Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Deine Zeit verschwende, dann sag’s mir jetzt.)
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Nein! Ich meine, ja! Schieß los mit Vorschlägen! Ich WILL Dich wirklich treffen.
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Okay, also los: Wenn wir uns nun statt in Madrid in Paris treffen würden? Könntest Du Deine madre überzeugen, dass Du Dir irgendwas eingefangen hast – keine Ahnung, vielleicht einen Anflug von Lepra oder so – und zu krank für den Flug nach Madrid bist? Wenn ja, könnte ich einen Frühzug nach Paris nehmen und Dich dort morgen Nachmittag treffen. Ohne das schräge Elternumfeld. Ich würde zurückfahren, ehe Deine Mom wiederkommt – oder meinem Dad auffällt, dass ich weg bin. Genial oder blöd?
Sag’s mir.
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Mein Gott. Du bist genial! Fahren denn Züge zwischen Madrid und Paris?
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Sehe gerade im Online-Fahrplan nach. Abfahrt morgen früh um 8:45 ab Madrid. Ankunft in Paris um 22:41. Abfahrt in Paris am folgenden Morgen um 7:10. Ankunft Madrid 19:42.
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Abgemacht!!!
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Ernsthaft?
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Im Geweb(b)e verheddert …
100 Pro. Kannst Du morgen früh Deine Mails checken, bevor Du fährst? Ich hoffe, dass ich mich aus der Reise nach Madrid rauswinden kann, und werde ALLES ALLES ALLES versuchen! Einmal hab ich richtig hohes Fieber gekriegt, während Mom und ich nach L . A. flogen, und bin gleich nach der Landung ohnmächtig zusammengeklappt. Hat sich hinterher als harmlos rausgestellt, aber meine Mutter ist toootal ausgeflippt. So könnte es vielleicht hinhauen!
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Versuch’s, bitte. Mr Hitchcock steht voll hinter uns.
Als ich die Wohnung betrat, war ich fix und fertig. Zum Glück hing Mom immer noch am Hörer. Beim Auflegen starrte sie mich an. »Wo hast du das Dessert?«
»Oh. Ganz vergessen.«
»Schatz, was fehlt dir? Du bist ja kreidebleich.«
Ich warf mich bäuchlings auf den Futon. »Fühl mich ganz komisch im Magen.« Und das war nur halb gelogen.
Den Rest des Tages verbrachte ich damit, am Ausstellungsort jede Menge Brandherde zu löschen.
Irgendwer – ich tippte auf einen verärgerten Arbeiter – hatte in den Damentoiletten anscheinend flüssigen Zement hinuntergespült. Ich musste einen Klempner finden, der die Verstopfung beseitigte. Unterdessen arbeitete ein Elektriker an den Jalousien, die zwar mitspielten, aber nur zeitweise. Alles würde bis zur Eröffnung am kommenden Abend behoben sein.
Größeren Kummer bereitete mir die Ausstellung selbst. Wurde die Kunst schlechter oder ich immer abgestumpfer? Diese Schau mit ihren vielen Bildschirmen und Digitaleffekten ließ mich jedenfalls kalt.
Falls die Künstler mich überzeugen wollten, dass die Suche nach Liebe im postdigitalen Zeitalter aufregender und geheimnisvoller war und mehr … nun, von allem hatte, was Liebe sein sollte, dann waren sie gescheitert. Keines der Werke bestand die Jimmy-Webb-Probe: mein Maßstab, den ich an alle Kunst anlege.
Die Probe war ein Vergleich der jeweiligen Arbeit mit dem Lied »Wichita Lineman«, das genau die richtige Spannung aufbaute zwischen dem, was man verstand, und dem, was sich einem nicht erschloss, um einen ganz tief hineinzuziehen. Kunst muss Fragen stellen und Betroffenheit auslösen. Doch bei dieser Ausstellung sah ich nichts, was auch nur die geringste emotionale Wirkung hervorlockte. Oder war das der springende Punkt? Vielleicht war Liebe im postdigitalen Zeitalter unmöglich? Vielleicht war die Passion passé?
Oder ich war einfach zu alt, um sie zu verstehen – oder, schlimmer noch, zu erfahren. Wann war ich das letzte Mal mit einer Frau zusammen gewesen, die mich auch nur halb so angerührt hatte wie ein Song von Jimmy Webb? Mit Moira im Hauptstudium? Mit Blythe während meines Praktikums in New York? Mit Frances später in Vancouver? Sie alle hatten es irgendwann satt, dass ich mich nicht voll und ganz
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