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Verliebt, verlobt, verflucht

Verliebt, verlobt, verflucht

Titel: Verliebt, verlobt, verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Neupauer
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der Misteria sehr«, führte Luca das Gespräch zu einem neuen Thema hin. Seine Tochter warf ihm einen warnenden Blick zu.
    Vickis Augen weiteten sich, begierig wandte sie sich Natalie zu: »Ach, tatsächlich? Ich wollte ja nicht mit meiner neuen Stelle angeben, aber es ist natürlich eine Wonne, jungen Mädchen wie dir mit Liebestipps zur Seite zu stehen. Dabei muss ich immer an meine vergangene Jugend denken. Wenn mir damals jemand mit Liebestipps geholfen hätte, dann hätte ich mit meiner Schar schüchterner Verehrer besser umgehen können und würde heute nicht als alte Jungfer abends alleine vor dem Kamin sitzen.«
    Sie lachte gequält, Natalie lächelte höflich zurück. Tante Vicki und eine Schar schüchterner Verehrer? Das erschien ihr mehr als unwahrscheinlich.
    »Natürlich sollte jedes Mädchen eine ganze Schar Verehrer haben«, ergänzte Vicki mit ernster Miene und verzehrte geräuschvoll die restlichen Bohnen. Dabei blieb ihr jedoch eine im Hals stecken, die sie wieder herauswürgte und auf den Teller spie. Maria blickte peinlich berührt drein, Luca kicherte leise. Vicki fuhr ungerührt weiter: »Das gelingt natürlich nur mit einer gewissen Portion Anmut und Grazie.«
    »Die du nicht hast«, dachte Natalie schadenfroh.
    »Keine Sorge, Vicki. Natalie kann sich vor Verehrern kaum retten«, warf ihr Vater grinsend ein.
    Natalie ließ vor Schreck die Gabel fallen.
    Vicki ließ ein lang gezogenes »Sooo?« erklingen und musterte Natalie eindringlich. Nach einer Kunstpause fragte sie schließlich: »Darf man denn erfahren, wer diese Verehrer sind?«
    »Nein«, entgegnete Natalie patzig.
    Tante Vicki lachte kehlig: »Sei nicht so schüchtern, Schätzchen. Hast du von deinen Verehrern schon Aufmerksamkeiten erhalten?«
    Natalie zog die Augenbrauen hoch. »Aufmerksamkeiten?«
    »Geschenke, Liebes«, lachte Vicki schallend. »Was denn sonst?«
    Anstelle von Natalie antwortete Luca: »Natalie hat eine schwarze Rose von ihrem Verehrer bekommen!«
    »Papa!«
    »Hört, hört, eine schwarze Rose«, röhrte Tante Vicki.
    »Warum denn eine schwarze Rose?«, fragte ihre Mutter irritiert.
    »Es war einfach eine schwarze Rose, was ist daran so besonders«, sagte Natalie nervös.
    »Daran ist sehr wohl etwas außergewöhnlich. Es gibt nämlich keine schwarzen Rosen, außer man verhext sie. Dein Verehrer hat eindeutig eine schwarze Seele«, gurrte Tante Vicki, ergriffen von ihrer Entdeckung.
    Natalies Mutter schnaubte. »Da hat sie nicht ganz Unrecht, Natalie! Wann hast du die schwarze Rose bekommen? Und warum erzählst du mir nichts davon, Luca?«
    Luca zuckte unschuldig mit den Schultern. »Ich hab' dir doch erzählt, dass sie eine Rose erhalten hat.«
    »Aber nicht dass sie schwarz war!«
    »Also ich glaube nicht, dass sie verhext war! Von wem hast du denn die Rose erhalten, Natalie?«
    »Von einem Klassenkameraden«, log Natalie schnell.
    »Na klar, und ich bin schon Witwe und habe drei Enkelkinder«, lachte Tante Vicki. »Unsere Natalie hat eindeutig einen schwarzen Magier als Verehrer. Aber keine Sorge, das ist völlig normal. Mädchen in diesem Alter stehen auf böse Jungs.« Vicki machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Blödsinn«, stotterte Natalie und spürte, dass sie puterrot wurde.
    »Aber, aber, Tante Vicki, du bringst unsere Tochter in Verlegenheit. Natalie steht sicherlich nicht auf böse Jungs«, sagte Luca beschwichtigend und zwinkerte Natalie zu. Dieser wurde übel vor schlechtem Gewissen.
    Der restliche Abend verlief ganz entspannt. Tante Vicki, Luca und Maria redeten weiter belangloses Zeug und Natalie fragte sich, wie es wohl Gingin gerade mit ihrem Date am Rosenteich erging. Und wo steckte wohl Artus? Hatte er den Kampf mit Cévil unverletzt überstanden? Da der Elb putzmunter aus der Kutsche gestiegen war, musste der Kampf entweder unentschieden oder zu Cévils Gunsten ausgegangen sein.
    »Hat man denn diese Eindringlinge schon ausfindig machen können?«, fragte Natalie mit Unschuldsmiene in die Runde.
    Ihre Mutter antwortete: »Du meinst die Eindringlinge, über die ich in meinem Artikel geschrieben habe? Nein, leider nicht, der Orden ist verzweifelt auf der Suche nach ihnen. Man muss sich das einmal vorstellen, Schwarze Schatten in unserem Reich, das ist hochgefährlich.«
    Jetzt drückte Natalie das schlechte Gewissen noch mehr als vorher. Um sich abzulenken, spielte sie mit dem begeisterten Schweinsnase ein simples, für Minitrolle jedoch gerade noch verständliches Kartenspiel. Während

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