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Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Titel: Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Becker
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hilflos um sich wie Kate Winslet nach dem Untergang der Titanic.
    Im selben Moment wusste Emma, dass sie diese Frage beantworten konnte, denn Regisseur Fürstberg kam mit einer aparten, zierlichen Frau um eine der Stellwände herumgeschlendert. Er hatte den Arm um ihre Schulter gelegt und schien ihr die Szenerie zu erläutern, die er dem Team gerade so anschaulich auseinandergesetzt hatte. Die Frau hing ebenso fasziniert an seinen Lippen wie sie selbst vor einigen Minuten und nickte ab und zu ganz brav. Allerdings hatte er Emma vorhin überhaupt nicht beachtet, während er ihr seine ganze Aufmerksamkeit widmete.
    Sie sah an sich hinunter. Das konnte doch nicht wahr sein, dass sie hier in einem Traum aus weißer Spitze und Tüll auftauchte und nicht einmal ein »Hallo« bekam, während diese Schauspielerin in Jeans und Mickey-Mouse-T-Shirt umgarnt wurde.
    Doch das konnte sie ganz schnell ändern. Wenigstens das. Und vielleicht sah er sie dann endlich an.
    Emma deutete dezent in Richtung des Paares und flüsterte Basti zu: »Sucht ihr zufällig die Frau da drüben?«
    »Keine Ahnung, ich kenne die Darstellerin ja auch nicht. Aber das werden wir sofort klären.« Mit schnellen Schritten marschierte er quer durch die Kulissen-Amtsstube, die – vermutlich für die bevorstehende Trauung – inzwischen mit mehreren weiß-grünen Blumengestecken geschmückt war.
    Auf seine Frage nickte die Mickey Mouse. Also war sie es. Kurz darauf deutete er in Emmas Richtung, und ihr war, als müsste ihr Herzklopfen sogar das allgemeine Summen noch übertönen. Trotzdem sah Fürstberg nicht einmal für eine Millisekunde zu ihr herüber. Stattdessen kamen jetzt Basti und die Schauspielerin eilig auf sie zu.
    »Komm mit«, zischte er Emma zu, und schon waren er und die Mickey-Mouse-Dame an ihr vorbei in Richtung Ausgang unterwegs.
    Enttäuscht sah Emma ein letztes Mal über die Schulter zum Regisseur, um vielleicht doch noch Blickkontakt aufnehmen zu können. Vergeblich. Dann packte Basti sie etwas rüde am Arm und zog sie mit sich.
    »Kannst du mir bitte verraten, wie du an dieses Kleid gekommen bist?«, raunte der Aufnahmeleiter misstrauisch, während er Emma durch die vielen dunklen Gänge zurückbrachte. Erst jetzt wurde ihr klar, dass man sie offensichtlich des Diebstahls oder eines noch schlimmeren Deliktes verdächtigte. Da sie jedoch gleichzeitig auf am Boden liegende Kabel, die hohen Absätze und den üppigen Tüllrock achten musste, hob sie sich ihre Verteidigungsrede für später auf und konzentrierte sich zunächst auf einen möglichst unfallfreien Rückzug aus dem Labyrinth.
    Kurz bevor sie die Eisentür nach draußen erreicht hatten, ertönte auf einmal die wohlklingende Stimme des Regisseurs direkt über ihr: »Lasst uns mal eine Probe machen. Wo ist denn die Braut jetzt wieder hin?«
    Emma liefen gleich ein Dutzend Schauer über den Rücken. »Er« verlangte nach ihr! Hätte sie genau bestimmen können, woher die Worte tatsächlich kamen, sie wäre sofort zurückgelaufen. Über sämtliche Kabel hinweg, durch alle dunklen Winkel hindurch.
    »Läuft«, schnarrte Basti in sein Walkie-Talkie, und Emma glaubte kurz, er hätte mit ihr gesprochen. Dann wurde sie durch die Tür auf den Gang hinausgeschoben.
    Im ersten Moment war sie fast blind von dem doch um einiges helleren Licht außerhalb des Studios. Sie kniff die Augen zusammen und wurde gleich darauf schon wieder am Arm gepackt und den Flur entlanggezogen.
    »Wo warst du denn?« Sanni wirkte ziemlich genervt. »Wir haben dich überall gesucht!«
    »Dieser Lift… ähm … dieser Alex hat gesagt, ich soll sofort mitkommen.«
    »Ach, der … der hat doch keine Ahnung, der ist ja nur Praktikant. Und das noch nicht mal lange. Der hat dich für die Schauspielerin gehalten.«
    »Welche Schauspielerin?«
    »Na, die Gastrolle, die heute das Hochzeitskleid tragen wird. Hoffentlich ist der Robe nichts passiert. Wenn du sie jetzt ruiniert hast mit deinem lustigen Ausflug ans Set …«
    Emma konnte sich lebhaft vorstellen, was dann mit ihr geschehen würde. Das war mal wieder typisch. Innerhalb einer einzigen Stunde hatte sie es geschafft, von der allseits bejubelten Retterin in der Not zur geächteten Delinquentin abzusteigen. Von ihrem großherzigen Einspringen als Notfallmodel sprach keiner mehr. Und dafür hatte sie eine Standpauke der Stichsäge riskiert!
    Während sie verzweifelt versuchte, mit Sanni Schritt zu halten, warf sie immer wieder schnelle Blicke auf den Rock und dessen

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