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Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Klise
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von dem Zettel erzählt. Am besten hätte ich die gottverdammte Nachricht gar nicht erst geschrieben.
    Solche Gedanken waren es, die in dieser Nacht wie Wellen durch meinen Kopf tosten.
    »Fahren wir jetzt nach Madrid zurück?«, fragte Webb. Er lag im Hotelbett, schlief aber nicht.
    »Nein. Wir sind hier nur noch rund eine Flugstunde von Paris entfernt. Ich habe für morgen früh zwei Plätze nach Paris gebucht. Dort steigen wir dann in unseren Flieger nach Hause.«
    »Toll«, sagte Webb. »Dann sehen wir Coco und Daisy wieder. Sie haben denselben Flug nach Chicago.«
    »Wirklich?«
    »Doch. Hast du nicht gehört, wie Coco und ich darüber geredet haben?«
    Seit Daisy mir den Zettel zum Lesen gegeben hatte, war nichts mehr zu mir durchgedrungen. Mir war klar, dass ich ihr nie wieder gegenübertreten könnte – zumindest nicht, ehe ich erklären konnte, warum ich ihr meine E -Mail-Adresse nicht hatte geben wollen. Das wiederum hätte bedeutet, dass ich ihr die Sache mit dem Zettel hätte erzählen müssen, und das wäre eine totale Demütigung gewesen.
    Wenn ich mir wirklich so viel aus ihr machte, wie ich glaubte, sollte ich es doch eigentlich ruhig drauf ankommen lassen, wie ein Trottel dazustehen. Doch das konnte ich nicht. Gerade das, was ich Webb geraten hatte, brachte ich selber nicht zustande.
    Über mein BlackBerry änderte ich unseren Flugplan.
    »Versuch zu schlafen«, sagte ich zu Webb, während ich unsere Plätze in der Mittagsmaschine aus Paris bestätigte. »Wir haben einen langen Tag vor uns.«

Zurück auf dem Zimmer zickte Coco herum, was mich nicht weiter scherte. Ich hätte sie bei meinen Eltern lassen und allein in Urlaub fahren sollen.
    Nachdem ich es nun eine Woche lang mit der Achterbahnfahrt ihrer Launen aufgenommen hatte, blieb mir jetzt nur die Aussicht auf eine Heimkehr zu den unvermeidlichen Fragen, warum ich eigentlich das Bon Soir verlassen hatte und wo ich als Nächstes arbeiten würde.
    Wahrscheinlich warteten schon ein halbes Dutzend Stellenangebote auf mich. Alte Restaurants. Neue Restaurants. Ich hatte treue Anhänger. Die Restaurantbetreiber wussten, dass ich gut fürs Geschäft war.
    Ich könnte auch Privatköchin werden für irgendein stinkreiches Paar im Gold-Coast-Viertel, das gern Gäste bewirtete. Oder ich könnte die Harpo Filmstudios mit Mittagessen beliefern. Das Catering für Promis war in Chicago zumeist Sache von Heimarbeitern.
    »Die Feinschmeckerwelt liegt dir zu Füßen«, hatte Solange auf der Ausstellung zu mir gesagt. »Du musst nur wissen, was du willst, und es dir holen.«
    »Was will Daisy Sprinkle?« Diese blöde Schlagzeile hatte mir den Urlaub verdorben.
    Was wollte ich denn? Ich wollte nicht länger auf Idioten wie Andrew reinfallen. Ich wollte mich nicht länger in Hoffnungen versteigen wie ein bemitleidenswerter Teenager vor dem Oberstufenball.
    Nancy war der Meinung, ich bräuchte mehr Therapiestunden. Ich hatte gedacht, ich bräuchte ein wenig Urlaub. Beide lagen wir falsch.
    Ich brauchte Arbeit. Ein Mensch wie ich war am glücklichsten bei der Arbeit. Wenn ich nämlich nicht arbeitete, wurde ich leichtsinnig. Und was war die Folge? Andrew.
    Ich schäumte noch immer vor Wut und Empörung, fühlte aber allmählich dumpfes Kopfweh aufziehen. Ich erwog, Solange anzurufen und ihr die ganze Geschichte zu erzählen. Doch dann würde sie sich verpflichtet fühlen, mich zu bedauern, und nach so was stand mir augenblicklich nicht der Sinn.
    Dass ich mich über Andrew in Hoffnungen verstiegen hatte, war ein demütigender Gedanke. Es musste am Jetlag gelegen haben. Ich war ein paar Tage lang neben der Spur gewesen. Irgendwas war in Europa im Leitungswasser, das mich unvorsichtig machte. So war es damals auf der Kochschule gewesen, und jetzt wiederholte es sich mit Andrew. Natürlich würde ich mich wieder einkriegen. Aber trotzdem. Zum Teufel mit ihm und seinem Mist von wegen »Tut mir leid, meine Mail-Adresse kann ich dir nicht geben«. Mit tat diejenige leid, mit der er was hatte. Nein, tat sie nicht. Ich war eifersüchtig. Nein, war ich nicht. Sie tat mir doch leid. Armes Dummerchen, das keine Ahnung hatte, dass ihr Kerl einer anderen nachstieg.
    Ich dachte an die Miene zurück, mit der er den Zettel meines geheimen Bewunderers gelesen hatte. Sein Gesicht war aschfahl geworden. Hatte beinahe gespenstisch ausgesehen.
    Augenblick mal. Dachte Andrew etwa, ich hätte diesen Zettelschreiber durch mein Verhalten irgendwie ermutigt? Hielt er mich für ein Flittchen?

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