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Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Titel: Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Becker
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das denn überhaupt? Als Schauspielerin hätte sie bestimmt weniger Probleme gehabt, mit ihm in Kontakt zu kommen, aber als Schneiderin …
    »Entschuldigen Sie bitte, aber das ist mein Fuß, auf den Sie gerade so entschlossen gestiegen sind.« Auch kein schlechter Spruch. Woher kam denn der? Emma drehte sich um und stand Jo Fürstberg gegenüber, der im selben Moment hörbar die Luft ein- und das Gesicht verzog. Und selbst dabei sah er immer noch unglaublich gut aus. Jeans, Hemd und Baumwollschal. Sportlich, jedoch nicht unelegant. Die kurzen grauen Haare gekonnt verstrubbelt. Ein wenig, aber nicht zu viel Bart.
    O Gott. So ungefähr musste sich das anfühlen, wenn der Verstand komplett aussetzte. Ihr Gehirn war vermutlich an Blutleere nicht zu überbieten – alles, was in ihren Adern war, wurde gebraucht, um ihr Gesicht zu röten. Emma schnappte nach Luft, was nicht viel half. So paralysiert wie das Kaninchen vor der Schlange starrte sie den Regisseur an, den sie gerade eben noch so herbeigesehnt hatte.
    Wenn sie jetzt nicht wollte, dass er sofort das Weite suchte, musste sie etwas sagen. Am besten etwas Intelligentes. Aber was? Die ganze Zeit hatte sie von genau diesem Augenblick geträumt, und nun war er viel schrecklicher als alles, was sie je erlebt hatte. Sollte Cinderella in diesem Moment die Flucht ergreifen und dabei einen Schuh opfern?
    »Ist Ihnen nicht gut? Kann ich helfen?« Fürstberg wirkte tatsächlich besorgt.
    Emma erwog für einen kurzen Moment, ihm einfach halb ohnmächtig in die Arme zu sinken und ihren Kopf Schutz suchend an seine Schulter zu lehnen. Stattdessen stotterte ihr Mund ungefragt los: »Du meine Güte, das tut mir so leid. Ich bin aber auch ein Schussel. Wie konnte ich nur? Haben Sie sich wehgetan? Können Sie auftreten? Kann ich irgendetwas tun? Eis vielleicht?« Wie zur Bestätigung ihres großzügigen Angebotes blickte Emma in Richtung Cocktailbar. Dabei atmete sie derart hektisch, als wollte sie auf der Stelle kollabieren.
    »Sie können durchaus etwas tun, nämlich sich erst einmal beruhigen«, antwortete Fürstberg prompt, »es ist ja gar nichts passiert. Sehen Sie.« Wie der Storch im Salat hob er den lädierten Fuß in Hüfthöhe und bewegte ihn in alle Richtungen. Das sah so komisch aus, dass Emma hell auflachte. »Mein Auftritt als einer der vier kleinen Schwäne nächste Woche ist gesichert«, fügte er hinzu, als er wieder mit beiden Beinen auf der Erde stand.
    »O nein, Sie haben wirklich …« Irritiert brach Emma ab.
    »Keine Sorge, das war nur ein Witz.«
    »Die Pose sah auch mehr wie ein Storch aus.« Endlich konnte sie auf seinen lockeren Ton einsteigen. Glücklicherweise nahm er ihr den »Fehltritt« wohl wirklich nicht übel.
    »Auf den Schreck müssen wir erst mal etwas trinken«, schlug er vor und schob sie mit einem sanften Händedruck an ihrer Hüfte auf die Bar zu. »Zwei Gin Tonic«, bestellte er dort lässig und lehnte sich mit dem Rücken an die Theke, während der Typ dahinter die Getränke mischte.
    Emma wagte nicht, das Gespräch zu beginnen. Irgendwie fragte sie sich immer noch, ob er tatsächlich sie, die unbedeutende Schneiderin, meinte. Jeden Moment erwartete sie, dass er wie in einem schlechten Film an ihr vorbei griff und einer absoluten Traumfrau den georderten Drink anbot. Doch er reichte ihr das Glas. Feuchtigkeit und Kälte an ihrer Handfläche ließen darauf schließen, dass es auch wirklich echt war, die pure Realität. Aber alles fühlte sich an wie im Film – allerdings einem wunderbaren.
    »Auf die schöne Unbekannte mit dem energischen Auftreten«, sagte er lächelnd und prostete ihr zu.
    Verlegen nahm sie einen großen Schluck von dem etwas bitteren Getränk, das im Licht der Halle seltsam bläulich schimmerte. Und kurz danach gleich noch einen, um sich Mut anzutrinken. Es funktionierte. Sie hob den Kopf und sah ihn an.
    »Sind Sie Schauspielerin?«, fragte der Regisseur, und Emma antwortete reflexartig: »Ja, genau.«
    »Ich hab’s gewusst. Filmschaffende erkenne ich mit schlafwandlerischer Sicherheit«, sagte er freudig, »ich bin nämlich Regisseur. Jo Fürstberg.« Wider Erwarten sprach er seinen Vornamen nicht englisch aus, sondern deutsch, wie die erste Silbe von Johannes. Dabei deutete er eine kleine Verbeugung mit Handkuss an.
    »Angenehm. Emma Jacobi.« Das lief ja … komplett in die falsche Richtung. Und war nicht mehr aufzuhalten. Schon wieder eine Falle. Und sie war natürlich voll hineingetappt. Wenn sie den Irrtum

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