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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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umherzugehen.
    »Du wirst jetzt wahrscheinlich ziemlich wütend werden, aber ich möchte, dass du mich trotzdem ausreden lässt. Doch alles der Reihe nach. Zunächst einmal solltest du wissen, dass ich dich liebe. Ich möchte, dass wir heiraten.« Er drehte sich auf dem Absatz um, fiel vor mir auf die Knie, nahm meine Hände in die seinen und küsste sie. Erst die eine, dann die andere. Alles der Reihe nach.
    »Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich nicht wollte, dass du mich verlässt.«
    Wie erstarrt sitze ich auf dem Bett. Carlton kniet noch immer vor mir, und ich warte darauf, dass die Bombe hochgeht.
    Er schaut an mir vorbei. »Nach der Scheidung von Megan
ging es mir gar nicht gut. Ich war richtig depressiv. Also bin ich viel ausgegangen, war mit den Jungs unterwegs und so. In Bars. In Las Vegas. Wir haben es ziemlich krachen lassen. Und ich hatte auch ein paar Mädchen …« Er spricht nicht weiter, und ich denke mir den Rest. »Von den meisten weiß ich nicht mal mehr den Namen, Maddy.«
    »Freut mich«, sage ich.
    Carlton nimmt meine Hand und küsst meinen Ringfinger. Dann fällt ihm auf, dass ich den Julia-Ring nicht trage.
    »Wo ist dein Ring?«
    »Du wolltest, dass ich ihn vor dem Investorenmeeting ablege - schon vergessen?«, erwidere ich spitz.
    Carlton steht auf und stürzt ins Bad, entdeckt den Ring auf der Ablage und kommt damit zurück. Noch einmal sinkt er vor mir nieder und steckt mir den Ring an den Finger.
    »Du warst noch nicht fertig«, erinnere ich ihn.
    Carlton bleibt, wie er ist, sehr galant auf einem Knie. Aber er schaut mich nicht an.
    »Also, da war dieses Mädchen …«, sagt er und holt tief Luft. »Am nächsten Morgen fand ich bei ihr im Bad die Tabletten. Aber da war es schon zu spät. Ich hatte mich bei ihr angesteckt.«
    »Angesteckt?« Ich ziehe meine Hände zurück. Carlton schaut zu mir auf, wie ein getretener Hund.
    Ach, auch jetzt ist er einfach umwerfend!, denke ich. Ich will das nicht denken, aber wenn er mich so traurig mit seinen Filmstaraugen anschaut, kann ich einfach nicht anders.
    Carlton fährt sich mit der Hand durch sein Haar. »Herpes genitalis. Das ist nicht so schlimm, wie es klingt, Maddy. Sechzig Prozent aller Amerikaner unserer Altersgruppe haben Genitalherpes.«
    »Und du auch?«, frage ich, obwohl ich die Antwort schon weiß.

    »Ja.«
    »Wir hatten ungeschützten Sex, Carlton! Wir leben zusammen! Wann wolltest du mir das eigentlich sagen?«
    »Ich habe aufgepasst, Maddy. Ehrlich. Immer wenn es akut war, habe ich nicht mit dir geschlafen. Ich untersuche mich jeden Tag unter der Dusche. Großes Pfadfinderehrenwort.« Er hebt die Hand zum Schwur. »Ich würde dich niemals - wirklich niemals - einem Risiko aussetzen.«
    »Hast du aber! Da kannst du noch so sehr aufpassen, Carlton!«
    »Aber du hast keine Symptome, also hast du dich wahrscheinlich auch nicht angesteckt«, sagt er.
    »Wahrscheinlich?!« Ich springe vom Bett auf und laufe durchs Zimmer. »Erst lässt du mich bei dem Meeting hängen. Du nimmst es einfach so hin, dass dein Vater mir praktisch jeglichen Einfluss bei Organics 4 Kids - meiner Idee! - genommen hat, und jetzt auch noch das!«
    Ich schaue Carlton in die Augen, die zu meiner Überraschung feucht glänzen.
    »Maddy, ich werde dich heiraten. Und du bekommst deinen Anteil am Unternehmen - da kann mein Vater tun, was er will. Versprochen.« Carlton senkt die Stimme. »Versteh doch, dass ich dir nichts von dieser Sache gesagt habe, weil ich dich so sehr liebe. Ich wollte dich nicht verlieren.« Er greift nach meiner Hand und küsst den Ring. »Für immer, meiner Julia«, flüstert er.
    Ich stoße ihn beiseite, schnappe mir mein Kissen und eine Decke und marschiere ins Wohnzimmer.
    Er läuft mir hinterher. »Schlaf nicht auf dem Sofa«, sagt er.
    Zu spät, mein Lieber.
    Ich bin schon dabei, die Matratze auszuziehen.

23
    DER GROSSE Tag ist gekommen, und Heather hat mich zur »Enthüllung des Kinderzimmers« eingeladen, wie sie das nennt. Ich habe ein etwas verfrühtes Geschenk für das Baby dabei. Und weil ich gerade so ziemlich alles online mache, ist auch das Geschenk aus dem Internet.
    Ein Chanukka-Bär mit einem kleinen Holzkreisel um den Hals, den ich auf einer Website namens Mit Spiel und Spaß durch das jüdische Jahr entdeckt hatte.
    Als Heather den Bär auspackt, kreischt sie vor Begeisterung. »Oh mein Gott, Maddy! Der ist ja wirklich absolut entzückend!«
    Selig wiegt sie den Bär in ihren Armen, als wäre er schon das Baby, drückt

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