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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Feuer«, warnte sie deshalb.
    Mike stand von seinem Stuhl auf und streckte sich, so dass sein hellgraues Hemd ein Stück aus seinem Hosenbund ragte. Lillian zwang sich, nicht auf die Waffe in seinem Holster zu starren. Sie verabscheute den Gedanken, dass ihr Baby - das mehr als einen Meter achtzig groß war und bestimmt gute achtzig Kilo wog - sich in Gefahr brachte, aber er liebte seine Arbeit nun einmal, also behielt sie ihre Gedanken für sich.
    Zumindest bis ein hinterhältiges Lächeln auf seinem Gesicht erschien. »Stimmt, aber manchmal braucht man ein kleines Feuerchen, damit die Dinge schön heiß bleiben.«
    Lillian verdrehte die Augen. »Aber komm bloß nicht zu mir und heul dich aus, wenn du dir die Finger verbrannt hast«, erklärte sie, wenn auch halb im Scherz. Allmählich fragte sie sich, ob ihre Kuppelversuche ausnahmsweise doch einmal funktioniert hatten.
    Mike beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er zärtlich ihr Kinn umfasste. »Mach dir keine Sorgen, Mom. Mit Savannah Taylor werde ich schon fertig«, sagte er, ehe er sein Sportjackett anzog und zur Tür ging.
    Lillian wand sich innerlich. War ihm denn nicht klar, dass er nur Ärger heraufbeschwor, wenn er so etwas sagte?
    In diesem Moment drangen Stimmen aus dem Eingangsbereich, also ging sie zur Tür, um nachzusehen, wer dort war, falls Maddie kurz weggegangen sein sollte, während sie mit Mike geredet hatte. Ihr erster Termin war erst nach dem Mittagessen, und sie erwartete niemanden, aber vielleicht gab es bei einem ihrer Kunden irgendeinen Notfall. Das passierte leider ziemlich oft. Wären ihre Kunden doch nur konsequent
und hielten sich an ihre Anweisungen, hätte sie sie allesamt innerhalb von einem bis anderthalb Jahren unter der Haube.
    Doch wie oft sie eine Frau mit gebrochenem Herzen beschwor, nicht ständig ihren Angebeteten anzurufen und zu versuchen, ihn zurückzugewinnen, oder einen Mann zu überzeugen versuchte, das Zögern seiner Verlobten, einen Hochzeitstermin festzulegen, bedeute nicht, dass sie ihn nicht heiraten wolle, hörten sie in mindestens fünfzig Prozent der Fälle leider nicht auf sie. Stattdessen ließen sie sich zu dummen, kontraproduktiven Taten hinreißen - wie zum Beispiel, dreiundvierzig Nachrichten auf der Handy-Voicemail des Exfreunds zu hinterlassen oder Ultimaten zu stellen, an die sie sich dann doch nicht hielten -, die sie, Lillian, am Ende zwangen, zu noch drastischeren Mitteln zu greifen.
    Doch als Lillian den Blick durch den Wartebereich schweifen ließ, sah sie keinen Rat suchenden Kunden, sondern genau die Frau, über die sie und Mike bis vor wenigen Augenblicken gesprochen hatten. Schweigend beobachtete Lillian die beiden, wie sie plauderten. Sie brauchte die Worte nicht zu verstehen, die sie wechselten, um ihre Befürchtungen bestätigt zu sehen. Savannahs Wangen waren leicht gerötet, während sie mit klimpernden Wimpern zu ihrem Sohn aufsah, der sich vorbeugte und mit weicher, tiefer Stimme mit ihr sprach.
    Das war nicht gut. Diese hinterhältige Kriminelle, die sie beide getäuscht hatte, würde ihrem Sohn das Herz brechen. Aber Lillian konnte Mike nicht die Schuld dafür geben. Vom ersten Augenblick an, als sie und Savannah einander begegnet waren, hatte sie diese Geschichte geplant. Und jetzt musste sie ihr so schnell wie möglich ein Ende bereiten.
    Sie trat auf den Korridor, räusperte sich und bemerkte bestürzt,
wie Mike und Savannah wie zwei Teenager auseinanderfuhren, die beim Knutschen in der Schule erwischt wurden.
    Es war schlimmer, als sie gedacht hatte. Aber was konnte sie unternehmen?
    »Oh, hallo, Savannah. Was kann ich für Sie tun?«, erkundigte sie sich, in der Hoffnung, dass ihr freundlicher Tonfall nicht aufgesetzt klang. Sie bezog zwischen Savannah und ihrem Sohn Position und streckte die Hände zum Gruß aus, während sie sich zu ihrem Sohn umwandte. »Musst du nicht gehen? Du willst doch nicht zu spät zur Arbeit kommen.«
    Sie wertete es als Zeichen für den verwirrten Geisteszustand ihres Sohnes, als dieser nicht protestierte, sondern meinte: »Stimmt. Ja. Bis später.« Er verschwand.
    Lillian wandte sich an Savannah und bemühte sich um ein höfliches, aber nicht allzu strahlendes Lächeln. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Savannah schien nervös zu sein und sah zuerst kurz nach rechts, dann nach links, ehe sie erwiderte: »Äh, könnten wir vielleicht in Ihr Büro gehen? Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Natürlich.« Lillian ging

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