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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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der Seite. Ich seufzte enttäuscht.
    Sam schaute auf. »Was ist?«
    Â»Nichts«, antwortete ich hastig. Ich wollte mir nicht anmerken lassen, dass ein Teil von mir immer noch bestürzt war, wenn keine neue Nachricht von William eingegangen war. Daran würde ich mich erst noch gewöhnen müssen. Ich schluckte die Reste des Smoothies und öffnete die zuletzt eingegangene Mail.
    Hi , hatte William geschrieben. Hast du Samstagabend Zeit? Mit freundlichen Grüßen, William.
    Ich war entsetzt. »Mit freundlichen Grüßen? Mit freundlichen Grüßen? Sam, sie haben geknutscht !Da kann er doch nicht ›Mit freundlichen Grüßen‹ schreiben!«
    Sam nickte in Richtung meines Computers, um mir zu zeigen, dass da noch jede Menge mehr auf mich zukam. Seine Augen funkelten ausgelassen.
    Shelley hatte fünfundfünfzig Sekunden später auf Williams Nachricht geantwortet. Ich zuckte zusammen.
    Muss nach New York. Notfall bei der Arbeit. Müssen uns ein andermal treffen. Es tut mir aufrichtig leid.
    Shelley
    Â»Sie ist kalt wie ein Fisch«, befand Sam, der über meine Schulter hinweg mitgelesen hatte.
    He, das ist die schlechteste Ausrede, die ich je gehört habe!! Wann bist du zurück?
    Â»William setzt doppelte Ausrufezeichen? Er ist doch ein Doktor!« Ich war schockiert.
    Keine Ahnung. Ich werde es dich wissen lassen, sobald ich über nähere Informationen verfüge.
    Mit freundlichen Grüßen
    Shelley
    Â»Nein! ›Mit freundlichen Grüßen‹? Nicht auch noch Shelley!«
    Â»Doch«, sagte Sam. »Kein Wunder, dass sie uns um Hilfe gebeten haben.«
    Hi, Shelley …
    Was ist denn los? Bricht die Weltwirtschaft zusammen?
    W.
    Hi, William,
    das ist eine komplexe, firmeninterne Angelegenheit, über die ich nicht mir dir sprechen darf.
    Mit freundlichen Grüßen
    Shelley
    Na schön. Teil mir einfach mit, wann du zurückkommst.
    ïŠ William
    Ich machte mich über meinen Porridge her. »Grauenvoll, Sam«, murmelte ich. »Einfach grauenvoll. Smileys? Hm? Mit freundlichen Grüßen? Ich fasse es nicht. Guter Porridge übrigens. Ich bin beeindruckt.«
    Â»Danke. Ich habe etwas Honig, Zimt, ein paar Sultaninen und Sahne hinzugegeben«, erwiderte Sam lässig, als würde er jeden Tag ein köstliches Frühstück mit niedrigem glykämischem Index zubereiten. »Also, Chas. Ich denke, das Problem liegt darin, dass Shelley derart brüsk ist, dass William Angst bekommt. Also schreibt er totalen Unsinn, defensive Einzeiler. Fangen wir damit an, Shelley ein bisschen aufzuwärmen.«
    Â»Moment mal. William hat damit angefangen. Seine E-Mail war fürchterlich ! Er war derjenige, der diese Mit-freundlichen-Grüßen-Epidemie ausgelöst hat …«
    Â»Aber er hat ihr gleich am Morgen nach ihrem Treffen eine Mail geschickt, und zwar schon um halb acht! Egal, wie er sich ausgedrückt hat – das zeigt eindeutig, wie angetan er ist!«
    Â» MIT FREUNDLICHEN GRÜSSEN ?«, brüllte ich. » MIT FREUNDLICHEN GRÜSSEN ?«
    Wir starrten uns an.
    Sam brach als Erster in Gelächter aus, und nach ein paar Minuten fiel ich mit ein.
    Â»Oh Mann«, keuchte ich.
    Â»Auweia«, prustete Sam. »Das ist kein guter Start für unsere Geschäftsbeziehung!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Â»Okay, Chas, du hast ja recht. Sie sind beide grottenschlecht. Versuchen wir, beide ein bisschen in Fahrt zu bringen. Shelley ist an der Reihe zu antworten, doch vielleicht sollte William ihr eine Guten-Morgen-Mail schicken, damit sie sich – keine Ahnung – etwas begehrter fühlt. Könnte sein, dass sie dann entspannter ist.«
    Ich dachte über seinen Vorschlag nach und musste lächeln. Während meiner Korrespondenz mit »William« hatte er zweimal schon am frühen Morgen geemailt, und ich war stundenlang auf einer rosa Wolke durch die Gegend geschwebt. Welcher Frau, die halbwegs bei Verstand war, würde es nicht gefallen, wenn der Mann ihrer Träume schon beim Aufwachen an sie dachte?
    Sam holte seinen eigenen Laptop an den Tisch und fing an zu tippen.
    Ich dachte an das, was Shelley mir in den vergangenen achtundvierzig Stunden erzählt hatte. Was würde diese E-Mail zu einer ganz besonderen machen? »Ich hab’s!«, rief ich plötzlich. »Shelley liebt den Central Park im Herbst. Behaupte doch einfach, dass es dir genauso geht! Dann wird

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