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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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lässt sich gern im Bett mit etwas Neuem oder einem sexy Striptease überraschen.
    Diejenigen, die C angekreuzt haben - Sie sind heiß, heiß, heiß, und Ihre Liebhaber wissen das zu schätzen!
    Zehn
    Trotz - oder vielleicht gerade wegen - ihres Erfolgs bei Valeen’s war Savannah an diesem Abend von einem Gefühl der Rastlosigkeit erfüllt und ganz und gar nicht zufrieden mit dem traurigen kleinen Tiefkühlabendessen und dem Weißwein aus dem Pappbecher, den sie sich zur Feier des Tages gegönnt hatte.
    »Mach dir nichts vor - du bist einsam«, sagte sie niedergeschlagen zu ihrem Spiegelbild in der Fensterscheibe des Motelzimmers, als sie auf den Innenhof unter sich blickte. Dennoch war es die richtige Entscheidung gewesen, hierherzuziehen, ganz sicher. Hier in Naples stand es ihr frei zu werden, wer sie sein wollte, und alles zu tun, was ihr in den Sinn kam. Doch ihr war aufgegangen, dass Einsamkeit der Preis für diese Freiheit war. Okay, sie brauchte nicht länger die Erwartungen ihrer Familie zu erfüllen, sondern hier kümmerte es niemanden, was sie tat. Und genau das war das Problem - es war niemand da, den es kümmerte, wer sie war.
    Sie legte eine Hand auf die warme Fensterscheibe und sah den Studenten einen Moment lang zu. Sie waren so unbeschwert, so frei. Wahrscheinlich hatte sie sich in diesem Alter genauso gefühlt wie sie. Doch auf dem College hatte es sich angefühlt, als wäre die Welt voll unendlicher Möglichkeiten. Und genau das war der Grund für ihren Niedergang
gewesen - wofür sollte man sich angesichts dieser enormen Auswahl entscheiden? Sie dachte an die alten Zeiten zurück und fragte sich, ob sie den exakten Moment bestimmen konnte, als ihre hochfliegenden Träume jäh zerplatzt waren. Lag die Antwort in einer scheinbar unwichtigen Entscheidung, beispielsweise als sie beschlossen hatte, einen Steuerberaterkurs zu belegen, statt sich für Kunstgeschichte einzuschreiben? Oder war irgendetwas in ihrer Persönlichkeit verankert, irgendetwas, das sie von Beginn dazu verdammt hatte, ein Leben in Bedeutungslosigkeit zu führen?
    Savannah machte einen tiefen, bebenden Atemzug und schloss die Augen, während sie überrascht die Träne bemerkte, die in ihren Chardonnay tropfte. Der Anblick der Studenten vor ihrem Fenster erfüllte sie mit einer so tiefen Sehnsucht und Bedauern über ihr eigenes vergeudetes Leben, dass sie am liebsten die Tür aufgerissen und ihnen zugerufen hätte, lieber nicht auf Nummer sicher zu gehen, wenn sie nicht eines Tages so enden wollten wie sie: allein, von niemandem geliebt und unglücklich in einem kleinen Motel weit weg von zu Hause.
    In diesem Moment erschien eine Matratze vor ihrem Fenster und verscheuchte ihre selbstmitleidigen Gedanken.
    Savannah presste die Nase an der Scheibe platt, um der Matratze nachsehen zu können, die zwei junge Männer über die Galerie trugen. Sie lachte kopfschüttelnd. Sie wollte lieber nicht wissen, was sie damit vorhatten.
    Stattdessen ließ sie sich auf den Stuhl mit der Blumenmusterpolsterung neben dem Fenster sinken und schlug die Zeitschrift auf, die sie außer dem Wein und dem Fertigmenü im Supermarkt gekauft hatte. Müßig blätterte sie sie durch und sah sich an, welche Art kleines Schwarzes am besten zu ihrer
Figur passte (enges Oberteil mit dünnen Trägern, damit ihr schmaler Oberkörper zur Geltung kam, und ein weit geschnittener Rock, um ihre nicht ganz so schmalen Hüften zu kaschieren), ehe sie auf einen Psychotest stieß, der versprach, anhand des Inhalts der Wäscheschublade zu verraten, wie sexy man war.
    Savannah wand sich - wohl wissend, dass hier die nächste Niederlage drohte.
    Gehorsam trat sie vor die Kommode mit dem Fernseher und zog die mittlere Schublade auf, in der sie ihre Unterwäsche aufbewahrte. Der Anblick, der sich ihr bot, erinnerte sie an einen Witz aus dem Kurs namens »Die Kunst, Kunst zu verstehen«, den sie einmal belegt hatte, als die Kursleiterin beim Versuch, ihnen moderne Kunst näherzubringen, ein weißes Blatt Papier in die Höhe gehalten hatte.
    »Was sehen Sie hier?«, hatte sie gefragt.
    Einige Kursteilnehmer hatten die Hände gehoben und im Grunde alle dieselbe Antwort gegeben: »Nichts«.
    Die Kursleiterin hatte gelächelt. »Tja«, hatte sie gesagt, »das ist, was Sie sehen. Der moderne Künstler dagegen sieht einen hilflosen weißen Hasen, der in einem üblen Schneesturm gefangen ist, unter den Augen all jener, die hier zuvor gestorben sind. Der Künstler hat sein Werk ›Dem

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