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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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jeden, der ihm nahekommt.
    Dann stieg eine nie gekannte Wut in ihr auf. »Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe«, sagte sie laut. »Wer redet dir so etwas ein? Du selbst? Chloe? Cullum?«
    »Was …«
    »Woran willst du dir noch die Schuld geben? Am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs? An der Erfindung der Atombombe? An … der Auflösung der Beatles?«
    Matt runzelte die Stirn.
    »Okay, dann sind deine Augen eben etwas be…beansprucht, das ist aber doch kein Grund davonzulaufen. Deine Mutter hat dich so gesehen, na und? Sie hat sicher nicht an dir als Person gezweifelt. Sie hat dich geliebt, und sie war glücklich darüber, dass du sie geliebt hast. Sie …«
    Mitten im Satz hielt Emily inne. Matt starrte sie an, die Augen weit, die Lippen halb geöffnet, und mit einem Mal hatte sie das ganz dringende Bedürfnis, diesen Pavillon zu verlassen.
    Was tat sie hier? Sie redete sich um Kopf und Kragen und um ihre Souveränität. Noch ein Wort, und sie würde sich ihm an den Hals werfen, das spürte sie genau.
    Emily räusperte sich. »Es ist spät, besser, ich …«
    »Geh nicht.«
    »Ich … oh.«
    Matt beugte sich vor und legte eine Hand in Emilys Nacken. Er zog sie zu sich heran, seine Lippen kamen näher, Emily schlang ihre Arme um seine Taille und …
    »Das hat nichts damit zu tun, was du gerade eben gesagt hast«, sagte er leise.
    Emily nickte unter seinen Fingern. »Okay«, hauchte sie.
    »Wobei ich es interessant finde, dass du glaubst, ich könnte jemanden glücklich machen.«
    »Matt!«
    Musste er unbedingt wiederholen, was sie da eben hinausposaunt hatte?
    »Okay.« Seine Lippen kamen näher, aber nur ein winziges Stück. »Eigentlich dachte ich, es sei für uns beide einfacher, wenn wir das nicht noch mal tun«, flüsterte er.
    Emily seufzte. »Das dachte ich auch«, flüsterte sie zurück, und dann schloss sie die Augen.

12
    W ar das Dampf in dem Zimmer oder war es Nebel? Sie war doch drinnen, oder etwa nicht? Es war in jedem Fall heiß, und es war stickig, und Emily streckte die Arme vor ihren Körper, um sich vorwärtszutasten durch die dichte, dampfende, weiße Wand. Sie sah auf ihre Hände. Sie kamen ihr so fremd vor. Mit fremden Händen suchte sie sich ihren Weg ans Ende des Raums, hin zu dem Körper, der sich auf eine Liege gekrümmt hatte, mit dem Rücken zu ihr.
    Amber. Arme, kranke Amber.
    Emily konnte nicht viel erkennen, also fühlte sie mit ihren unbekannten Fingerspitzen. Das durchschwitzte Hemd, die zerzausten Haare, die eiskalte Haut. Darunter Muskeln. Ein viel zu breites Kreuz, um zu einem Mädchen zu gehören.
    Das war nicht Amber.
    »Matt.« Ihre Lippen formten lautlos seinen Namen. »Matt.« Noch einmal. Ein Flüstern jetzt. »Matt!« Sie umfasste seine Schulter und rüttelte daran. »Matt! Matt!«
    »Emily! Hey, wach auf! Shhhhh, du hast geträumt, alles ist okay. Hey!«
    Mit einem Ruck öffnete Emily die Augen, um sie dann sofort wieder zu schließen. Sie wusste, wo sie war. Sie schmiegte ihr Gesicht an Matts Brust und zog ihn mit einem Arm näher zu sich heran. Ihr Herz klopfte, und sie hoffte inständig, dass sie seinen Namen nicht laut gerufen hatte. Sie wollte ihn auf keinen Fall beunruhigen, sie wusste ja selbst nicht genau, was dieser Traum zu bedeuten hatte.
    Sie atmete ein paarmal ein und aus. Wer war das gewesen auf dieser Liege? Es musste das Mädchen sein, alles andere ergab überhaupt keinen Sinn. Und wessen Hände hatten sich dort vorwärtsgetastet? Waren das wirklich ihre gewesen?
    »Was war denn?«, flüsterte Matt. »Du hast gestöhnt und dich gewunden, als hättest du mit jemandem gekämpft.«
    Emily kniff die Augen ein wenig fester zusammen. »Ich weiß nicht genau«, gab sie leise zurück. »Es war neblig und … und heiß und …« Sie seufzte, öffnete schließlich die Augen und stützte sich auf den Arm, der nicht Matts Hüfte umschlang.
    Es war eng auf diesem Sofa, das definitiv nicht zum Übernachten und definitiv nicht für zwei Personen gedacht war – sie lagen halb aufeinander statt nebeneinander, und trotzdem war es ihnen irgendwie gelungen einzuschlafen. Nachdem sie sich geküsst hatten. Mehrere wundervolle Stunden lang.
    Gefühlt.
    Apropos.
    Emily beugte sich vor und drückte ihre Lippen auf die von Matt, der sofort darauf einging und mit einer Hand ihren Nacken umschloss. Emily lachte leise.
    »Was?«, fragte Matt.
    »Gar nichts«, flüsterte Emily. »Ich hätte nur nicht gedacht, dass du dich so leicht überzeugen lässt. Sonst warst du immer so

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