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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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Hiroshima.
    Mein Herz pocht mir laut in der Brust, und da höre ich auf einmal die Haustür. Carlton! Schnell klicke ich die E-Mails weg, springe auf und streiche mir das Haar aus der Stirn.
    Mit düsterer Miene kommt Carlton ins Zimmer. »Maddy, ich empfinde nicht mehr dasselbe wie am Anfang unserer Beziehung«, kommt er gleich zur Sache.
    Ich schaue ihn an. Mein Herz hämmert jetzt wirklich bedrohlich. Meine Stimme zittert, aber ich versuche, ruhig und gefasst zu klingen. »Was hast du denn erwartet, Schatz? Es bleibt nicht alles wie am ersten Tag. Jede Beziehung hat ihre Höhen und Tiefen. Aber mir war ehrlich gesagt noch gar nicht aufgefallen, dass bei uns gerade Flaute ist.«
    Carlton schaut mich an und zuckt die Schultern.
    »Alles ist so alltäglich geworden«, sagt er. »Du hast mir heute Morgen allen Ernstes gesagt, welches Hemd ich anziehen soll!«
    »Ich bin deine PR-Beraterin!«
    »Trotzdem«, sagt er. »Sexy ist das nicht.«
    »Das Leben ist aber kein Film, Carlton! Mir fehlen auch die Blumen, die du mir am Anfang noch mitgebracht hast. Oder die Liebesbriefe. Davon jetzt keine Spur mehr! Meinst du vielleicht, das würde mir nicht auch fehlen?«
    »Ich kann dir keine Blumen mitbringen, wenn mir nicht danach zumute ist«, brummelt er.
    Am liebsten würde ich jetzt die E-Mails zur Sprache bringen. Aber ich kann es nicht. Das würde das Fass endgültig zum Überlaufen bringen. Carlton würde mir das niemals verzeihen.

    Stattdessen sage ich einfach nur: »Du hast mich betrogen, nicht wahr? Damals, in Las Vegas.«
    »Macht das jetzt wirklich noch einen Unterschied, Maddy?«
    »Ja!«
    »Nein, um ganz genau zu sein. Wenn ich mich recht erinnere, kam eines der Mädchen tatsächlich noch nach oben und klopfte an meine Tür. Eine von diesen Stripperinnen. Aber ich habe ihr gesagt, sie soll abhauen.«
    »Und das soll ich dir glauben?«
    »Glaub doch, was du willst«, sagt er. Er klingt müde und gleichgültig.
    Ich schaue zu Boden.
    »Was ist, wenn ich dir jetzt sage, dass ich das Kind bekommen will?«, frage ich. Noch besser wäre es gewesen, wenn meine Stimme fest und entschlossen geklungen hätte. Aber sie klingt schwach. Zittrig und dünn. Ich versuche stark zu sein, wirke aber nur erbärmlich.
    »Dann wirst du es allein bekommen müssen«, sagt er, schlicht und ergreifend.
    In dem Moment ist mir, als würde ich erstochen. Jetzt weiß ich wenigstens, wie sich das anfühlt. Es tut weh, ziemlich sogar. Tief drinnen, in den Eingeweiden. Es ist keineswegs ein kleiner kurzer Stich, sondern ein so dumpfer, vernichtender Schmerz, dass man glaubt, er würde nie mehr vorbeigehen.
    In Tränen aufgelöst, stürze ich mich Carlton in die Arme. Ich weine so sehr, dass sein Hemd danach triefnass ist.
    »Sag jetzt bitte nicht, dass du mit mir Schluss machen willst! Ich dachte, du liebst mich!«, schluchze ich. Meine Schultern beben. Ich bin außer mir.
    »Aber ich liebe dich doch, Maddy«, sagt Carlton. Er hält mich in seinen Armen, und ich verliere völlig die Beherrschung.

    Carlton schiebt mich ins Schlafzimmer. »Nicht weinen, nicht weinen«, sagt er immer wieder.
    Er reicht mir eine Schachtel Kleenex, und ich putze mir die Nase, schnaube so richtig laut und fies.
    »Hör zu, Maddy. Wir sind jetzt seit vier Jahren zusammen, wir leben zusammen und wir werden nichts übers Knie brechen«, sagt er. »Gönn uns einfach eine kleine Auszeit.«
    »Ich bin schwanger , Carlton!« Ich kreische nun fast und strecke ihm meinen beringten Finger entgegen. »Ich dachte, wir wären verlobt!«
    »Ich werde bei dir sein, wenn du die Abtreibung hast«, sagt er ruhig.

41
    ICH SITZE wieder mit Dick im Coffeeshop. Selber Tisch, selber Kaffee, selber Schoko-Cookie. Aber mittlerweile sind wir per Du, der Rächer meines Vertrauens und ich.
    Er grinst mich an und hakt beide Daumen seitlich in seine Lederjacke. »Und - wie war ich?«, fragt er, kaum dass er sich gesetzt hat.
    »Du warst fantastisch!«, sage ich. Ich lehne mich vor und will ihm anerkennend auf die Schulter klopfen, doch dann fällt mir die Sache mit den gebrochenen Fingern ein, und ich lasse es lieber bleiben. Dick braucht anscheinend auch seinen Freiraum, und den soll er haben.
    »Und was steht als Nächstes an?«, fragt er erwartungsvoll. »Was hat die Patin sich heute Schönes für mich ausgedacht?«
    »Wir müssen Carlton da treffen, wo es ihm wirklich wehtut«, sage ich.
    »Ein Tritt in die Eier?«
    »Nein, ins Scheckbuch.«
    »Schon klar. War nur’n Scherz«, sagt Dick und

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