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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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Ort vor, Lady«, meint er.
    Plötzlich überkommt mich der dringende Wunsch aufzulegen. Ich starre mein Handy an und will das Gespräch gerade wegklicken, als er sagt: »Hallo? Sind Sie noch dran?«
    »Ähm, ja. Wie wäre es mit dem Starbucks an der 3 rd Street. Wissen Sie, wo das ist?«
    »Ja.«
    »Morgen Nachmittag. Wollen wir um vier Uhr sagen?« Klingt, als würde ich mich mit dem Killer meines Vertrauens zum Nachmittagstee verabreden. Fehlt nur noch ein Teller frisch gebackener Scones.

    »Ich werde eine schwarze Lederjacke anhaben«, sagt er.
    »Und ich …« Was zum Teufel soll ich nur anziehen? Eine Verkleidung wäre nicht schlecht, aber das klingt so nach billigem Spionagethriller. Außerdem sehe ich mit Perücke echt bescheuert aus.
    »Ich werde ein T-Shirt von Organics 4 Kids tragen«, sage ich schnell. Keine Ahnung, warum mir jetzt gerade das einfällt, aber irgendwie ist es ja ganz passend.
    »Coole T-Shirts.« Ich höre es kurz klicken und dann das Freizeichen.
    Ich lege das Handy weg und kann nicht anders - ich grinse.

32
    AN DIESEM Samstagabend ist Carlton auf einem Junggesellenabschied. Und während er sich in irgendeiner Tittenbar vergnügt, beschließt unser Finanzchef zu kündigen.
    Ich bin in meinem Büro und arbeite mal wieder bis in den späten Abend, als Steven Schultz an meine Tür klopft.
    »Hey, Steve«, zwitschere ich munter und sehe sofort, dass etwas nicht stimmt. Sein Gesicht ist aschgrau.
    Steve hält mir eine Tabellenkalkulation hin. »Ich muss dir etwas sagen, Maddy. Und leicht fällt es mir nicht«, fängt er an.
    Normalerweise würde ich jetzt noch ein paar Dinge nebenbei machen, beispielsweise E-Mails rausschicken oder so was, aber Steves Blick verheißt nichts Gutes. Ihm steht sogar der Schweiß auf der Stirn.
    Steve nimmt seine Brille ab und poliert die Gläser an seinem Hemd. »Carlton frisiert die Bilanzen«, sagt er. »Das grenzt schon an Betrug. Um ganz genau zu sein - es ist Betrug.«
    »Was?«
    Er reicht mir die Blätter. »Da, schau es dir selbst an. Ich habe die betreffenden Stellen markiert.«
    Ich sehe mir die beiden Bilanzen an, die Steve mir vorgelegt hat. Eine kommt mir bekannt vor, aber die Zahlen auf dem anderen Blatt habe ich noch nie gesehen.
    »Hör zu, Maddy. Carlton hat mir nichts davon gesagt, dass er so etwas macht. Ich segne diesen Mist mit meiner Unterschrift ab, und dann pfuscht er hinter meinem Rücken noch mal daran herum. Ich habe keine Lust, irgendwann den Staatsanwalt am Hals zu haben«, sagt er.
    »Also, bestimmt gibt es dafür eine einfache Erklärung …«

    Entschieden schüttelt Steve den Kopf. »Nein, Madeline!«
    Ich lasse die Unterlagen wieder auf meinen Schoß sinken und lehne mich in meinen Stuhl zurück. Jetzt heißt es nachdenken.
    »Ich hab’s ja gleich geahnt, dass du mir nicht glauben würdest. Du als seine Freundin …«, brummelt Steve.
    »Carlton hat auch mir nichts davon gesagt«, weiche ich aus. »Und eines kann ich dir versichern - was die Firma anbelangt, sprechen wir alles miteinander ab.«
    »Aber der Finanzchef ist es, der dafür in den Knast wandert, Madeline! Man muss sich nur mal die Sache mit Enron anschauen!«, ruft Steve aufgebracht. »Also, ich will nicht hier sitzen, wenn es so weit ist, und erklären müssen, warum die Zahlen hinten und vorne nicht stimmen, während du so tust, als wäre alles in Ordnung!«
    Steve springt von seinem Stuhl auf und stürzt zur Tür hinaus.
    Eine Minute später ist er wieder da und entschuldigt sich. »Tut mir leid, ich habe die Nerven verloren. Ich fühle mich einfach nur ausgenutzt - gerade weil ich so viele Wochenenden dafür durchgearbeitet habe.«
    Ich blättere in den Unterlagen auf meinem Schoß.
    »Was möchtest du von mir, Steve?«, frage ich, obwohl ich schon genau weiß, was er will.
    »Ich habe bereits eine neue Stelle, Maddy. Tut mir leid, dass ich so kurzfristig kündige, aber ich wusste, dass Carlton mir keine Abfindung zahlen würde.«
    »Du bekommst drei Monatsgehälter«, sage ich ruhig. »Und ich wünsche dir alles Gute. Danke, dass du mich auf die Unstimmigkeiten hingewiesen hast. Ich schätze dich als guten, kompetenten Mitarbeiter, aber trotzdem muss ich mir das erst mal in aller Ruhe anschauen, damit ich weiß, was hier wirklich vor sich geht.«

    Steve blickt mich besorgt an. »Carlton ist ein ganz mieser Knochen.«
    »Du bist gefeuert, Steve.«
    Er lächelt nervös, dann lachen wir beide.
     
    Mitten in der Nacht, als Carlton nach Hause kommt, frage ich ihn

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