Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
Vom Netzwerk:
zu cool, um sie so einfach aufzugeben.«
    Â»Mir bleibt nichts anderes übrig. Ich habe meine Entscheidung getroffen.«
    Â»Nun, dann machst du sie eben wieder rückgängig.«
    Meine Augenlider wurden schwer. Ich klappte eins herunter und ließ das andere einen schmalen Spalt offen. Sam sah in der Tat ernst aus. »Sam, ich verstehe dich ja, aber ich kann nicht weitermachen. Mir fehlt einfach die Zeit dazu. Sieh mich doch an: Ich bin total ausgebrannt.«
    Sam ballte die Fäuste und tänzelte auf der Stelle auf und ab, wie er es schon mit achtzehn, bei unserem ersten Kennenlernen, gemacht hatte. »Ich weiß! Alleine schaffst du das nicht. Wie wär’s daher, wenn wir, ähm, wenn wir Partner würden? Ich kann für den Augenblick die Leitung übernehmen, und du steigst wieder ein, wenn du Zeit dafür hast. Vielleicht könntest du dann und wann ein paar E-Mails schreiben, aber den Rest erledige ich. Wir könnten anfangen, auch Männern unsere Dienste als Ghostwriter anzubieten. Was das Verfassen von E-Mails anbelangt, sind sie noch schlechter als Frauen. Was deine Kundinnen nicht wissen, Chas, ist, dass es die Männer nur wenig schert, was sie schreiben. Frauen bewerten die Online-Flirts sehr viel höher. Erinnerst du dich an die Umfrage von letzter Woche? Viele Männer da draußen brauchen Hilfe!«
    Ich verfiel in eine Art Totenstarre. »Du willst mein Partner sein? Und bei First Date Aid einen E-Mail-Service für Männer anbieten? Verstehe ich das richtig?«
    Er boxte aufgeregt auf meine Matratze, und trotz meiner überwältigenden Erschöpfung musste ich lachen. Er war manchmal wirklich amüsant wie ein kleines Kind. »Ja! Ich könnte die Agentur leiten, mich um den Bürokram kümmern … schließlich habe ich im Augenblick nicht viel anderes zu tun. Ich könnte uns im ganzen Land bekannt machen, mit den PR -Agenturen und Werbeleuten reden … Denk nur daran, wie viele Artikel ich im Sommer für dich an Land gezogen habe!«
    Ich dachte über sein Angebot nach. Im Grunde wollte ich die Agentur gar nicht schließen, und wenn Sam die Leitung übernahm, könnte ich mich darauf konzentrieren, E-Mails für unsere weiblichen Kunden zu verfassen – vielleicht mit einem Limit, wie viele Frauen ich gleichzeitig betreute. Schließlich war das die Arbeit, die mir am besten gefiel. Ein Problem damit, den kleinen Profit zu teilen, den ich inzwischen einfuhr, hatte ich nicht: Bei First Date Aid war es mir nie ums Geld gegangen.
    Trotzdem machte mir die Vorstellung, die Agentur in andere Hände zu übergeben – und dann auch noch in Sams –, nach wie vor zu schaffen.
    Â»Chas«, sagte Sam in meine Gedanken hinein. »Erinnerst du dich daran, was ich dir in Williams E-Mails geschrieben habe? Ich möchte mehr mit meinem Leben anfangen. Ich habe noch etwas Geld von der letzten Klinikstudie übrig. Das könnte ich investieren. Du weißt, dass ich gut bin, wenn es um Marketing geht und ums Flirten. Wir werden spitzenmäßige Geschäftspartner abgeben!« Er streckte die Hand aus.
    Ich schüttelte sie. »Einverstanden, Bowes«, erklärte ich langsam. »Du bist an Bord.«
    Er stieß begeistert die Faust in die Luft. »Juchhu! Auf uns, Geschäftspartnerin!«
    Ich lächelte schwach, den Kopf erschöpft aufs Kopfkissen gebettet. »Auf uns, ähm … Geschäftspartner!«
    Plötzlich beugte sich Sam zu mir herab und küsste mich auf die Stirn. »Schlaf jetzt«, sagte er und stürmte aus dem Zimmer.
    Es war ein seltsamer Tag gewesen, wenn man bedachte, was so alles passiert war. Ich drehte mich auf die Seite und fühlte, wie ich in einen komatösen Schlaf sank. Wenn Sam First Date Aid übernahm, wäre ich tatsächlich in der Lage, meine ganze Kraft in Salutech zu stecken und wieder die alte Charley Lambert zu werden. Ich hatte es genossen, ihr heute wieder näherzukommen, und ich hatte den Eindruck, mein Leben wieder besser im Griff zu haben als in den kompletten vier Monaten zuvor.

Kapitel zehn
    Am Samstagmorgen wurde ich von lautem Getöse geweckt. Außerdem hatte ich das Gefühl, ein Pelztier hätte in meinem Mund Quartier bezogen. Hailey und ich waren erst um zwei Uhr vierzig von unserer Cocktailrunde zurückgekehrt, und nun bedauerte ich ernsthaft, derart über die Stränge geschlagen zu haben.
    Das Getöse

Weitere Kostenlose Bücher