Verliebt skandalos amp sexy
Dort saß Kane bereits vor einem geöffneten Karton.„Ich habe die Türklingel gar nicht gehört.“ Er sah hoch. „Du solltest dich hinlegen.“
„Aber ich habe doch gestern den halben Tag geschlafen, dann heute die ganze Nacht. Es geht mir gut.“ Das war etwas übertrieben, denn die drohende Stimme des Mannes konnte sie nicht vergessen. Und die Möglichkeit, dass mit ihrem Unternehmen etwas nicht stimmte, war auch nicht gerade beruhigend.
Auch Kane hatte geduscht und sich umgezogen. Also hatte man seine Sachen wohl zusammen mit den Kartons gebracht. Die engen Jeans betonten seine muskulösen Oberschenkel, und das weiße Polohemd stand ihm bei seinem dunklen Teint ausgesprochen gut.
Als Kayla sich neben ihn auf den Boden setzte, berührten sich kurz ihre Knie. Röte stieg ihr in die Wangen.
„Du hast wenigstens wieder ein bisschen Farbe“, sagte er.
„Mir geht es auch besser. Gut genug, um mich mit den Kartons da zu be schäftigen.“
„Und geduscht hast du auch.“ Er fuhr ihr durch das frisch gewaschene Haar.
Sie lachte. „Und diesmal bin ich nicht dabei zusammengeklappt.“ Sie wies auf den offenen Karton. „Hast du schon irgendetwas Interessantes gefunden?“
„Nein. Insgesamt sind es drei Kartons.“
„Ja, zwei davon habe ich selber gepackt. Onkel und Tante hatten in einer Mietwohnung gelebt, und der Vermieter wollte die Wohnung möglichst bald wieder vermieten. So haben Catherine und ich schnell alles zusammengeräumt. Das meiste haben wir sowieso der Heilsarmee gegeben. Den Rest wollten wir später genauer durchsehen.“
„Hier sind jede Menge Kreuzworträtsel.“
„Ja, meine Tante und meine Mutter liebten Kreuzworträtsel, und meine Tante war besonders gut darin.“
„Wie alt warst du eigentlich, als deine Mutter starb?“
Sie sah ihn erstaunt an. „Warum willst du das wissen?“
„Mich interessiert alles, was dich betrifft.“
Das glaubte sie ihm. Auch dass er nicht an seinen Auftrag gedacht hatte, als er mit ihr schlief, nahm sie ihm ab. Als Captain Reid abgelehnt hatte, einen Mann zu ihrem Schutz abzustellen, hätte auch Kaneaus ihrem Leben verschwinden können. Stattdessen hatte er Urlaub genommen, um bei ihr zu sein.
„Wie ist es mit den Buchhaltungsunterlagen?“, fragte er, um das Thema zu wechseln, denn offenbar wollte Kayla nicht über den Tod ihrer Mutter reden.
„Ich war zwanzig und Catherine einundzwanzig. So brauchten wir keinen Vormund.“
„Das war sicher trotzdem nicht leicht.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Nein, aber ich denke, du hast Schlim meres durchgemacht.“
Er ging nicht darauf ein, und sie akzeptierte sein Schweigen.
„Die Geschäftsbücher befinden sich alle bei mir im Büro. Wieso fragte der Mann am Telefon danach? Daran ist wirklich nichts Besonderes. Ich habe sie selbst in den letzten Jahren geführt.“
„Vielleicht haben dein Onkel und deine Tante gemogelt und heimlich Geld beiseitegeschafft.“
Kayla packte Kane beim Arm. „Ausgeschlossen! Kane, du musst mir glauben, es gab bei ihnen keine schwarze Kasse. Sie hatten bestimmt nichts zu verheimlichen.“
„Das will ich auch gar nicht behaupten. Aber Tatsache ist doch, dass irgendjemand etwas von dir will und in der Wahl seiner Methoden nicht gerade zimperlich ist.“
„Ich weiß“, sagte sie leise.
Er ergriff ihre Hände. „Kayla, du brauchst keine Angst zu haben, aber wir müssen herausfinden, was diese Leute suchen, damit dieser Fall endgültig abgeschlossen werden kann.“
Und dann würde sie ihn nie mehr wiedersehen. Das musste sie verhindern, sie wusste nur noch nicht, wie.
Seufzend stand Kayla auf, und Kane folgte ihr mit den Blicken. Der kurze schwarze Pullover mit dem V-Ausschnitt umschloss eng ihre Brüste, und Kayla war sich ihrer Wirkung auf Kane wohl bewusst. Offensichtlich führte der Weg zu seinem Herzen nur über Sex, und so sehr Kayla diese Methode im Grunde verabscheute, schien ihr die besondere Situation, in der sie sich befand, den Einsatz dieses uralten weiblichen Tricks durchaus zu rechtfertigen. Wie sollte sie sonst zu diesem Mann durchdringen, der seinen eigenen Gefühlen nicht traute?
Sie ging um ihn herum und hockte sich ihm gegenüber vor den offenen Karton.
„Ich hatte gehofft, etwas in den Rätselbüchern zu finden“, meinte er.
„Was denn?“ Sie beugte sich vor, damit er ihr in den Ausschnitt sehen konnte. Mit einem schnellen Blick überzeugte sie sich davon, dass ihre Strategie funktionierte. Kane starrte mit einem beinahe
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