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Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition)

Titel: Verliebt und zugenäht!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Becker
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Schauspielerin Emma. Egal.
    »Natürlich, jederzeit«, antwortete sie ohne zu zögern und hätte am liebsten einen Luftsprung gemacht. Auf einmal sah der Tag geradezu strahlend aus.
    »Hervorrrragend.« Er schien sich ehrlich zu freuen. Da war er wieder, der knurrende Hund ihrer ersten Begegnung. »Ich habe da gerade den Termin für ein Werbecasting erfahren und sofort an Sie gedacht. Wie finden Sie das?«
    Wahnsinnig toll. Herzlichen Dank. Emma sackte augenblicklich in sich zusammen, was sie tunlichst vor den Kolleginnen zu verbergen suchte. Lügen haben kurze Beine, hallte Fannys Mahnung in ihrem Kopf. Doch dass sie so kurz sein würden, hatte sie nicht erwartet. »Großartig«, hörte sie sich ohne nachzudenken sagen. Sie durfte sich diese einmalige Chance nicht entgehen lassen, Jo würde sie nie mehr anrufen, wenn sie ihm jetzt einen Korb gab. Die Wahrheit sagen konnte sie später immer noch.
    »Dann gebe ich Ihnen gleich mal die Nummer der zuständigen Agentur. Ich habe Sie bereits dort angekündigt.« Na, toll. So wie sich das jetzt darstellte, hatte sie in Kürze zwar ein Werbecasting, aber immer noch keinen Fürstberg. »Hören Sie?« Und schon diktierte er sämtliche Kontaktdaten, ohne dass Emma noch etwas einwenden konnte. »Alles verstanden?«
    »Ja … Danke.« Und wie schaffte sie es jetzt, dass das Gespräch nicht in der nächsten Sekunde beendet war?
    »Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag und alles Gute für das Casting. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.« Aufgelegt.
    Emma starrte ungläubig auf ihr Handydisplay, von dem ihr »Verbindung beendet« entgegenblinkte. Es war doch nicht ihr Tag heute. Und Jo vermutlich auch kein Schütze. Konnte eine klare Chance noch schlechter genutzt werden? Nein.
    »Was war das denn?«, erkundigte sich Mona sofort neugierig.
    »Nichts«, erwiderte Emma, bevor sie fluchtartig die Werkstatt in Richtung Hinterhof verließ.
    Ihr standen Tränen in den Augen, als sie sich dort auf eine der Bänke setzte. Die Frühlingssonne schien freundlich auf sie herab, als wollte sie sie aufmuntern. Doch Emma schniefte nur. Jos ersten Anruf hatte sie sich ganz anders vorgestellt.
    Natürlich könnte sie das Casting einfach ignorieren und an Fürstberg keinen Gedanken mehr verschwenden. Aber das wollte sie auf gar keinen Fall. Wenn sie allerdings nicht vorhatte, den Regisseur so einfach wieder aus ihrem Leben zu streichen, musste sie die Agentur zumindest kontaktieren. Denn Jo würde sie bei ihrer nächsten Begegnung bestimmt danach fragen. Und was sollte sie dann antworten? Aber wie konnte es zu einer nächsten Begegnung überhaupt kommen?
    Emma hätte sich in den Hintern beißen können, dass sie das Telefonat mit Fürstberg so einfach beendet hatte. Zumindest hätte sie ihn noch fragen können, wie es ihm ging. Wie es in der Produktion lief. Wie lange er noch in München war. Ob er gerade drehte. Oder vielleicht mit einer Zigarette vor dem Studio hin und her spazierte. Vermutlich hätte sich dann ein durchaus brauchbares Gespräch entwickelt. Aber nein, Frau Jacobi musste ja komplett überfordert die Sprachlose mimen. Schöne Schauspielerin. Super.
    Emma zog ein besticktes Taschentüchlein aus der Tasche ihrer graublauen Cordhose und schnäuzte sich geräuschvoll. Was hätte wohl Marisa an ihrer Stelle getan? Oder Vivian? Oder Anna? Jede dieser Frauen wartete am Ende ihres Films, dass ein Mann die Initiative ergriff. War das richtig? Emma schnäuzte sich erneut und fasste im selben Moment einen Entschluss. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, atmete tief durch und straffte die Schultern. Dann sprang sie auf und lief zurück in die Werkstatt, als wäre die Stich mit einer knatternden Kettensäge hinter ihr her.
    Das Handy lag immer noch neben dem Schälchen mit den pinkfarbenen Pailletten.
    »Ach, auch mal wieder da?«, meinte Mona spitz, verstummte aber sofort, als sie Emmas verweintes Gesicht sah. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Klar, mir ging es nie besser.« Und das war auch tatsächlich so gemeint. Jetzt, da sie wusste, was sie zu tun hatte, waren Trauer und Verzweiflung verflogen. Sie schnappte sich das Handy und war schon wieder auf dem Weg nach draußen, als die Chefin aus ihrem Büro kam.
    »Fräulein Jacobi, wo wollen Sie denn hin? Es ist noch nicht Feierabend.«
    Bis dahin kann ich aber leider nicht warten, hätte Emma am liebsten geantwortet, unterließ es aber. »Ich bin sofort zurück. Ich muss nur kurz etwas erledigen«, sagte sie

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