, dass sie Mist baut!«, verkündete er mit Nachdruck. Er klang sehr nervös.
    Endlich bekam ich bei meinem fünften Anruf Chris, den Produzenten, ans Telefon. Er reichte mir Margot, die äußerst verärgert klang. »Wir sind in zwei Minuten auf Sendung«, sagte sie übereifrig. »Mach’s kurz.«
    Â»Wir werden so lange miteinander reden, wie ich es für richtig halte«, teilte ich ihr mit stahlharter Stimme mit. »Wir sind nicht befugt, vor der offiziellen

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