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Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Titel: Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Becker
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lautstark und vielleicht etwas zu heftig die Teller in die Spülmaschine.
    »Ach, wirklich? Darum hat er ja auch dein Essen über den grünen Klee gelobt.«
    »So ein Schmarrn! Geschmeckt hat’s ihm, sonst nichts.«
    Da der Streit inmitten der Geschirrberge zu eskalieren drohte, verspürte Emma nun ebenfalls einen starken Fluchtreflex – bevor die Teller flogen. »Ich geh dann auch mal«, verkündete sie an der Küchentür. »Vielen Dank für die Einladung und das tolle Essen.«
    »Kommt nicht infrage«, widersprach ihre ältere Schwester resolut, »du bleibst noch ein bisschen. Das Gerede hier führt eh zu nichts.«
    »Danke«, versetzte ihr Mann eingeschnappt und verließ den Raum.
    »Was war das denn?« Emma hatte ihren Schwager nur selten so heftig erlebt.
    »Ach, dieser Garten ist eine never-ending story . So langsam bin ich einfach nur froh, wenn er endlich mal angelegt ist, wie auch immer.« Lisa stellte die Spülmaschine an und begann, die Töpfe mit der Bürste zu bearbeiten. »Im Grunde glaube ich, dass Henning bloß eifersüchtig auf Willi ist. Wie findest du ihn eigentlich?«
    Aha, daher wehte der Wind. Emma hatte sich schon gefragt, warum sie zu diesem Essen eingeladen worden war. Schließlich hatte es sich fast um ein Geschäftsessen gehandelt – mit Familienanschluss sozusagen. Nun war alles klar. »Du hast mich seinetwegen kommen lassen?«
    »Wo denkst du hin? Das war Hennings Idee.« Lisa grinste und zwinkerte ihrer Schwester zu. »Wahrscheinlich hat er gehofft, dass unser Gast zur Abwechslung mal die Vorzüge einer anderen Frau lobt.«
    »Hat ja auch wunderbar geklappt«, erwiderte Emma trocken. »Aber damit habe ich jetzt ja wohl meine Mission erfüllt und kann gehen.«
    »Eigentlich fand ich Hennings Plan gar nicht schlecht. Sag doch mal: Wäre der nichts für dich? Gefällt er dir nicht mal ein bisschen?«
    »Ach, Lisa, das hatten wir doch schon tausendmal! Meinen Zukünftigen suche ich mir immer noch selber aus.« Und ich habe ihn vielleicht sogar schon gefunden, ergänzte Emma in Gedanken und dachte mit klopfendem Herzen an Jo Fürstberg und den Empfang am kommenden Wochenende. Die Schwester bereits jetzt einzuweihen erschien ihr allerdings nun doch etwas früh. Ein anderes Mal … Und dann würde Lisa genügend Zeit bekommen, um sich Spiele für die Hochzeitsfeier auszudenken und den Junggesellinnenabschied zu planen – all das eben, was vor acht Jahren bei Lisas Heirat Emmas Aufgabe gewesen war.
    Bis es so weit war, gab es jedoch noch unheimlich viel zu tun. Zuallererst musste Emma das größte Problem angehen, nämlich, dass sich Jo schon unwiderruflich in Emmas Herz, sie sich jedoch noch nicht mal eine Spur in seines eingeschlichen hatte. Das Schicksal hatte zwar mit einer verheißungsvollen Einladungskarte gewinkt, aber das allein sicherte natürlich noch lange kein romantisches Happy End.
    Beim Nachhauseradeln stellte Emma sich vor, wie sie beim Empfang »lopezgleich« auftreten und alle Blicke, vor allem die von Fürstberg, auf sich ziehen würde. Die duftende nächtliche Frühlingsbrise beflügelte ihre Vorstellungskraft so sehr, dass sie sich bereits in den Armen des Regisseurs liegen sah. Den Abschluss des Traums bildete ein unendlich langer Kuss, bei dem sie in die Hofeinfahrt einbog und ihren Drahtesel an den Fahrradständer anschloss.

4
    Sie trat in sein Leben, fand eine Rolle
    und verlor ihr Herz
    Wohnung Emma
    Innen/Tag
    Einige der noch offenen Fragen bezüglich des Empfangs waren erstaunlich schnell beantwortet.
    Welche Begleitung würde Emma mitnehmen? Natürlich keine. Eine Frau konnte in einem solchen Rahmen schnell zur Konkurrentin werden, ein Mann würde jede Chance auf Kontaktaufnahme gründlich vermasseln. Traute sie sich überhaupt, allein hinzugehen? Nun ja, sie hatte wohl kaum eine andere Chance, Fürstberg wiederzusehen. Was, wenn er gar nicht kam oder, noch schlimmer, mit einer anderen Frau? Das Risiko musste sie wohl oder übel eingehen, da half alles nichts.
    Auch die Frage nach dem passenden Outfit war schon entschieden, denn Emma besaß nicht viele Kleider, die man zu einem solchen Anlass tragen konnte. Im Internet hatte sie Fotos von einem ähnlichen Empfang gefunden, die Aufschluss über den Dresscode gaben. »Schlichte Eleganz« beschrieb ihn treffend. Da war doch Marisas Abendkleid genau das Richtige. Immerhin hatte Emma sich im Laufe der letzten Jahre ein paar besondere Kleider aus ihren Lieblingsfilmen nachgeschneidert. Nun hatte sie die Gelegenheit,

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