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Verliebt, verlobt - verrueckt

Verliebt, verlobt - verrueckt

Titel: Verliebt, verlobt - verrueckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie Fried , Peter Probst
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Frauen und wäre dabei allein.

» Sehen Sie sich um. Die meisten Ehemänner sind der Beweis dafür, dass Frauen Humor haben.«
    Donna Leon
    Warum Männer und Frauen nicht zusammenpassen
    (und trotzdem glücklich miteinander sein können)
    Dass Frauen von der Venus kommen und Männer vom Mars darf als hinreichend bekannt vorausgesetzt werden. Und in der Tat ist es verblüffend, wie unterschiedlich die beiden Geschlechter in vielem sind. Jenseits aller Klischees à la Frauen können nicht einparken und Männer fragen nicht nach dem Weg, an denen– wie an allen Klischees– etwas Wahres ist, kann man diese Feststellung täglich machen.
    Auch mein Mann und ich sind nicht nur als männliches und weibliches Wesen in vielem grundverschieden, sondern auch als Persönlichkeiten. Hätten wir versucht, uns bei Parship oder über ein anderes Eheanbahnungsinstitut kennenzulernen, wäre mit Sicherheit nichts draus geworden. Viel zu wenige Übereinstimmungen.
    Es beginnt schon bei den Frühstücksvorlieben. Ich mag lieber Tee, Peter lieber Kaffee, und nur weil er zu faul ist, sich welchen zu machen, trinkt er mir jeden Morgen meinen Tee weg. Er bevorzugt Schwarzbrot, ich Weißbrot, er Bier, ich Wein, er liebt Rock, ich höre lieber Pop, er liest am liebsten Krimis, ich Familiengeschichten, er liebt die Berge, ich das Meer.
    Als Student verbrachte er mal ein Jahr in Rom. Wann immer ich ihn in den zwanzig Jahren unserer Ehe fragte, wohin er gern fahren würde, überlegte er und sagte dann: » Nach Rom.« Er macht am liebsten jeden Tag zur gleichen Zeit die gleichen Dinge, isst die gleichen Sachen und trifft die gleichen Menschen.
    Als Autor von Fernsehfilmen und Kriminalromanen ist seine Phantasie ständig unterwegs– und er am liebsten in seiner gewohnten Umgebung. Das heißt nicht, dass er nicht neugierig auf die Welt wäre– im Gegenteil. Er verschlingt jeden Morgen die Zeitung, ist ständig im Internet unterwegs und stets hervorragend informiert. Er saugt aus allem, was er liest, hört und sieht Stoff für neue Geschichten und sprudelt geradezu über vor Ideen.
    Hin und wieder konnte ich ihn in den letzten Jahren überzeugen, auch mal ungewohnte Orte aufzusuchen. Aber immer, wenn es ihm an einem dieser Orte gefallen hat, schlug er beim nächsten Mal vor, doch wieder dorthin zu fahren. Einmal Rom, immer Rom.
    Ich hingegen möchte ständig neue Plätze und Menschen entdecken, bin viel rastloser und schneller gelangweilt. Deshalb mache ich auch die ganze Zeit Zukunftspläne. Ich überlege heute schon, in wie vielen Jahren wir vom Land in die Stadt ziehen könnten, und welches Sofa ich für die neue Wohnung kaufen will. Ich frage mich, ob wir es riskieren können, unsere Tochter nach dem Abitur (das sie nächstes Jahr macht) nach Australien zu schicken, weil ich Sorge habe, sie könnte sich verlieben und dort bleiben wollen. Und ich rechne mir aus, an welchem Wochentag mein sechzigster Geburtstag sein wird (leider ein Donnerstag) und überlege, ob ich die Party vor- oder nachfeiern soll.
    Oft genügt schon ein geringfügiger Anlass, und meine Phantasie macht die wildesten Sprünge. Nehmen wir an, ein Mädchen ruft bei uns an und möchte unseren Sohn Leo sprechen. In Bruchteilen von Sekunden bildet sich bei mir folgende Gedankenkette: Ob er in sie verliebt ist? Vielleicht ist sie ja schon seine Freundin! Wenn es was Ernstes wird, heiraten sie vielleicht! Und dann kriegen sie Kinder! Jaaa, ich werde Großmutter!!! Und gewissermaßen schon mit meinem Enkelkind auf dem Arm überreiche ich dem ahnungslosen Leo den Hörer.
    Ebenso mühelos kreiere ich übrigens auch Katastrophenszenarien aller Art– eine Eigenschaft, die Peter schrecklich findet. Es genügt schon, dass eines unserer Kinder Husten hat, schon geht es los. Warum hustet er/sie so viel? Habe ich nicht neulich gelesen, dass Tbc wieder auf dem Vormarsch ist? Oh mein Gott, er/sie hat sich mit Tbc infiziert! Tbc??? Das ist doch bestimmt unheilbar! Und im nächsten Moment sehe ich mich am Grab meines Kindes stehen, dem ersten Opfer der neuen Tbc-Welle, der wir am Ende alle erliegen werden.
    Ist vielleicht ganz gut, dass ich Romane schreibe. Ich würde meine Umgebung sonst mit meiner Hysterie in den Wahnsinn treiben.
    Peter ist ganz anders. Er löst ein Problem nach dem anderen und weigert sich, weiter zu planen als bis, sagen wir,

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