Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
wusste, dass sie Etienne dort finden würde. Er arbeitete ganz bestimmt an seinem Computer.
Er war tatsächlich in seinem Arbeitszimmer, aber obwohl er am Schreibtisch saß, waren alle Computer abgeschaltet. Er telefonierte. Rachel stellte sich hinter ihn und legte ihm zögernd die Hände auf die Schultern, während er in den Hörer sprach. Als er die freie Hand ausstreckte und sie auf ihre legte, lächelte sie und erkannte erst in diesem Augenblick, dass sie nicht vollkommen sicher gewesen war, wie er sie empfangen würde. Etienne hatte behauptet, er habe sie schon seit Tagen begehrt, aber das hatte vielleicht nicht viel zu bedeuten. Er hatte das vielleicht einfach nur so gesagt. Er hätte auch das Interesse an ihr verlieren können, nachdem seine Leidenschaft befriedigt war. Aber das war offenbar nicht der Fall.
„Na wunderbar! Ich werde nach ihm Ausschau halten”, sagte Etienne und legte auf. Sobald sich das Telefon wieder auf der Ladestation befand, stand er auf, um sie in seine Arme zu ziehen und zu küssen. Er knurrte: „Guten Morgen, meine Schöne. Wie geht es dir?”
Rachel errötete und küsste ihn auf die Nasenspitze. „Ich habe Hunger.”
Etienne lachte. „Du bist unersättlich.”
„Ja, das bin ich. Aber ich meinte, dass ich richtigen Hunger habe.”
„Ah.” Er seufzte leise und umarmte sie noch einmal, dann nahm er ihre Hand und führte sie aus seinem Arbeitszimmer.
„Ja, ich auch. Leider haben wir kein Blut mehr. Ich habe gerade Bastien gebeten, uns welches zu schicken. Es müsste bald hier sein, aber inzwischen.... ” Er hielt inne, als sie in die Küche kamen, und sein Blick fuhr zum Fenster der Hintertür hinüber, in die Dunkelheit hinaus.
„Was ist denn?”, fragte Rachel neugierig. Sie trat neben ihn und spähte in den großen Garten hinter dem Haus. Sie hatte ihn sowohl tagsüber als auch nachts gesehen, und er war zu allen Zeiten sehr schön, mit einem großen Springbrunnen, einem Steingarten und vielen Bäumen.
„Ich dachte, ich hätte da draußen jemanden gesehen”, murmelte er, dann drückte er kurz ihre Hand. „Warte hier, ich will mich nur schnell mal umschauen.”
Er war draußen, bevor Rachel etwas sagen konnte. Sie hielt die Tür auf, sodass sie alles übersehen konnte, und schaute ihm nach, als er in den Garten ging. Sie hatte vorgehabt, sich ebenfalls umzusehen, aber ihr Blick blieb an seinem Po hängen und schien sich von ihm nicht mehr trennen zu können. Sie kämpfte gar nicht erst dagegen an. Etienne hatte ohnehin bessere Nachtsicht als sie. Und es war wirklich ein hübscher Anblick. Ein sehr hübscher Anblick. Rachel hatte nie zuvor begriffen, wie attraktiv der Po eines Mannes sein konnte. Sie wollte ihn am liebsten sofort packen und drücken und....
„Muss eine Nachwirkung von diesem Getränk sein”, murmelte sie und schüttelte den Kopf. Aber ihr Blick wurde unweigerlich wieder von seinem Po angezogen, sobald sie in seine Richtung schaute, und sie kam zu dem Schluss, dass es vielleicht das Beste wäre, zu ihm zu gehen, statt hier voll hemmungslosen Verlangens an der Tür herumzustehen. Sie zog die Tür hinter sich zu und folgte Etienne leise.
„Hast du etwas gesehen?”, fragte sie flüsternd und ein wenig abgelenkt von dem Geruch seiner Haut. Er roch wirklich gut. Hhmm. Rachel war aufgefallen, wie gut er roch, als sie ihr Gesicht an seinen Hals geschmiegt und seinen Duft eingeatmet hatte, aber jetzt konnte sie ihn beinahe so intensiv riechen, als stünde sie schon neben ihm. Ihre Sinne wurden offenbar stärker, stellte sie fest und freute sich darüber. Vielleicht würde sie auch bald imstande sein, ihre Zähne richtig zu benutzen. Und sogar Blut zu trinken. Der Trick mit den Strohhalmen, den Thomas ihr gezeigt hatte, funktionierte gut. Aber sie hätte es lieber direkt aus einem Glas getrunken, so wie alle anderen. Bis das der Fall wäre, würde sie sich fühlen wie ein verzärteltes Kind, dem man mit Milch verdünnten Tee vorsetzte.
„Nein. Ich habe mich vielleicht geirrt. Es war vielleicht nur ein Schatten.”
„Hmm.” Rachel schnupperte und trat näher an ihn heran. Sie betrachtete seinen Hals. Er roch wirklich köstlich. Gut genug, dass man ihn hätte verspeisen können. Aus irgendeinem Grund erinnerte er sie an ein großes Porterhouse Steak, gut und blutig. AI fresco. Marguerites Formulierung fiel ihr wieder ein, und sie fuhr entsetzt zusammen.
„Was ist denn? Hast du etwas gesehen?”, fragte Etienne, als sie plötzlich
Weitere Kostenlose Bücher