Verliebt Verlobt... Verlogen - Erotischer Liebesroman (German Edition)
Apartment . Sie hatte sich von einem Taxi zu ihm fahren lassen und ihre Wut war unterwegs ein wenig abgekühlt. Aber als sie sich vorstellte, wie er sich über sie amüsiert hatte, war die ganze Wut wieder da. Sie starrte seine Wohnungstüre an und fragte sich, ob sie ihm gleich eine an der Türe oder lieber erst im Wohnzimmer eine reinhauen sollte. Oh ja, das wäre wohl besser, dort könnte sie ihn ungehemmt vermöbeln. Dass sie gegen Lukas nicht das Geringste ausrichten konnte, übersah sie in ihrer Rage völlig. Lukas öffnete sofort die Türe als Nina mit ihrem Sturmklingeln begonnen hatte. Überrascht stammelte Lukas nur „Nina.“ Mit einem süßlich falschen Grinsen ging sie an ihm vorbei. Was fiel dem Kerl eigentlich ein so gut auszusehen? Konnte er nicht wenigsten schlecht riechen oder in einer dreckigen Absteige wohnen? Nein. Er sah mal wider blendend gut aus, roch verführerisch und seine Wohnung war ein moderner Traum in Weiß und Chrom. „Ich dachte ich treffe Michael bei dir.“ Er war ihr gefolgt und als sich Nina zu ihm umdrehte, wirkte er nervös. „Nein, er ist nicht hier.“ Er fuhr sich mit den Händen durch sein Haar um sie hinterher in seinen Hosentaschen zu versenken. Nina runzelte mit einem herablassend Blick die Stirn, seine Gesten zeigten eindeutig, dass er nervös war. Sehr sogar. „Nina, ich…“ Oh nein, jetzt wollte er ihr ein Geständnis machen, so nicht. Nicht einfach beichten, vergeben und vergessen. „Wehe du wagst mir jetzt die Wahrheit zu gestehen. Deine Schwester wohnt zurzeit bei mir, sie hat mich über den schwulen Lukas aufgeklärt. Oh ja, sie fand es sehr erheiternd, besonders weil jeder Depp außer mir weiß, dass das deine Lieblingslüge ist. Ich hoffe ich hab dich nicht enttäuscht und du hattest genügend zu lachen. Du musst dich ja halb totgelacht haben über meine Dummheit.“ Bestürzt sah er sie an. „Nina, nein so war es nicht.“ Er wollte sie an den Schultern anfassen, doch sie wich vor ihm zurück und zischte gehässig. „Wag es ja nicht mich anzufassen.“ Plötzlich stieg ihr Wasser in die Augen und ihr wurde schlecht. Die Wut war heraus und zurück blieb nichts. Grenzenlose Leere. „Du hast mehr von mir bekommen als du jemals verdient hättest.“ Damit ließ sie ihn stehen. Im Taxi vergoss sie stumme Tränen, die einfach nicht enden wollten.
Lukas stand noch immer da und wusste nicht ob er jetzt eine Ohrfeige bekommen hatte oder nicht. Das Ergebnis wäre in beiden Fällen das Gleiche gewesen. Dass Nina die Wahrheit herausfinden könnte, daran hatte er gar nicht mehr gedacht und dass sie ihn für die Lügen hassen würde, war ihm nie in den Sinn gekommen. Er hatte geglaubt, wenn er ihr die Wahrheit sagen würde, würde sie glücklich sein. Doch nun war alles ganz anders und ziemlich kompliziert.
Nachdem er Nina nach dieser letzten gemeinsamen Nacht verlassen hatte, war er zu seiner Familie gefahren, die ihn natürlich fast gesteinigt hätten, weil er ohne seine Verlobte gekommen war. Lukas hatte schließlich eingesehen, dass es das Beste wäre seinem Vater die ganze Geschichte zu erzählen und der hatte ihm ganz gehörig die Leviten gelesen. „Glaubst du wirklich wir hätten nicht gewusst, dass ihr uns das nur vorspielt. Nina war zu nervös, man sah es ihr an, aber als Mutter und ich die Blicke bemerkten die du ihr zuwarfst wussten wir auch, dass du sie wirklich liebst. - Herrgott noch mal, musstest du denn bei ihr den Schwulen vorspielen? Brauchst gar nicht so dämlich aus der Wäsche zu gucken, wir wissen schon lange dass du zu diesem Mittel greifst, wenn du ein Mädchen loswerden willst…. Und das ausgerechnet mit Michael, der tatsächlich bisexuell ist…Junge wenn du das Glück hast den für dich vorherbestimmten Menschen zu finden, dann greif mit beiden Händen zu und halte ihn fest für den Rest deines Lebens.“ Dann hatte er sich kurz geräuspert und noch grinsend gemeint: „ Übrigens ist sie ein anständiges Mädchen, was heutzutage selten ist…ich hab euer Bettlaken gesehen.“ Nach dieser Gardinenpredigt und dem letzten vorwurfsvollen Satz war sich Lukas wie ein wüster Flegel vorge kommen. Dieses Outing von seinem langjährigen Kumpel Michael und seiner Bisexualität warf ihn vollends aus der Bahn. Niemals wäre er darauf gekommen, dass Michael Sex mit Männern haben könnte. Er war für ihn immer wie ein Bruder gewesen, wahrscheinlich hat Michael für ihn das gleiche empfunden und deswegen nie irgendwelche Annäherungsversuche
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