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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Finger betasteten sanft die Knochen. »Herrgott, Lambert, da drin ist ja ein ganzer Werkzeugkasten!« Seine Hand wanderte weiter aufwärts, doch nachdem er einen strengen Blick von mir geerntet hatte, verharrte er an meinem Knie.
    Â»Schluss«, sagte ich ruhig.
    John stand auf und tat, als würde er schmollen. »Du trägst halterlose Strümpfe«, bemerkte er auf dem Weg zur Tür. »Wunderbar viktorianisch und sexy, Lambert. Macht das bionische Bein wett. Weiter so!«
    Â»Ich werde dich auf dem Laufenden halten, wie es mit Margot weitergeht, sobald ich mit ihr gesprochen habe«, teilte ich ihm nüchtern mit. Ich wollte, dass er aus meinem Büro verschwand, bevor ich seine Gesellschaft allzu sehr genoss.
    Â»Margot ist eine Nervensäge«, sagte John. »Mit der wirst du mühelos fertig. Machtgeile kleine Arschkriecherin. Sie hat ihre Sache gut gemacht, als sie hier die Stellung halten musste, aber …«
    Â» Wie hast du sie gerade genannt?«, fragte ich und fing an zu lachen.
    Â»Ã„hm, eine machtgeile kleine Arschkriecherin. Ach, Lambert, jetzt komm mir nicht mit fader Political Correctness. Das Mädel ist nun mal eine Arschkriecherin, und das weißt du!«
    Ich konnte nicht aufhören zu lachen. Ich lachte und lachte und lachte, bis ich mich endlich in meinem Stuhl zurücklehnte und die Augen schloss. Der Schmerz und die Enttäuschung der letzten vierundzwanzig Stunden lösten sich in Luft auf, als John mich erfreut anstrahlte.
    Â»Arschkriecherin!«, keuchte ich. Tränen schossen mir aus den Augen. »So nenne ich sie auch!«
    Â»Eine Arschkriecherin mit einem Faible für Zwerge«, fügte er hinzu.
    Das gab mir den Rest. Ich hörte erst auf zu lachen, als Margot vierzig Minuten später umgeben von einer dicken, schwarzen Wolke des Zorns in mein Büro rauschte. »Wir müssen reden«, sagte sie und schlug die Tür hinter sich zu. Sie sah aus, als hätte ihr jemand unaufgefordert eine NASA -Rakete in den Allerwertesten geschoben. »Wie konntest du es wagen, das Interview zu canceln, unmittelbar bevor wir …«
    Â»Sagtest du nicht, wir müssen reden?«, fiel ich ihr ins Wort. »Wie kannst du es wagen, ein völlig unangemessenes, nicht abgesegnetes Interview in einer Zeit wie dieser zuzusagen?«
    Margot sah aus, als würde sie gleich durchdrehen. »Was soll ich deiner Meinung nach denn tun, wenn du dich nach London verpisst, um mit Johns Kumpels rumzumachen?«, fauchte sie.
    Â»Margot«, sagte ich und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. »John hat mich gebeten, mich mit Arthur Holford zu treffen, weil der Mann sich mit dem Gedanken trägt, fast eine Milliarde Dollar in Salutech zu investieren. Doch zuvor will er natürlich wissen, wie überzeugend unser Gesamtauftritt ist. Das würde ich nicht gerade ›rummachen‹ nennen. Wie wär’s, wenn wir uns dem eigentlichen Thema zuwenden?«
    Margots Gesichtsausdruck war eine komplizierte Mischung aus Zorn, Frustration und Schockiertheit. Sie hat vergessen, dass sie für Charley Lambert, die schottische Amazone, arbeitet , dachte ich. Tapfer machte ich die Schotten dicht und schärfte meinen Speer. »Es geht doch darum, dass du offenbar Probleme damit hast, die Hierarchie in dieser Abteilung zu akzeptieren. Ich weiß wirklich zu schätzen, was du während meiner Abwesenheit geleistet hast – hervorragende Arbeit –, doch wenn du weiterhin hinter meinem Rücken irgendwelche Dinge machst, mir Informationen vorenthältst und versuchst, Abläufe zu kontrollieren, die in meinen Verantwortungsbereich fallen, wird mir nichts anderes übrig bleiben, als formale Schritte gegen dich einzuleiten.«
    Sie starrte mich mit unverhohlenem Hass an. »Das würdest du nicht tun«, flüsterte sie.
    Â»Da täuschst du dich, Margot«, entgegnete ich kühl. »Genau das würde ich tun. Also hör auf damit, mir meine Projekte wegzunehmen, und nutze diesen Nachmittag dazu, mir meinen Job zu übergeben – und zwar ordnungsgemäß. Wenn nicht, werde ich Carly anrufen und eine Abmahnung in die Wege leiten. Wie entscheidest du dich?«
    Ich holte tief Luft. Weiter so, Lambert! John marschierte durchs Büro und grinste mich frech durch die Glaswand an.
    Margot machte auf dem Absatz kehrt. »Na schön. Dann fange ich besser gleich damit an«, murmelte sie und stakste auf ihren

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