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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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hohen Absätzen aus dem Zimmer. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie leise »Schlampe« hinzufügte, als sie die Tür hinter sich zuknallte.
    Als ich mich wieder gefasst hatte, kam Cassie mit einem Stapel Zeitungen in mein Büro. Ȁhm, die heutigen Zeitungsausschnitte, farbig hervorgehoben.« Sie kicherte. Ȇbrigens: gut gemacht«, fügte sie im Flüsterton hinzu.
    Â»Könnten Sie mir einen Powersalat zum Mittagessen besorgen, Cassie?«, bat ich sie. »Bitte kaufen Sie mir nicht schon wieder so ein minderwertiges Zeug, auch dann nicht, wenn ich Sie darum bitte. Ich muss einen klaren Verstand bewahren, Cassie. Wir fangen heute Nachmittag damit an, die alte Ordnung wiederherzustellen!«
    Â»Kein Problem«, erwiderte sie, dann senkte sie die Stimme erneut und flüsterte: »Super, wie Sie Margot in die Schranken gewiesen haben! Sie ist ein Miststück! Gestern hat sie mir gesagt, wie gewöhnlich ich in meinem Hosenanzug aussähe!«
    Ich schnappte nach Luft, aber Cassie winkte ab. »Von einer Person, die Tag für Tag ihre Muschi zur Schau stellt, lasse ich mich nicht beleidigen.«
    Zum dritten Mal an diesem Tag brach ich in schallendes Gelächter aus. Die Dinge wendeten sich definitiv zum Besseren.
    Später, als ich mich meinem Papierkram widmete und mich nebenbei durch meinen Salat mümmelte, klingelte mein Telefon.
    Â»Ein Mann, der sein Ferkel sprechen möchte, ist am Apparat«, sagte Cassie.
    Ich grinste. »Stellen Sie ihn durch!«
    Es knackte in der Leitung.
    Â»Dad?«
    Â»Hallo, Ferkel.«
    Ich wusste augenblicklich, dass etwas nicht stimmte. »Dad? Geht es dir gut?«
    Er seufzte. »Ja, Charley, meine Liebe … ich fürchte nur, meiner Mutter geht es nicht so gut.«
    Ich setzte mich besorgt auf. Granny Helen war nie krank. »Was ist passiert?«
    Â»Sie … sie hatte einen leichten Schlaganfall, Charley. Wir waren die letzten vierundzwanzig Stunden bei ihr im Krankenhaus. Es geht ihr schon viel besser. Aber sie ist …« Dads Stimme versagte. »Sie ist nicht ganz sie selbst.«
    Â»Ach, Dad … Wird sie sich erholen?«
    Â»Das ist durchaus möglich, doch in ihrem Alter sind die Aussichten nicht unbedingt rosig«, antwortete er traurig.
    Ich wurde bleich und versuchte, mir meine lebhafte, kleine Großmutter, die ihre Familie so fest im Griff hatte, als schwache, kranke Frau vorzustellen. Seit meiner frühesten Erinnerung hatte Granny Helen von ihrem Thron aus Anweisungen erteilt und mit ihrem Zepter auf den Fußboden gepocht. Ungeachtet ihres Alters war sie stets das Oberhaupt unserer Familie gewesen.
    Â»Geht es dir gut, Dad?«, wiederholte ich meine Frage sanft. Er klang so verloren.
    Â»Nun, ich bin ganz schön geschockt. Es gefällt mir gar nicht, meine Mutter in diesem Zustand zu sehen, Charley. Ich drücke fest die Daumen, dass sie sich wieder erholt.« Er klang nicht überzeugt. »Gleich geht übrigens die Nachmittagssprechstunde los, ich muss mich um meine Patienten kümmern. Könntest du Vanessa und Katy für mich anrufen, Charley? Ich … ich habe einfach nicht den Mut, es ihnen zu sagen.«
    Â»Natürlich. Möchtest du, dass ich heute Abend zu euch komme? Etwas zum Abendessen koche? Zu Granny ins Krankenhaus fahre?«
    Â»Nein, nein, wir sollten es so ruhig wie möglich angehen lassen … Ich rufe dich morgen an. Au revoir «, verabschiedete er sich bedrückt.
    Â»Ã„hm, au revoir «, echote ich.
    Nein! , dachte ich bestürzt. Granny Helen war nicht mal ansatzweise alt genug für einen Schlaganfall! Und Dad liebte seine exzentrische Mutter. Egal, wie viel er in der Praxis zu tun hatte, er bestand immer darauf, eine ganze Stunde Mittagspause zu machen, um mit ihr an die frische Luft zu gehen: Im Winter tranken sie eine Tasse Tee im Café, im Sommer saßen sie neben dem Springbrunnen und plauderten, während Malcolm um sie herumtappte und die Wiese nach interessanten Dingen abschnupperte. Sie waren echte Freunde.
    Komm schon, Granny Helen , dachte ich und schluckte.
    Ness war sehr aufgeregt, doch auf eine für sie typische, undramatische, selbstlose Art und Weise. Sie wollte mir unbedingt das Versprechen abnehmen, sie nach der Arbeit anzurufen, um ihr von dem Abend in London zu berichten. Schließlich musste sie wissen, was aus meinem Versuch geworden war, Williams und Shelleys Date zu ruinieren.
    Â»Ich

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