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Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Titel: Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Becker
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mit gelassenen Bewegungen die Szene skizzierte, die er offensichtlich zu inszenieren gedachte. Während er unter Einsatz einer Unmenge von Fachausdrücken und für Emma völlig unverständlich erklärte, was jeder Einzelne zu tun hatte, bewegte er sich geschmeidig von einer Seite der Kulisse zur anderen. Dabei bot er eine äußerst gelungene Melange aus jenem George Clooney, der in Tage wie dieser seiner kleinen Tochter liebevoll ein improvisiertes Kasperltheater vorspielt, und dem, der als Danny Ocean in Ocean’s Eleven wohlorganisiert den perfekten Coup plant.
    Peng.

2
    Der Regisseur und das Mädchen –
    alles begann mit einem Brautkleid
    Filmstudio
    Innen/Tag
    Wenn es die Liebe auf den ersten Blick wirklich gab, dann war sie das – ohne jeden Zweifel. Wie vom Donner gerührt und gleichzeitig vom Blitz getroffen, stand Emma am Rande der Szenerie und konnte die Augen nicht von dem faszinierenden Unbekannten abwenden. Nicht nur, wie er es schaffte, auf eine zugleich witzige und doch respekteinflößende Art seine Vorstellungen zu formulieren, beeindruckte sie. Seine strahlenden Augen blitzten so energiegeladen über dem verwegenen Dreitagebart, dass er an einen charismatischen Räuberhauptmann erinnerte.
    In Sekundenschnelle glich sie gedanklich das Bild, das sich ihr bot, mit ihrer Männer-Wunschvorstellung ab. Gut aussehen sollte er … kreativ und selbstbewusst sein … kein Bübchen, sondern ein richtiger Mann. Bingo. Das war er. Eindeutig.
    »Hervorrrragend«, beendete er gerade seine Ausführungen und rollte dabei das »R« wie ein knurrender Hund. Emma zuckte zusammen. So einen Mann wünschten sich bestimmt viele Frauen: kraftvoll, entschlossen und doch irgendwie weich. »So machen wir das.« Er war ganz in seinem Element, schien das Gefühlschaos der unfreiwilligen Braut gar nicht zu bemerken. Und der war plötzlich überhaupt nicht mehr daran gelegen, das Filmstudio möglichst schnell zu verlassen. Im Gegenteil.
    Ja, ich will!, hätte sie am liebsten gerufen. Schließlich war die Konstellation mehr als schicksalhaft: beim ersten Zusammentreffen schon im Brautkleid und dazu auf dem (wenn auch nur Kulissen-) Standesamt – wenn das nichts zu bedeuten hatte! Glück im Unglück, vermutlich.
    Emma sah sich schon an seiner Seite vor dem Altar stehen, während er ihr den Ring auf den Finger schob. Gerade als sie ernsthaft überlegte, ob ihm wohl Anzug, Frack oder Cut am besten stand, kam der Typ, dem Liftboy Alex vorhin so konspirativ ins Ohr geflüstert hatte, auf sie zu. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass der attraktive Unbekannte seine Ansprache bereits beendet hatte und verschwunden war, wohin auch immer. Nun ja, weit konnte er zum Glück nicht sein – welch beruhigende Vorstellung. Irgendwie bekam man hier das Gefühl, in einem abgeschlossenen Kosmos zu sein, aus dem niemand ausbrechen konnte. Und Emma war extrem froh, im Moment dazuzugehören.
    »Wer war denn der Mann gerade eben – der den Ablauf erklärt hat?« Vielleicht war es unpassend, gleich mit einer Frage ins Haus zu fallen, ohne das formale Einleitungsgeplänkel. Doch auf Etikette kam es jetzt wirklich nicht an.
    »Das war Fürstberg, der Regisseur.« Der Typ wollte offensichtlich lieber doch plänkeln, als weitere Fragen zu beantworten, denn er wechselte zu Emmas Leidwesen sofort in den Gesprächston: »Hi, ich bin Basti, der Set-Aufnahmeleiter. Sabine, oder?«
    Äh, nein. Umgehend war Emma wieder zurück in der Realität. Und das ausgerechnet hier im Filmstudio. Erst jetzt fragte sie sich, warum sie eigentlich in einem Hochzeitskleid in einer fast komplett dunklen Halle stand. Die naheliegende Antwort war »Versteckte Kamera«, danach wurden die Möglichkeiten ziemlich dürftig. Und wen meinte dieser Setleiter eigentlich mit »Sabine«?
    Das Knacken seines Funkgerätes unterbrach rüde Emmas Gedankenchaos. »Ihr habt die falsche Braut«, rauschte es an der Hüfte des Aufnahmeleiters. »Ich hab euch die richtige reingeschickt.«
    Basti nahm das schwarze Kästchen vor den Mund und antwortete ungehalten: »Aber die hier hat ein Brautkleid an.«
    »Ja, aber … nur schnell … weil … machen müssen«, morste es zurück.
    »Mann, Alex! Erst drücken, dann sprechen!«
    Eine andere Stimme mischte sich in den Funkverkehr ein: »Basti, die Bräute müssen schnellstens beide wieder raus – wir brauchen die Klamotten.«
    »Wenn das so einfach wär. Wo ist denn die zweite? Ich hab hier nur eine«, stellte Basti kopfschüttelnd fest und blickte so

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