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Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Verliebt in Hollyhill: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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»Wenn Mr. Wakefield den Schmuck morgen erst aus seinem Versteck holt, wenn Emerald und Amber ihn aber stehlen wollten, wieso sollten sich die beiden dann schon für den 4. verabredet haben? Wieso liegt Amber dann seit dem 3. November auf einer Pritsche in Hollyhill?«
    »Weil …« Emily verzog das Gesicht. »Weil sie den Schmuck bereits haben?«, fragte sie zweifelnd. »Und sich Anna/Amber allein und mit dem Schmuck auf den Weg zu ihrem Geliebten gemacht hat?«
    Matt seufzte. »Ich hoffe, du hast unrecht, denn wenn du recht hast und morgen der Schmuck fehlt, wird der Verdacht als Erstes auf uns fallen. Dafür wird Jonathan Wakefield schon sorgen.«
    »Oh, Mist!« Emily stöhnte. »Er verdächtigt mich ohnehin schon seit heute Vormittag, seit mir Mary Wakefield während des Bads von der Kette erzählte. Er stand vor der Tür und hat uns belauscht.«
    »Er hat an der Badezimmertür gelauscht?« Matt lachte.
    »Ein übler Perversling.«
    »Scheint mir auch so. Übel, pervers – und eventuell Mittler in einer ganz schön verzwickten Liebesgeschichte.«
    »Niemals«, sagte Emily. »Wie käme er dazu, einem Heiratsschwindler und einem Dienstmädchen dabei zu helfen, ein Erbstück seiner Familie zu stehlen?«
    »Auch wieder wahr. Dann müssen wir uns wohl auf die Suche nach einem anderen R. machen. Wie dem auch sei …« Matt holte Luft und sah Emily bedauernd an. »… es sieht nicht danach aus, als hätte Jonathan Wakefield mit der Sache irgendetwas zu tun, oder? Wäre dem so, hätten Adam und Eve längst etwas aus ihm herausholen müssen.«
    Emily seufzte. »Vermutlich hast du recht. Wäre ja auch zu schön gewesen.« Sie ließ den Kopf gegen die Lehne sinken und zog die Stirn kraus. »Es hätte zu ihm gepasst, ein kalter, arroganter Kerl zu sein, der ein Dienstmädchen bedrängt und es dazu bringt, vom Hof zu fliehen.«
    »Im Moment ist er weniger ein kalter, arroganter Kerl als ein dummer, verliebter Narr«, sagte Matt.
    Emily kicherte. »Eve«, sagte sie. »Unglaublich, was sie anrichten kann.«
    Matt nickte. »Ich habe sie beim Holznachlegen getroffen – sie ist unter vorgeschobenen Kopfschmerzen zum Fünf-Uhr-Tee auf dem Zimmer geblieben. Vermutlich wollte sie dem armen Jonathan eine Pause gönnen.«
    »Fast könnte er einem leidtun, der arme Jonathan«, sagte Emily. » Fast .«
    »Wakefield senior weiß ziemlich sicher ebenfalls nichts von dem, was hier vor sich geht.« Matt machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort: »Er hat Adam und Eve vom Tod seiner Frau erzählt. Es hat ihn schwer getroffen. Die Kinder natürlich auch, vor allem Margaret. Sie haben sie kaum gesehen in diesem Sommer, seit dieser Geschichte ist sie die meiste Zeit in Exeter bei einer Cousine.«
    Sie schwiegen eine Weile, und Emily zog die Decke fester um ihre Schultern. Ob Matt das Gleiche dachte wie sie? Sie beide hatten um ihre Eltern getrauert, sie beide wussten, was es heißt, jemanden zu verlieren, den man über alles liebt, den Mittelpunkt seines Lebens sozusagen; sie beide wussten, wie schwierig es war, diesen Schmerz zu überwinden. Und welche Folgen er nach sich ziehen konnte.
    Es war verständlich, dass Margaret, die offenbar das innigste Verhältnis zu ihrer Mutter gepflegt hatte, sich von allem zurückzog, ihr altes Leben hinter sich lassen wollte. Matt hatte das Gleiche getan. Emily verschloss sich noch heute. Wenn sie wieder in München war, würde sie lernen müssen, mit dem Wissen umzugehen, das sie hinzugewonnen hatte. Über ihre Herkunft. Über ihre Mutter. Über sich selbst.
    Über Matt.
    Sie sah ihn an. Sie hatte so viel über ihn erfahren, über ihn und über seine Welt. Sie hatte ihn gesehen, wie er wirklich war, und je klarer er ihr wurde, desto mehr mochte sie ihn. Und auf einmal hatte sie das dringende Bedürfnis, ihm dies zu zeigen.
    Sie schob eine Hand unter die Decke und in ihre Rocktasche, zog das Bild von Milly hervor und reichte es Matt, der es mit fragendem Blick entgegennahm und auseinanderrollte. Er starrte es einige Sekunden lang an, dann wurden seine Züge weicher.
    »Sie ist ziemlich talentiert, oder?«, fragte er, und Emily nickte.
    »Sehr. Ich war beinahe schockiert, wie gut sie dich getroffen hat.«
    Matt sah von der Zeichnung auf. »Du findest, sie hat mich gut getroffen?«
    »Sie hat dich perfekt getroffen. Bist du anderer Meinung?«
    Matt richtete den Blick auf das Fenster. Emily konnte sich denken, was ihn beschäftigte, und es tat ihr leid, dass er es offenbar nicht fertigbrachte zu sehen, was

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