Verliebt in Monte Carlo
gelingen. Besitzergreifend umfasste er ihre Hand und geleitete sie aus der Hotelbar. Sie war enttäuscht, dass er nicht einmal zu bemerken schien, wie sehr sich ihr Outfit heute von dem schrecklichen Kleid unterschied, das sie damals trug, an jenem fatalen Abend.
Vor dem Hotel wartete eine elegante Limousine auf sie. Caleb öffnete die hintere Wagentür für Maggie und half ihr beim Einsteigen, bevor er um das Luxusgefährt herumging und sich neben sie setzte. Erst jetzt hatte sie die Gelegenheit, ihren Begleiter mit einem versteckten Seitenblick zu mustern und stellte fest, dass Caleb Cameron mit dem streng zurückgekämmten Haar und im dunklen Smoking noch attraktiver und eindrucksvoller als sonst wirkte.
Aber er wirkte nicht besonders glücklich. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie nach kurzem Zögern.
Er warf ihr einen brütenden Blick zu.
„Du … du siehst ziemlich angespannt aus. Ist es die Arbeit?“
„Was soll das? Spielst du jetzt die besorgte verständnisvolle Maggie? Willst du mich einlullen und in falscher Sicherheit wiegen?“, kam es aggressiv zurück.
„Wovon redest du überhaupt?“
Caleb wusste genau, dass er überreagierte, konnte sich aber nicht mehr bremsen. Er wollte Maggie unbedingt wieder auf Sicherheitsabstand bringen. „Du musst genau gewusst haben, dass ich kurz davor war, deinen Stiefvater in die Knie zu zwingen“, stieß er unbeherrscht hervor. „Tom Holland wusste es auf jeden Fall. Ich habe dir nicht eine Sekunde vertraut und weiß genau, dass du noch hinter etwas ganz anderem her bist, als nur das Haus zu retten.“
Maggie starrte fassungslos in Calebs finsteres Gesicht und versuchte zu begreifen, wovon er überhaupt sprach. Tapfer versuchte sie die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten. Oh nein, sie würde nicht vor ihm weinen, ganz egal, wessen er sie beschuldigte!
„Was wirfst du mir eigentlich vor?“, fragte sie rau.
„Wenn du glaubst, als meine Geliebte deinem Ziel näher zu kommen, dann hast du dich getäuscht, Honey“, fuhr er jetzt im Konversationston fort, legte seinen Arm um Maggie und zog sie dicht an sich heran. Als ihr sein herbwürziges Rasierwasser in die Nase stieg, schloss sie die Augen und versuchte, sich gegen das Gefühl der Schwäche zu wehren, das sie plötzlich überfiel.
„Du hältst dich wohl für sehr gerissen, nicht wahr, Maggie?“, murmelte er in ihr Haar. „Nur so wenig Geld für deine Garderobe auszugeben und dann noch sicherzugehen, dass ich auch ja dieses schäbige kleine Auto sehe … als würdest du normalerweise nicht in einem Nobelschlitten unterwegs sein …“
Maggie riss die Augen auf und setzte sich mit einem Ruck aufrecht hin. „Was?“
Hatte Caleb den Verstand verloren?
„Alles inszeniert, in dem Bestreben, mir zu suggerieren, dass ich dich vielleicht doch falsch beurteile …“
„Das ist verrückt!“, erklärte Maggie aus vollem Herzen. Sie war wütend, und sie fühlte sich verletzt. Dabei hatte sie sogar noch ein schlechtes Gewissen gehabt, so viel Geld in der Boutique ausgegeben zu haben. Welche Dimensionen war Caleb denn sonst gewohnt? „Vielleicht bin ich ja tatsächlich anders als die Frauen, mit denen du sonst zu tun hast.“
„Anders? Das glaube ich nicht. Um zu bekommen, worauf sie es abgesehen haben, verfolgen sie ihre Ziele ebenso unverblümt wie du, Maggie. Oh nein, ich weiß sehr gut, wie hinterhältig und verschlagen du bist.“
Unter Calebs brutalen Worten zuckte Maggie innerlich zusammen wie unter einem Peitschenhieb, tat aber ihr Bestes, ihn das nicht sehen zu lassen. „Vielleicht bist du aber auch einfach nur zu zynisch“, gab sie nun ruhig zurück.
Er lächelte grimmig. „Dazu habe ich auch allen Grund. Meine Mutter hat mich rechtzeitig darüber aufgeklärt, dass alle Frauen die Annehmlichkeiten zu schätzen wissen, die ihnen als Spielzeug eines reichen Mannes zukommen, und ich habe noch keine gefunden, die mich vom Gegenteil überzeugt hätte. Hat deine Mutter vielleicht das Erbe von Tom Holland angetreten, indem sie mir dich erneut als Köder vorwirft, um mich zu manipulieren und ihr Ziel zu erreichen? Wollte sie mir deshalb beim Termin in ihrem Haus nicht gegenübertreten? Kein schlechter Plan, Murphy zu instruieren, mir vorzumachen, dass es ihr zu schlecht gehe, um mich zu sehen.“
Bei der Erwähnung ihrer Mutter versteifte sich Maggie sichtlich, und als Caleb nun endlich fertig war, hielt sie ihre Hände zu Fäusten geballt. „Wage es bloß nicht noch einmal, mir gegenüber
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