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Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Titel: Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Becker
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gleichzeitig gegen etwas oder jemanden. Auch das war Emma klar. Praktischerweise war derjenige, der sie sowohl in beruflicher wie auch in privater Hinsicht verlor, ein und dieselbe Person – Jo. Wie sehr hatte sie sich gewünscht, die Frau an seiner Seite zu werden und als Schauspielerin unter seiner Leitung Erfolge zu feiern. Doch dabei hatte sie ganz übersehen – oder genauer gesagt, verdrängt –, dass beides weder ihrem Naturell noch ihren wahren Wünschen entsprach. Ein Mann, der sein Verlangen nicht einmal so lange zurückhalten konnte, bis sich die Wohnungstür hinter ihm geschlossen hatte, ein Mann, der ständig anderen Frauen nachsah, obwohl sie bei ihm war, so ein Mann konnte sie nicht wirklich glücklich machen. Emma war froh, dass sie das gerade noch rechtzeitig erkannt hatte.
    Energisch klopfte Emma an der Tür, hinter der Jo vermutlich noch immer mit dem Casting beschäftigt war. Sie hatte kein Problem damit, ihn dabei zu stören. Schließlich wollte sie, dass ihr Rest des Lebens jetzt so schnell wie möglich begann. Jos unwilliges »Jaaaa« war deutlich zu verstehen, der Ärger in seiner Stimme unüberhörbar.
    »Schaust du auch mal wieder vorbei? Jetzt musst du eben warten«, empfing er sie schnippisch und legte demonstrativ den Arm um die hübsche Blondine an seiner Seite. Und deren Blick verriet ganz deutlich, dass er das heute nicht zum ersten Mal tat. »Da hast du jetzt Pech gehabt. Den hab ich mir geangelt«, sagten ihre Augen und blitzten triumphierend.
    Noch vor wenigen Stunden wäre Emma tief verletzt gewesen, jetzt war es ihr egal. Sie wollte möglichst schnell reinen Tisch machen, um zu Willi aufbrechen zu können. Bei ihm würde es vermutlich nicht so einfach werden wie hier. Jo hatte die Nachfolgerin ja offensichtlich schon gefunden.
    »Tut mir leid, aber ich kann nicht mehr warten. Das habe ich viel zu lange getan«, gab sie Jo zur Antwort. »Deine Rolle interessiert mich nicht mehr. Herzlichen Dank für deine Hilfe. Du hast mir wirklich die Augen geöffnet.«
    »Komm, sei doch nicht gleich beleidigt. Du bist als Nächste dran, wenn du willst.« Ein kleines Gefühl des Triumphes verspürte Emma nun doch, als er sofort einlenkte. Das wurde ein filmreifer Abgang nach ihrem Geschmack. Von wegen »den Dingen ihren Lauf lassen«! Manchmal musste man eben doch ein wenig nachhelfen, um seine Träume Wirklichkeit werden zu lassen.
    Jo schob Emma hinaus auf den Flur und schloss die Tür hinter sich. Dann packte er sie bei beiden Schultern und sagte eindringlich: »Mensch, das ist deine Chance! Willst du das wirklich aufs Spiel setzen, nur weil du auf mich sauer bist?«
    »Du irrst dich«, antwortete sie fest und löste sich aus seinem Griff, »ich bin nicht sauer auf dich. Im Gegenteil. Ohne dich wüsste ich wahrscheinlich immer noch nicht, was ich wirklich will.«
    »Und was soll das bitte sein?«
    »Ein Modestudium – und Willi.«
    »Willi? Wer zum Teufel ist denn das?« Für einen kurzen Moment meinte sie, einen Funken Eifersucht in seinen Augen zu entdecken.
    »Ich fürchte, ich kann dir das jetzt nicht genauer erklären. Ich hab’s nämlich ziemlich eilig. Der Rest meines Lebens wartet. Alles Gute.« Schnell drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und wandte sich zum Gehen.
    »Und wieso überhaupt ›Modestudium‹?«, rief er ihr noch nach, doch sie drehte sich nicht mehr um und verließ das Gebäude.
    Wenn sie jetzt zuerst zum Atelier fuhr, kam sie frühestens nach Feierabend zu Willi. Aber wenn es dann vielleicht zu spät war? Schließlich hatte sie ihn schon zweimal einfach stehen lassen. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es eilte – und sie hatte viel zu lange den Kopf anstelle des Bauches entscheiden lassen. Damit war jetzt Schluss. Wenn sie jedoch erst zu Willi und dann zurück zum Atelier fuhr, verlor sie eventuell ihren Job bei der Stichsäge. Inzwischen war die Chefin bestimmt so wütend auf sie, dass das womöglich das Fass zum Überlaufen brachte. Egal. Für ein Modestudium musste sie sowieso kündigen. Und Willi war eindeutig wichtiger.
    Kaum saß Emma wieder im Dienstwagen, kramte sie ihr Handy aus der Tasche und rief Lisa an. Ihre Schwester wusste bestimmt, wo Willi um diese Zeit zu erreichen war.
    Lisa antwortete bloß: »Ach, hast du’s endlich kapiert?«
    »Darüber reden wir später«, gab Emma zurück. »Es wird sich so einiges ändern. Aber jetzt muss ich erst einmal unbedingt zu Willi.«
    »Kein Problem. Der steht hier bei uns im Garten und macht

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