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Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Titel: Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Becker
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Holz.«
    »Wunderbar!« Emmas Herz begann wie wild zu klopfen. »Halt ihn unbedingt auf, wenn er wegwill, bevor ich komme. Hörst du?«
    Ohne Lisas Antwort abzuwarten, trennte sie die Verbindung, pfefferte das Handy auf den Beifahrersitz und fuhr los. Jetzt ging es um jede Sekunde. Hoffentlich erzählte Lisa Willi nicht brühwarm, dass sie auf dem Weg zu ihm war. So etwas wäre ihr zuzutrauen. Vermutlich würde er sich aber trotzdem nicht aufhalten lassen – nach dem, was Emma ihm vorhin unmissverständlich klargemacht hatte. Wie blind sie gewesen war!
    So schnell war Emma noch nie im Auto durch München gefahren, und schon gar nicht im Dienstwagen. Dabei missachtete sie auf dem Weg nach Harlaching nicht nur sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen, sondern auch einige dunkelgelbe Ampeln. Kurz dachte sie an Notting Hill und kam zu dem Schluss, dass ein richtiges Happy End offensichtlich ein rasantes Finale benötigte. Hoffentlich war das ein gutes Zeichen …
    Mit bis zum Hals klopfendem Herzen bog sie eine Viertelstunde später in die Autharistraße ein. So schnell hatte sie auch noch nie ein Auto geparkt und abgeschlossen. Als sie auf das Haus zulief, wurde ihr plötzlich klar, dass sie sich nicht einmal einen ersten Satz überlegt hatte. Was wollte sie Willi denn eigentlich sagen? »Es tut mir leid« oder gleich »Willi, ich liebe dich«? Etwas dürftig. Egal. Wenn sie vor ihm stand, würde ihr hoffentlich rechtzeitig etwas Sinnvolles einfallen.
    Hinter dem Haus hörte sie gleichmäßige laute Schläge. Willi war also noch da. Was auch immer er gerade tat. Vorsichtig blieb sie hinter der Hausecke stehen und spähte in den Garten. Am anderen Ende des Grundstücks sah sie den Landschaftsgärtner mit einer Axt hantieren. Also doch Holzfäller, dachte sie und musste grinsen. Aber das, was er da entschlossen in kleine Stücke zerteilte, war kein Baumstamm oder Ähnliches. Das, was noch davon übrig war, sah aus wie eine Bank. Und zwar eine funkelnagelneue …
    »Hey, was machst du denn da?« Eigentlich hatte sie doch etwas Sinnvolles sagen wollen. Aber jetzt war ihr das einfach so rausgerutscht.
    Willi drehte sich um und sah ertappt aus, aber auch wütend. »Und was machst du hier? Ich dachte, du hast was Wichtigeres vor.« Dann hob er die Axt erneut.
    Emma trat einen Schritt näher und konnte erst jetzt sehen, dass auf der Holzbank eine Inschrift zu lesen war. Noch ein Schritt, und sie konnte sie entziffern: »Für Emma, die diesen Park mit erschuf. Von William, der mit ihr hier träumen durfte.« Und nun bemerkte sie auch, dass die noch vorhandenen Reste des Sitzmöbels der Parkbank aus Notting Hill verblüffend ähnlich sahen. Das konnte kein Zufall sein. Schnell sprang sie vor und hinderte Willi am nächsten Schlag.
    »Warum machst du sie denn kaputt?« Ihr traten Tränen in die Augen, als ihr klar wurde, welche Liebeserklärung er ihr damit gemacht hatte. Und sie hatte ihn zurückgestoßen! Hoffentlich war es noch nicht zu spät.
    »Dieses Modell ist leider schon wieder aus der Mode gekommen, noch bevor es ein Trend werden konnte. Ich hab da wohl was falsch verstanden.« Willis Stimme klang ziemlich enttäuscht. Und schon hob er wieder die Axt und wollte weiterhacken.
    Emma hielt seinen Arm fest: »Ist es denn wirklich zu spät? Kann man da gar nichts mehr retten?« Sie sah ihm fest in die Augen und wünschte sich nichts mehr, als dass er ihr noch eine Chance geben möge.
    »Es ist schon so einiges kaputtgegangen«, meinte er mit einem ernsten Blick auf die Einzelteile zu seinen Füßen, »da bräuchte man einen guten Leim, Geduld und sehr, sehr viel Liebe, um das zu kitten.«
    »Was für ein Glück, dass ich einiges davon mitgebracht habe«, flüsterte sie und gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange. »Vielleicht kriegen wir es zusammen hin … wenn du noch willst.« Bang sah sie zu ihm auf und hoffte auf einen freundlichen Blick, ein kleines Lächeln. Doch seine Miene blieb bewegungslos.
    »Was willst du denn auf einmal? Ich denke, das mit uns geht nicht.« Leicht machte er es ihr wirklich nicht. Sie hatte es wohl auch nicht anders verdient, nach allem, was sie ihm im Laufe der Zeit an den Kopf geworfen hatte … Aber immerhin hatte er aufgehört zu hacken. Vielleicht bestand doch noch Hoffnung …
    Emma erinnerte sich an das, was Fanny gesagt hatte, was Marie gesagt hatte, an die Chancen im Leben, die man unbedingt nutzen musste. Und diesmal wusste sie sicher, dass es die richtige war. Die entscheidende

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