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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Untergang geweiht‹ genannt.«
    Der ganze Kurs hatte gelacht, doch Savannah hatte an diesem Tag eine Lektion gelernt. Wichtig im Leben war immer nur die eigene Perspektive. Obwohl die Lektion eigentlich hätte lauten sollen, wie tief ein Künstler sinken konnte, nur um schlau dazustehen. Oder um ein Werk zu verkaufen und die Miete bezahlen zu können.
    Tja, wie auch immer die Botschaft gelautet haben mochte
- Savannah starrte auf den Stapel weißer Baumwollhöschen. Dem Untergang geweiht , dachte sie.
    Aber im Gegensatz zu dem Hasen war sie nicht hilflos. Sie sah den Sturm, der sie auszulöschen, sie zu einem Leben in Langeweile zu verdammen drohte, und beschloss, ihm zu entgehen. Vielleicht hatte sie ihr Leben bislang an sich vorbeiplätschern lassen, hatte sich von den Ereignissen zu dem Menschen formen lassen, der sie heute war, doch damit war jetzt Schluss. Jetzt würde sie die Zügel in die Hand nehmen.
    Und wenn es ihr half, sexy zu werden, indem sie ihre langweilige Unterwäsche verbannte, dann würde sie es eben tun.
    Savannah schnappte eine Handvoll Höschen und reckte sie wie ein Schwert gen Himmel. »Ihr werdet mich nicht unterkriegen«, schwor sie und zog ihren gesamten Wäschevorrat bis auf ein weißes Höschen aus der Schublade. Doch da ihr klar war, dass sie sich nie dazu überwinden würde, sich neue Wäsche zuzulegen, solange sie noch einige alte Restexemplare besaß (sie wusste, dass ihre praktische Ader sie davon abhalten würde, sich etwas Neues zu kaufen, solange das alte noch nicht abgetragen war), ging sie in die kleine Küche und schnappte die dünne Plastiktüte, in der die Verkäuferin im Supermarkt ihre Einkäufe verpackte hatte.
    Diese Schätzchen hier waren reif für die Mülltonne.
    Mit der vollen Tüte in der einen und dem Zimmerschlüssel in der anderen Hand trat sie hinaus in die warme Abendluft Floridas. Selbst Mitte März war es hier feucht, obwohl man ihr erzählt hatte, die Schwüle sei noch gar nichts im Vergleich zum Sommer, wenn die Luftfeuchtigkeit so hoch sei, dass man das Gefühl habe, man trete in ein Dampfbad, sobald man das Haus verließ. Diese Information wurde stets mit einem Lachen und der Versicherung begleitet, in anderen Teilen
des Bundesstaates sei es noch viel schlimmer, obwohl sie sich nicht sicher war, welchen Unterschied das noch machen könnte. Es war so, als wäre man mit dem Flugzeug in den Ozean abgestürzt, wo man nun vor sich hin paddelte, umgeben von einer Horde hungriger Bullenhaie, während einem jemand erklärte, es handele sich wenigstens nicht um die gro ßen weißen. Wenn man von einem Hai verschlungen wurde, spielte es wohl keine Rolle, welcher der schlimmere von ihnen war.
    Aber im Moment herrschten angenehme Temperaturen von etwa 25 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von rund 50 Prozent, während im nördlichen Teil Michigans das Thermometer nach wie vor auf unter null stand.
    Die Mülltonnen befanden sich auf der anderen Seite des Innenhofs, und Savannah zögerte einen Augenblick lang, ehe sie beschloss, sich einen Weg durch die Studenten zu bahnen, die um den nierenförmigen Pool lümmelten, statt sich in den kühlen Schatten zurückzuziehen. Aber immerhin bezahlte sie denselben Zimmerpreis, wieso sollte sie sich also nicht ebenso ungehindert auf dem Gelände bewegen wie sie?
    Sie straffte die Schultern und verbot sich jede Unsicherheit, als sie den Hof überquerte. Als sie am Poolrand entlangging, trat eine der jungen Frauen vor sie. »Hey«, sagte sie.
    Mit ihren einen Meter sechzig musste Savannah den Kopf heben, um dem Mädchen in die Augen blicken zu können. »Ja?«, fragte sie und unterdrückte eilig den neidischen Stich beim Anblick des Mädchens. Selbst mit neunzehn Jahren hatte Savannah nicht so ausgesehen wie sie mit ihrem glatten braunen Haar, dem flachen Bauch und den endlos langen Beinen, die in pinkfarbenen Shorts steckten.
    »Lust auf einen Drink?«, erkundigte sich das Mädchen zu
Savannahs Überraschung. Sie wusste nicht, wieso sie davon ausgegangen war, dass das Mädchen gemein und unhöflich zu ihr wäre, doch sie hatte es eindeutig getan.
    »Äh, nein danke. Ich wollte nur kurz zur Mülltonne«, antwortete Savannah und hob als Beweis die Tüte in die Höhe.
    Die junge Frau lächelte und entblößte eine Reihe gleichmäßiger weißer Zähne. »Du kannst die Tüte auch gern mitnehmen«, erklärte sie und streckte ihr die Hand entgegen. »Ich bin übrigens Christina.«
    »Savannah.« Sie nahm die Tüte in die linke Hand,

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