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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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Stirn, dann wischt er sich mit dem Handrücken die Krümel vom Mund.
    »Zuerst muss ich wissen, wo Sie wohnen«, sagt er. »Für den Fall, dass mir was zustößt oder Sie ein Cop sind - dann würde ich Ihnen gerne jemand auf den Hals hetzen.«
    »Uuh, wie gruselig«, sage ich.
    »Kleine Versicherungspolice«, meint Dick achselzuckend. »Wenn Sie nichts zu verbergen haben, haben Sie auch nichts zu befürchten.«
    »Und was, wenn Sie ein Cop sind?«, frage ich.
    Dick lacht lauthals, und ich sehe, dass er perfekte, porzellanweiß schimmernde Zähne hat. Bestimmt frisch verkront.

    »Keine Sorge, Lady - ich bin kein Cop«, verkündet er, die Arme vor der Brust verschränkt. »Das wissen Sie ganz genau.«
    »Okay, nachdem wir das geklärt hätten …«, sage ich und schiebe ein Foto von Carlton über den Tisch. »Das ist mein Zielobjekt.«
    Das sage ich wirklich so - mein Zielobjekt .
    Dick lässt den Finger über den Rand seiner Kaffeetasse kreisen. »Ich mache, was immer Sie wollen, Jane. Aber zuerst…«, er zieht das Foto zu sich und tippt mit dem Finger auf Carlton, »… zuerst erzählen Sie mir mal, was es mit Ihnen und diesem Typen hier auf sich hat.«
    »Warum?«
    »Weil ich einen Auftrag nur dann übernehme, wenn ich davon überzeugt bin, dass es das wert ist. Ich meine, wenn dieser arme Kerl Ihnen einfach nur das Herz gebrochen hat - Pech gehabt. Den Job würde ich zum Beispiel nicht machen. Geht gegen meine Berufsehre.«
    »Okay, aber ich warne Sie. Wenn ich einmal anfange, könnte es eine Weile dauern.«
    Dick lächelt müde. Er lehnt sich zurück, verschränkt die Hände hinter dem Kopf und sitzt da, als wäre er eine richtig große Nummer.
    »Ich habe den ganzen Nachmittag Zeit«, sagt er und grinst.

34
    ICH SUCHE einen Nachfolger für Steve Schultz und sichte einen ganzen Stapel an Bewerbungen. Schließlich fällt meine engere Wahl auf gerade einmal zwei Kandidatinnen. Nathalie ist eine junge College-Absolventin. Sie hat ein sehr gutes Diplom in Finanzbuchhaltung der University of Houston, aber keinerlei Berufserfahrung.
    »Sie wäre bereit, zu einem sensationell niedrigen Gehalt zu arbeiten«, sage ich zu Carlton.
    Er überfliegt ihre Bewerbung. »Und was haben wir sonst noch?«, fragt er gelangweilt.
    Ich präsentiere ihm meine Wunschkandidatin. »Dann hätten wir noch Priscilla. Sie ist zweiundvierzig Jahre alt und hat die letzten fünfzehn Jahre in der Finanzabteilung eines großen Unternehmens gearbeitet.«
    »Wo ist der Haken?«
    »Sie ist alleinerziehende Mutter und kann nur Teilzeit arbeiten.«
    Carlton seufzt. »Na toll. Ich habe also die Wahl zwischen einer College-Absolventin ohne Berufserfahrung und einer alleinerziehenden Mutter, die nur dreißig Stunden die Woche arbeiten kann.«
    »Du warst es, der Steve loswerden wollte«, erinnere ich ihn. Sofort tut es mir leid.
    Carlton wirft mir einen vernichtenden Blick zu.
    »Lade die beiden zum Vorstellungsgespräch ein«, sagt er knapp. Ich komme mir auf einmal nicht mehr wie seine Geschäftspartnerin und Verlobte vor, sondern wie seine Sekretärin.

    »Wird gemacht, Schatz«, sage ich und gebe ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
    »Vergiss unsere Abmachung nicht«, sagt Carlton.
    Ich nicke. Bevor wir zusammen zu arbeiten anfingen, haben Carlton und ich uns überlegt, wie wir es im Büro mit unserer Beziehung halten sollten. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir während der Arbeitszeit nichts weiter als Kollegen wären. Alles andere würde nur Probleme machen. Manchmal brach ich allerdings unsere Abmachung und schickte ihm anzügliche E-Mails. »Heute Abend, wenn alle weg sind«, schrieb ich beispielsweise.
    »Okay, aber glaub bloß nicht, dass dir das eine Beförderung einbringt«, schrieb er zurück.
    Manchmal schlossen wir auch einfach die Bürotür ab und hatten unter dem Schreibtisch Sex. Oder darauf - wie wir gerade lustig waren. Mit besonderer Vorliebe beugte Carlton mich über diverses Büromobiliar und nahm mich von hinten, weshalb ich irgendwann witzelte, er habe eine heimliche Affäre mit meinem Hinterkopf. Er fand das viel witziger, als ich es gemeint hatte.
    Ein paar Tage darauf stellen sich beide Bewerberinnen vor. Priscilla ist professionell, höflich und aufmerksam - meine Wunschkandidatin eben. Sie trägt ein dunkelblaues Kostüm, Strumpfhose und flache Schuhe, goldene Ohrringe und um den Hals ein Kreuz.
    Nathalie ist jung, intelligent, aufgeweckt - und blond. Was ihr an Erfahrung fehlt, versucht sie durch Eifrigkeit

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