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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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wusste ich mit Sicherheit, dass ich ihn nicht begehrte, doch es wäre nett gewesen, wenn er nicht ganz so abweisend geklungen hätte. Dennoch ließ ich mir nichts anmerken. Zwischen Sam und mir durfte es nicht zu Missverständnissen kommen. Ich holte tief Luft. »So, so, Cyber Love Assistants. Bowes! Wie konntest du nur?«
    Â»Ach, Steve Sampson möchte nach Europa expandieren, daher hat er eine Art Probelauf gestartet und eine Anzeige in der Stage geschaltet, in der er nach originellen Ghostwritern sucht. Ich dachte, ich probier’s mal.«
    Â»Steve Sampson soll sich zum Teufel scheren! Das hier ist mein Spielfeld!«
    Zum ersten Mal, seit er das Badezimmer betreten hatte, grinste Sam.
    Â»Ach nein«, ruderte ich zurück. »Das ist ja gar nicht mehr mein Spielfeld. Mist. Jetzt wird er vermutlich all meine Klienten übernehmen. Was natürlich nur gut ist«, fügte ich wenig überzeugend hinzu.
    Sam blickte mich verärgert an, dann überließ er sich wieder seinen trüben Gedanken.
    Â»Warum hast du mir nicht erzählt, dass du für ihn arbeitest?«, fragte ich ihn. »Das verstehe ich nicht.«
    Â»Es war mir halt peinlich«, sagte er.
    Â»Aber warum?«
    Â»Einfach weil … weil das dein Ding ist. Ich hatte eh schon das Gefühl, mich zu sehr bei dir einzumischen. Ich wollte mich nicht aufdrängen.«
    Ich fühlte mich wie eine verzweifelte Mutter. »Ach, Bowes, du Dummkopf! Ich war dir unglaublich dankbar für deine Hilfe! Das hätte ich ohne dich nie geschafft!«
    Sam trommelte mit den Fingern auf seinen Oberschenkeln, und ich hätte so einiges dafür gegeben, um herauszufinden, was ihm gerade durch den Kopf ging. »Scheiße«, sagte er schließlich.
    Â»Ich muss ins Bett, Bowes.« Ich wollte unbedingt raus hier. Wollte nichts als Ruhe und Frieden, um ungestört über all das nachdenken zu können.
    Sam nickte abwesend. »Sicher. Gute Nacht.«
    Doch gerade, als ich aufstand, um aus dem Badezimmer zu humpeln, schoss seine Hand nach vorne und umschloss mein Handgelenk. »Warte. Shelley hat dich gebeten, William zu mailen, während sie in Amerika ist?«
    Â»Ã„hm, ja. Woher weißt du das?«
    Sam schlug sich aufgeregt aufs Bein. »Wahnsinn! Megawahnsinn!«
    Gähnend hockte ich mich wieder auf den Badewannenrand. Ich war am Ende meiner Kräfte. »Wieso Megawahnsinn?«
    Sam rutschte auf dem Klodeckel hin und her. »Ich habe heute zum ersten Mal direkt mit William gesprochen. Er hat mir einen Batzen Geld versprochen, wenn ich ihm helfe! Er sagte, die E-Mails, die sie sich geschrieben hätten, seien einfach grauenhaft!«
    Da ich nicht verstand, was daran so aufregend sein sollte, und ich außerdem keine Sekunde länger gerade sitzen konnte, rappelte ich mich hoch und humpelte Richtung Bett, Sam dicht auf den Fersen. »Denk doch mal nach, Chas! William und ich stehen in direktem Kontakt! Genau wie du und Shelley! Wir wissen, was sie beide denken! Wir können uns zusammentun! Wenn wir zusammenarbeiten, bringen wir die Beziehung binnen weniger Tage unter Dach und Fach!«
    Noch immer voll bekleidet, zog ich mir die Bettdecke über den Kopf. »Tolle Idee«, nuschelte ich.
    Â»Nein, Chas. Du musst dich erst ausziehen.« Sam kehrte mir den Rücken zu.
    Â»Dreh dich ja nicht um«, ermahnte ich ihn, schlüpfte erschöpft aus den Klamotten und legte mich wieder hin.
    Sam ließ derweil nicht locker. »Was meinst du? Sollen wir diese beiden Turteltäubchen nun zusammenbringen oder nicht?«
    Ich gähnte erneut. »Warum nicht? Das wäre ein schöner Erfolg, bevor ich die Agentur dichtmache, auch wenn mir die Vorstellung, dass du für Cyber Love Assistants arbeitest, ganz und gar nicht gefällt.«
    Â»Ich arbeite gar nicht mehr für die. Ich hatte bloß einen Einmonatsvertrag, und der ist letzte Woche ausgelaufen. Doch William wollte Shelley auf keinen Fall verlieren, also hat er Steve Sampson gezwungen, ihm meine Handynummer zu geben. Ich arbeite sozusagen auf eigene Rechnung.«
    Verschlafen reckte ich die Daumen in die Höhe.
    Sam grinste auf mich herab. »Da wäre nur noch eine Sache«, sagte er plötzlich. Sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert, was mich augenblicklich in Schrecken versetzte.
    Â»Schieß los«, sagte ich vorsichtig.
    Â»Ich kann nicht zulassen, dass du First Date Aid dichtmachst, Chas. Die Sache ist viel

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