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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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beißt wieder den halben Keks auf einmal ab, mampft, wischt sich die Krümel vom Mund und schlürft seinen Kaffee.
    Dann beugt er sich vor und winkt mich zu sich heran, als wolle er mir ein Geheimnis anvertrauen. »Soll ich dir mal was verraten?«, fragt er, und ich bin mir nicht so sicher, ob ich das hören sollte. Vielleicht beichtet er mir, dass er irgendwen umgelegt hat, und dann sitze ich da - als Mitwisserin. Lieber nicht zu viel wissen, denke ich mir, aber da höre ich mich schon sagen: »Na, dann mal raus mit der Sprache!«
    »Ich trinke meinen Kaffee schwarz, weil das eben so zum
Image gehört. Du weißt schon - ein harter Kerl kann sich keinen Latte bestellen. Aber würde es dir etwas ausmachen, mir etwas Honig für meinen Kaffee zu organisieren?«, fragt er und hält mir seinen Becher hin. »Ich will mich lieber nicht dabei erwischen lassen.«
    »Klar, Dick, kein Problem.« Ich stehe auf und gehe zum Tresen hinüber, wo fettfreie Milch und Sahne stehen, Zimt, Servietten und Rührstäbchen. Und natürlich auch ein süßer kleiner Honigbär. Ich drehe ihn auf den Kopf und drücke Honig in den Kaffee meines harten Kerls.
    Dann gehe ich zurück an den Tisch und stelle den Becher vor Dick hin.
    »Meine Mom hat ihn immer mit Honig gemacht«, sagt Dick. Er nimmt einen Schluck, schließt die Augen und seufzt wohlig: »Ahh.«
    »Ist schon lange her, dass ich Kaffee mit Honig getrunken habe«, meint er und grinst zufrieden.
    Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter, und ich drehe mich erschrocken um. Ich fühle mich ertappt. Es ist Nick, der Neue aus dem Tenniskurs.
    Er sieht umwerfend aus - schicke Anzughose und frisch gebügeltes dunkelblaues Hemd. »Ja sowas«, sagt er. »Wie ich sehe, hast du meinen Lieblings-Starbucks entdeckt.«
    Er lächelt mich mit seinen strahlend blauen Augen und den göttlichen Grübchen an, und vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, aber es knistert wieder ganz gewaltig.
    Schnell werfe ich einen kurzen Blick über den Tisch. Dick rutscht auf seinem Stuhl herum, sichtlich verärgert. Er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut. Seine schwarzen Augen funkeln, und auf einmal wird mir wieder bewusst, mit wem ich es hier eigentlich zu tun habe. Mit einem Auftragskiller, einem Mann mit einschlägiger Vergangenheit, der stets eine Waffe bei sich trägt, die er liebevoll Marlon Brando nennt.

    Nick schaut Dick an, und ich denke mal, dass er von mir erwartet, ihm vorgestellt zu werden. Also sage ich: »Nick, das ist Dick.«
    Warum viele Worte machen?
    Dick wirft mir einen sehr finsteren Blick zu, hievt sich dann aber doch halbwegs von seinem Stuhl und schüttelt Nicks ausgestreckte Hand.
    »Nett, Sie kennenzulernen«, sagt Dick. Dann steht er abrupt auf und meint: »Entschuldige mich einen Augenblick, Jane. Ich muss mal.« Und damit stiefelt er zu den Toiletten.
    Nick schaut mich fragend an. »Jane?«
    »Ähm, ja. Manchmal benutze ich meinen zweiten Vornamen«, sage ich und merke, wie ich rot werde.
    Warum muss er sich auch von allen Starbucks auf dieser Welt ausgerechnet meinen aussuchen?, denke ich.
    »Oh, tut mir leid. Störe ich gerade bei einem Date?«, fragt Nick und schaut mich mit seinen strahlend blauen Augen an.
    »Nein, nein«, erwidere ich schnell. »Keineswegs. Das ist nur …« Ja, Maddy, was ist es denn nun? Ich hole einmal tief Luft. »Das ist nur geschäftlich.«
    »Oh«, sagt Nick wieder.
    Ich sehe ihm an, dass er förmlich darauf brennt, mehr von diesen Geschäften zu erfahren, denn jetzt mal ganz ehrlich - was für Geschäfte könnte ich mit jemandem wie Dick schon machen?
    Weil ich nicht lügen will, denn das ist schließlich kein guter Anfang für eine Beziehung - oh ja, so weit denke ich schon! -, sage ich: »Ich gebe Dick gerade eine kleine Selbstständigenberatung.«
    Nick lächelt mich an. »Na, wenn das so ist … dann würde ich dich gerne fragen, ob wir heute Abend was essen gehen wollen?«
    Ja! Ja! Ja!

    »Nein.«
    Nick sieht etwas vor den Kopf gestoßen aus.
    »Ich meine … doch, sehr gern, aber heute Abend habe ich keine Zeit. Können wir es vielleicht verschieben?«
    Er lächelt. »Klar. Wie kann ich dich erreichen?«
    Ich hole mein Notizbuch hervor und schreibe ihm meine Handynummer auf plus meinen vollen Namen und einen kleinen Smiley.
    Wieder lächelt er mich mit diesen umwerfenden Grübchen an. Ich spüre es knistern und frage mich, ob er es wohl auch merkt.
    »Ich rufe dich später an.« Er zwinkert mir zu. Ich kann es kaum glauben - ein Mann, der allen

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