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Verliebt in Monte Carlo

Verliebt in Monte Carlo

Titel: Verliebt in Monte Carlo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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sie keinen Wein getrunken hatten, fühlte sie sich herrlich entspannt.
    Caleb schaute rasch auf, und es war, als husche ein Schatten über sein dunkles Gesicht. „Eher selten, obwohl meine Mutter immer noch dort lebt. Aber sie hat einen neuen Mann und ist sehr beschäftigt …“
    „Du hast ihn bereits einmal erwähnt“, erinnerte sich Maggie. „Ist er nicht …“
    „Im gleichen Alter wie ich?“, ergänzte er zynisch und lachte hart auf. „Ja, das ist er. Und er hat eine Menge Geld, das ermöglicht, in dem Stil zu leben, wie sie es gewohnt ist.“
    Maggie bemühte sich, beim leichten Ton der letzten halben Stunde zu bleiben. „Na, immerhin musst du zugeben, dass eingefleischte Feministinnen es nur als ausgleichende Gerechtigkeit bezeichnen würden. Meist ist es ja umgekehrt – ein alter Mann an der Seite einer jungen Schönheit, die leicht seine Tochter sein könnte.“
    Sekundenlang wirkte Calebs Gesicht extrem angespannt, dann lächelte er. „Du hast recht. Ihr seid euch ziemlich ähnlich. Meine Mutter ist ebenso gnadenlos direkt und unerschrocken wie du.“
    Der feine Stich ins Herz nahm Maggie fast den Atem. Als Kompliment war das bestimmt nicht gemeint gewesen. „Ist … lebt dein Vater immer noch in England?“
    Caleb nickte und trank einen Schluck von seinem Mokka. „Ja, er lebt in Brighton, und ich besuche ihn, wann immer ich kann.“ Seine Stimme klang jetzt völlig entspannt, ganz anders, als wenn er von seiner Mutter sprach. Maggie erinnerte sich, dass er ihr vor Monaten erzählte, wie heftig seine Eltern sich in seiner Gegenwart gestritten hatten und dass sie sich scheiden ließen, als er kaum älter als drei oder vier Jahre war. Danach wurde er jahrelang zwischen Brasilien und England hin- und hergezerrt.
    „Aber du selbst lebst doch in London, oder zumindest war das so vor …“ Maggie brach verlegen ab. Vor sechs Monaten, hatte sie eigentlich sagen wollen.
    Wieder nickte Caleb. „Ich besitze dort ein Apartment, genau wie in Rio, New York, Paris. Aber ich bin nie lange genug an einem Ort, um mich dort heimisch zu fühlen.“
    Während er das sagte, schaute er Maggie in die Augen und las dort etwas, das er nicht einordnen konnte. Aber es erweckte eine unbestimmbare Sehnsucht in seinem Innern, sodass er am liebsten eine Hand ausgestreckt hätte, um …
    Ja, um was? Um zu bekommen, wonach er sich nie zuvor gesehnt hatte?
    „So etwas kann ich mir gar nicht vorstellen“, murmelte Maggie. „Die ganze Zeit über, die wir in London lebten, war Irland trotzdem unser Zuhause. Der Ort, an den wir uns zurückziehen konnten, um …“
    Um vor Toms Terror zu flüchten, aber das konnte sie Caleb wohl schlecht sagen. Zum Glück war Dublin für Tom Holland nichts weiter als ein verschlafenes Nest gewesen, das ihn langweilte. Er hatte es nie besonders lange dort ausgehalten, und Maggies glücklichste Zeiten waren die Internatsferien, die sie mit ihrer Mutter verbrachte, wenn Tom mal wieder auf einer seiner ausgedehnten „Geschäftsreisen“ war – natürlich in Begleitung seiner jeweils aktuellen Geliebten.
    „Und dort würdest du für immer leben wollen?“
    Maggie tauchte wieder in die Gegenwart ein und schaute Caleb furchtlos in die Augen. „Das würde ich sehr gerne. Dort haben Mum und ich die letzten sechs Monate …“
    „Die letzten sechs Monate?“
    Calebs scharfe Stimme ließ sie zusammenzucken. Maggie errötete vor Verlegenheit und ermahnte sich, ihre Worte besser abzuwägen, um ihre Rolle nicht unabsichtlich zu gefährden. Aber was sollte so Besonderes an dieser Information sein?
    „Mum wollte gerne zurück nach Hause“, erklärte sie bedächtig. „Also habe ich sie begleitet und mich ein wenig um sie gekümmert.“
    Calebs dunkle Augen schienen sie zu durchbohren. „Dann hast du London also bereits vor einem halben Jahr verlassen?“
    Maggie nickte.
    Irgendetwas stimmte hier nicht, Caleb wusste nur nicht genau, was. Tom musste sie weggeschickt haben, aus Angst, er, Caleb, würde sich an seiner Stieftochter rächen. Der Gedanke an den perfiden Betrug der beiden ließ die alte Bitterkeit in ihm wieder hochsteigen. Erneut erfüllte ihn hilflose Wut über die unglaubliche Demütigung und noch mehr über seine eigene fatale Schwäche, die ihn immer wieder zu Maggie hinzog.
    Nur mit äußerster Mühe gelang es Caleb, sich zu beherrschen. Hatten sie nicht eben erst einen Waffenstillstand geschlossen?
    „Du stehst deiner Mutter sehr nahe?“
    Maggie hätte fast vor Erleichterung geseufzt,

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