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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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hielt an. Verwirrt und genervt tappte ich in die Küche, wo mich ein bemerkenswerter Anblick erwartete.
    Â»Guten Morgen!«, begrüßte mich Sam mit dröhnender Stimme, die gefährlich an seine BSS erinnerte. Er verteilte einen grellgrünen Smoothie aus dem Mixer auf zwei Gläser. Ohne ersichtlichen Grund wummerten Phil Collins’ Serious Hits … Live! ohrenbetäubend laut aus dem iPod-Dock.
    Â»Ã„hm?«
    Sam grinste. »Ich sagte: ›Guten Morgen!‹«
    Â»Was … was treibst du da, Sam?« Meine Stimme klang wunderbar heiser.
    Â»Ich mache mir etwas Gesundes zum Frühstück, Chas. Es ist harte Arbeit, so gut auszusehen wie ich.«
    Er sah in der Tat gut aus. Ich hatte Sam um diese Tageszeit noch nie wach gesehen, und wenn er aufstand – für gewöhnlich gegen Mittag –, dann trug er meist einen schmuddeligen Frotteebademantel und verbrachte den Großteil des Tages DVD s schauend auf dem Sofa. Heute dagegen stand er auffallend aufrecht da und trug eine – pardon? – kurze Jogginghose ?»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich ihn misstrauisch.
    Â»Es ist mir nie besser gegangen! Hier, probier mal, Birne mit Rukola!«
    Ich nahm einen winzigen Schluck. »Ist das köstlich!«
    Â»Ha! Jetzt müssen wir nur noch in die Gänge kommen und William und Shelley verkuppeln. William hat mich um sieben Uhr früh angerufen und sich nach dem Stand der Dinge erkundigt. Anschließend können wir uns noch einmal richtig über First Date Aid unterhalten, die Planung, Finanzielles, Marketing und so weiter.«
    Ich starrte ihn verblüfft an. Ȁhm, sicher, Bowes. Aber ich stinke wie eine Dachshöhle. Könnte ich zuerst unter die Dusche gehen?«
    Er salutierte.
    Â»Ãœbrigens«, krächzte ich, »was soll das mit den Sportklamotten und dem gesunden Frühstück? Wo ist dein Frotteebademantel?«
    Â»Ach, den habe ich gestern Nacht verbrannt.«
    Â»Du hast was? Wo?«
    Â»Im Kamin«, antwortete Sam und schüttete auch noch die letzten Tropfen aus dem Mixer in sein Glas.
    Mein Blick wanderte zum Kamin. Dort, inmitten der Feuerstelle, zwischen einem großen Haufen Asche und verkohlter Scheite, lag ein einsames Stückchen Bademantelgürtel. »Bowes, du bist ein Psychopath.«
    Die Anfangstakte von »Take A Look At Me Now« ertönten, begleitet vom Kreischen und Pfeifen des Collins’schen Live-Publikums. Immer noch lachend entfernte ich mich Richtung Dusche. Sam war wirklich zu albern.
    Â»He, Chas«, rief er mir nach, als ich das Zimmer verließ. Ich blieb stehen und wandte mich um. »Vor zehn Jahren hieß es, ich würde niemals über meinen Phil-Collins-Fimmel hinwegkommen. Aber: Take a look at me now! «
    Während des Frühstücks, bestehend aus Porridge und grünem Smoothie, öffnete Sam sein Notebook und fing an, die Shelley/William-Strategie zu besprechen. »So, wann kommt sie aus New York zurück?«, fragte er und kritzelte einen provisorischen Kalender auf seinen danebenliegenden Notizblock.
    Â»Ich bin mir nicht sicher. Als sie mich am Donnerstag angerufen hat, sagte sie, sie würde eine Woche lang weg sein. Also können wir davon ausgehen, dass sie am Donnerstag, dem siebzehnten Oktober, wieder da ist.«
    Sam strich die Tage bis dahin an. »Okay. William gewährt mir direkten Zugriff auf seine E-Mails. Hast du Shelleys Zugangsdaten?«
    Ich nickte. »Ja. Sie hat extra ein Benutzerkonto für mich eingerichtet. Glaub mir, sie wird es alle fünf Sekunden überprüfen und mir sofort per Telefon ein Feedback geben.«
    Â»Ist sie so ein Kontrollfreak?«
    Â»Nein, sie mag William einfach.«
    Sam sah mich amüsiert an. »Ist sie ein Kontrollfreak?«, wiederholte er, für meinen Geschmack ein bisschen zu betont.
    Â»Nun, ja, ein bisschen schon«, räumte ich widerstrebend ein, ignorierte Sams Grinsen und fuhr meinen Laptop hoch. »Hast du schon in ihre Korrespondenz reingeschaut?«, fragte ich ihn.
    Sam gab Honig auf seinen Porridge. »Ja. Grauenhaft. Lies dir das gleich mal durch, damit wir einen Schlachtplan entwerfen können.«
    Â»Ein Schlachtplan ist eine sehr gute Sache, wenn man sich Shelleys Fähigkeiten im Verfassen von E-Mails vor Augen ruft. Jede Mail ist wie ein Schlag ins Gesicht.« Ich loggte mich in Shelleys Posteingang ein. Sie haben keine neuen Nachrichten erschien auf

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