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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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Pancakes?«, schlage ich vor. »Ich lade dich ein.«
    Eigentlich mache ich mir nichts aus Pfannkuchen, aber mein Bruder ist ein richtiger Pfannkuchen-Fanatiker. Vor allem wegen der vielen Sirupsorten, die es immer dazu gibt.
    »Oh, du weißt, dass ich eine chronische Sirupschwäche habe«, seufzt Ronnie und reibt sich den Bauch. »Dieser Brombeersirup ist zum Reinlegen.«
    Habe ich es nicht gesagt?
    Mein Bruder schnappt sich Geld und Schlüssel und steckt sich beides in die Taschen seiner Jeans. Dann kommt er hinter mir aus der Wohnung und die Treppe hinunter.
    »Ach, und noch was, Maddy«, sagt Ronnie.
    Ich drehe mich um.
    »Pass ein bisschen auf mit dieser Nummer, die ich dir eben gegeben habe. Du weißt bestimmt, dass man sich strafbar macht, wenn man einen Killer anheuert. So was kann einen für lange, lange Zeit in den Knast bringen.«

    »Manchmal muss man es darauf ankommen lassen«, sage ich wie ein richtig harter Kerl.
    Ronnie hält mir die Autotür auf und verfrachtet mich galant auf den Beifahrersitz. »Ganz gleich, was auch geschieht, Maddy«, sagt er. »Ich bin mir sicher, dass du das Richtige tun wirst.«

30
    GENAU ZU jener Zeit, die Carlton und ich unseren »Ausnahmezustand« genannt haben, beschließt Carlton, dass er einen Abend mit den Jungs braucht. Na, von mir aus. Es ist Samstagabend, und ich habe nichts dagegen. Aber als sich das dann Woche für Woche wiederholt, kriege ich langsam genug.
    »Wir sind doch schon den ganzen Tag über zusammen, Maddy«, beschwert er sich.
    »Ja, aber bei der Arbeit zählt nicht«, halte ich dagegen.
    Ich drehe mich auf meinem Bürostuhl um. Carlton steht in der Tür, die Hände an der Hüfte. »Komm schon, Süße. Kein Grund, sich deswegen so aufzuregen«, sagt er. Und weil er eigentlich Recht hat, belasse ich es dabei.
    Manchmal weiß Carlton wirklich, wie er mich kleinkriegt.
    Und so nimmt Carlton sich trotz unserer vollgepackten Arbeitswoche und der Tatsache, dass ich nun jeden Samstagabend allein im Büro sitze, seine kleine Auszeit. Sein Abend mit den Jungs wird bald zu einer festen Institution, der Carlton eisern die Treue hält. Selbst wenn etwas ganz Wichtiges ansteht, legt er die Termine so um, dass sie nicht mit seinem Männerabend kollidieren.
    Für ein Paar, das so viel arbeitet, führen wir eigentlich eine ganz gute Beziehung, aber die verklärt-verknallte Romeound-Julia-Phase ist definitiv vorbei. Jetzt gibt es auch bei uns Höhen und Tiefen. Also beschließe ich, mich nicht aufzuregen und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Das wird schon wieder.
    Eines Nachts, als Carlton um drei Uhr morgens immer noch nicht zu Hause ist, rufe ich ihn auf dem Handy an, lege aber gleich wieder auf, als die Mailbox anspringt. Ich komme mir
ziemlich blöd vor, überhaupt angerufen zu haben. Als ob ich auf einmal eifersüchtig wäre! Eifersüchtige Frauen sind lediglich schwach. Eine Frau, die ihren Mann an der kurzen Leine halten muss, hat einfach nur zu wenig Selbstbewusstsein, dachte ich mir immer. Außerdem sollte es doch der Mann sein, der sich Sorgen um die Frau macht - und nicht andersherum. Aber so langsam fing ich an, mir Sorgen zu machen.
    Denn obwohl ich glaubte, Carlton von Grund auf zu kennen, und meinte, dass er keine Geheimnisse vor mir hätte - irgendwie war er mir doch immer ein bisschen fremd. Ich spürte da eine gewisse Distanz, die sich aber weder in seinem Lächeln zeigte noch darin, wie er jeden Abend »Ich liebe dich, Maddy« flüsterte, bevor er sich umdrehte und einschlief.
    Nein, nur ein kaum merkliches, aber sehr unheilvolles Aufflackern in seinen Augen deutete diese Distanz an. Es war mir schon ein paarmal während unserer Beziehung aufgefallen. Und zuletzt immer dann, wenn ich ihm sagte, dass es mir gar nicht gefiel, wenn er mit seinen Kumpels jede Woche so lang wegblieb.
    Es ist also wieder mal Samstagnacht, ich sitze im Bett, warte auf Carlton und arbeite in der Zwischenzeit E-Mails von Kunden durch. Die Haustür geht auf, knallt zu, und ich höre Carlton im Flur leise vor sich hin pfeifen. Da muss er gesehen haben, dass im Schlafzimmer noch Licht brennt, denn plötzlich hört er auf zu pfeifen.
    »Klopf, klopf«, sagt er und kommt etwas unsicheren Schrittes herein, lässt sich auf die Bettkante plumpsen und tritt sich die Schuhe von den Füßen. Er riecht nach Alkohol und Zigaretten und Gras noch dazu.
    »Ich dachte eigentlich, dass du und David gleich nach dem Konzert nach Hause wolltet«, sage ich. Ich reibe mir die Augen und schaue

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