Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
zurücktrat.
„Nein”, antwortete Rachel voller Schuldgefühle. „Nein. Wir sollten jetzt reingehen, meinst du nicht? Es ist ziemlich kalt hier draußen.” Es war tatsächlich kälter, als es für die Jahreszeit üblich war, und sie hatten beide keine Jacke an. Nicht dass ihr die Kälte aufgefallen wäre, bis sie ihr eine praktische Ausrede lieferte.
„Ist dir kalt?”
„Nein”, gab sie zu, dann legte sie den Kopf schief. „Warum friere ich nicht? Ich müsste eigentlich frieren. Es ist wirklich kalt, Etienne.”
„Dein Körper ist widerstandsfähiger als früher. Du brauchst dir keine Sorgen mehr wegen solcher Dinge wie Erkältungen oder Erfrierungen zu machen”, erklärte er. „Dennoch sollten wir reingehen. Du wirst hier draußen mehr Blut brauchen, wenn du deine Temperatur halten willst, und schneller - und ich weiß, dass du bereits Hunger hast.”
„Gewaltigen Hunger”, stimmte Rachel zu. Ihr Blick hatte sich wieder auf seinen Hals zu bewegt, und sie wandte sich nervös ab.
„Der Lieferbursche müsste eigentlich bald mit dem Frühstück hier sein”, versicherte er ihr. Dann ging er zur Tür zurück. „Es wird wahrscheinlich Thomas sein. Er übernimmt oft das Ausliefern.”
„Oh. Das ist nett von ihm”, stellte Rachel fest. Sie hielt inne, als Etienne den Türknauf packte und drehte und dann zurückdrehte. „Was ist denn?”
„Ah.... Rachel, hast du die Tür entsichert oder einfach zufallen lassen?”
„Du hattest die Tür geöffnet. Ich habe sie einfach nur hinter mir zufallen lassen. Warum? Was ist denn?”
Etienne grinste leicht. „Die Tür schließt automatisch, wenn man diesen Hebel nicht umlegt. Wir haben uns ausgeschlossen.”
„Was?” Sie trat neben ihn und drehte den Türknauf, aber zu ihrem Entsetzen blieb die Tür zu. „Wir können doch nicht ausgeschlossen sein, Etienne!”
„Ich fürchte schon.” Er klang eher amüsiert als aufgeregt.
Rachel fand das gar nicht komisch. Sie war bereits so hungrig, dass Etienne anfing, wie eine appetitliche Zwischenmahlzeit auszusehen, und wenn die Kälte bewirkte, dass ihr Körper noch dringender Blut brauchte.... Sie sah ihn streng an und befahl: „Klettere durch ein Fenster.”
Er schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Hochentwickeltes Alarmsystem. Es würde losgehen, wenn ich so etwas versuchte.”
„Kannst du es nicht deaktivieren oder so?”
„Sicher, aber warum mein System ruinieren, um mir ein paar Minuten in der Kälte zu ersparen? Wer immer das Blut liefert, wird ein Handy haben. Ich kann Bastien anrufen und mir von ihm meine Ersatzschlüssel bringen lassen. Wir werden nur ein paar Minuten hier draußen sein müssen, das verspreche ich. Und es ist eine schöne klare Nacht. Ich kann dir meinen Garten aus allernächster Nähe zeigen. Du hast ihn bis jetzt nur vom Haus aus gesehen. Ich habe ein paar hinreißende nachtblütige -“
„Etienne”, begann Rachel gereizt, dann hielt sie den Mund.
Es widerstrebte ihr plötzlich zuzugeben, dass er wie ein Frühstück aussah. Zuvor hatte sie schon der Gedanke, Leute zu beißen, angewidert, aber das hatte sich nach ihren Liebesbissen ziemlich geändert. Sie sollte vielleicht endlich herausfinden, wie gut sie sich beherrschen konnte. Sie wollte schließlich nicht riskieren, dass sie einen ihrer Mitarbeiter biss, wenn ihr nachts nach einem Imbiss sein sollte.
„Was ist denn?”, fragte Etienne, als sie schwieg.
„Nichts”, sagte sie schließlich und lenkte ab: „Zeig mir deinen Garten.”
Lächelnd ergriff Etienne ihre Hand. Er führte sie wieder in den Hof und um den Springbrunnen herum zum Hauptgarten. Es war ein riesiges Areal. Rachel nahm an, dass sie sich in den Außenbezirken von Toronto befanden. Aber sie wusste es nicht mit Bestimmtheit, denn der Garten war von einem hohen Zaun umgeben, der es unmöglich machte, über ihn hinwegzuschauen.
Sie nahm sich vor, Etienne später zu fragen, und folgte ihm, während er auf verschiedene Pflanzen zeigte und sie benannte.
Das Gelände war wirklich wunderschön und offenbar dazu angelegt, bei Nacht betrachtet zu werden. Das war ja auch nur vernünftig. Hier und da gab es Lampen, die vermutlich etwas Besonderes hervorheben sollten, aber sie waren alle nicht eingeschaltet. Ihr Weg wurde nur vom Licht des Mondes beleuchtet. Rachel konnte jedoch alles sehr gut erkennen. Sie nahm an, das bedeutete, dass ihr Augenlicht besser geworden war, wie Marguerite es angekündigt hatte.
Sie wäre vielleicht aufgeregt über diese
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