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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Mittagspause war sie mit dem Artikel über »Die sieben sexiesten neuen Looks der Saison« in der Stylish in die Boutique neben ihrem Büro gegangen und hatte mit der Hilfe einer Verkäuferin, die ihre Provisionskasse klingeln gehört hatte, alle sieben vorgestellten Looks zusammengestellt. Inzwischen war Donnerstag, und sie hatte sich in Look Nummer eins geworfen und musterte sich nun im Ganzkörperspiegel auf der Rückseite ihrer Schlafzimmertür.
    Look Nr. 1 war im »Lässig-chic«-Stil und bestand aus einem knapp übers Knie reichenden dunkelrot-grünen Karo-Rock mit einer weißen Bluse und dazu passendem Jeansblouson. Sie war sich ziemlich sicher, dass die Wanderstiefel, die die Stylish -Modeexpertinnen dazu empfahlen, zu dem Ensemble passten - ganz im Gegensatz zu der voluminösen Fellmütze. Dieses Ding sah aus, als hätte sich ein riesiger Biber auf ihrem Kopf zum Sterben zurückgezogen.
    Sie drehte sich um, damit sie sich von hinten betrachten konnte.

    »Spieglein, Spieglein, an der Wand, sag mir, dass das nicht völlig albern aussieht«, sagte sie zu ihrem Spiegelbild.
    Die Zeitschrift lag aufgeschlagen auf ihrem Bett. Auf dem Foto stand ein Model am Fuße eines Berges in praktisch demselben Outfit und blickte nachdenklich in die Ferne. Savannah überlegte, warum das Model so nachdenklich dreinschaute. Vielleicht fragte sie sich, was passieren würde, wenn der Biber von den Toten auferstand und ihren Hals mit einem saftigen Trieb verwechselte.
    Enttäuscht nahm Savannah die Mütze ab. Nein, mit diesem Ding konnte sie unmöglich im Büro auftauchen. Sie schob die Toter-Biber-Mütze beiseite, zerzauste ihr platt gedrücktes Haar, nahm ihre Handtasche und machte sich auf den Weg.
    Am Eingang zum Büro blieb sie kurz stehen und fragte sich, ob ihre Kollegen wohl ihren neuen trendigen Look bemerken würden. Als niemand mehr als ein »Guten Morgen« von sich gab, schob sie es auf die Tatsache, dass alle zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt waren, um es zu registrieren. Macht nichts, sagte sie sich und ging in ihr Büro. Viel wichtiger war, dass sie die Verwandlung in ihrem Inneren spürte. Die Leute um sie herum würden die Veränderung ihrer Persönlichkeit noch früh genug mitbekommen.
    Am Freitag probierte Savannah Look Nummer zwei »Pariser Romantik« aus, der aus einem Paar schmal geschnittener schwarzer Hosen bestand, dazu eine Satinbluse, die die perfekte Taille des Models auf dem Foto betonte, während Savannah sie lieber über einem Top trug, das ihre nicht perfekte Taille kaschierte. Dazu gehörte ein Paar kniehoher Stiefel mit grünen, rosa- und orangefarbenen Blumenapplikationen. Auch diesen Look komplettierte eine raffinierte Mütze - offenbar
waren Kopfbedeckungen in dieser Saison angesagt. Diesmal war es ein schwarzes Exemplar in Doughnutform, das zum Glück deutlich weniger an einen toten Biber erinnerte.
    »Ich wette, Vanna würde sich in so etwas unglaublich wohl fühlen«, sagte Savannah laut zu sich selbst, während sie sich vor dem Spiegel hin- und herdrehte, um eine 360-Grad-Ansicht zu bekommen. Eigentlich sah sie gar nicht so übel aus. Okay, die Kopfbedeckung war vielleicht eine Idee zu sehr haute couture für Maple Rapids, aber sie hatte eindeutig etwas Audrey-Hepburn-haftes an sich, was nicht übel war.
    Mit einem zuversichtlichen Nicken in Richtung ihres Spiegelbilds machte sich auf den Weg zur Arbeit, wo sie erneut im Türrahmen stehen blieb, um zu sehen, ob irgendjemand ihren glamourösen Look kommentierte. Sie ging sogar so weit, vor dem großen Fenster eine Pirouette zu drehen und die Arme auszubreiten, als heiße sie die fahle spätwinterliche Sonne willkommen.
    »Hey, Savannah, deine Mutter ist vor ein paar Minuten auf dem Weg zum Einkaufszentrum vorbeigekommen. Ich soll dich daran erinnern, dass du die Geburtstagstorte für deine Nichte für morgen abholst«, sagte Josh, ihr Kollege, ohne den Blick von seinem Computerbildschirm zu lösen.
    »Als könnte ich das vergessen«, murmelte Savannah. Am Vorabend hatte ihre Mutter eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und ihr zwei E-Mails geschickt, um sie daran zu erinnern, den Kuchen für die Party am Samstag abzuholen. Savannah war weiß Gott kein vergesslicher Mensch, aber wie vehement sie auch gegen die ständigen Erinnerungen protestierte - ihre Mutter behandelte sie dennoch, als wäre sie acht Jahre alt und neige dazu, jeden Morgen
ihr Lunchpaket auf der Arbeitsplatte in der Küche liegen zu lassen, wenn sie zur

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