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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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einfach losziehen und das Land verlassen,
und deshalb, meine Liebe, sind Sie wirklich mutig.«
    »Nicht wirklich«, gestand ich. »Ich konnte nicht nach Hause, und mir war die Vorstellung, jetzt mit meinen Freunden reden zu müssen und dabei herauszufinden, dass sie alle seit Monaten Bescheid wussten, einfach unerträglich. Und wenn man außerdem dem Bräutigam die Hand bricht und die Braut zum Heulen bringt, ehe sie noch ihren ersten Hochzeitstanz getanzt haben, und außerdem noch Brautjungfer ist, dann denkt man schon daran, das Land zu verlassen.«
    »Wow«, sagte sie und starrte mich an. »Sie sind meine neue persönliche Heldin.«
    Sie sagte das so überzeugend, dass ich in Tränen ausbrach. Mal im Ernst, ich bin keine Heulsuse, aber das waren heftige vierundzwanzig Stunden.
    »Gott, wie ist das traurig«, brummelte ich unter Tränen. »Ich bin fast siebenundzwanzig, man hat mich betrogen, ich bin heimatlos, meine Freunde sind alle Arschlöcher, und ich bin allein in der Stadt mit einer winzigen Reisetasche, einem Paar Schuhe für 400 Pfund, die man als Waffe einsetzen kann, und einer halben Toblerone. Das entspricht nicht meiner Definition von einer Heldin.«
    »Nicht doch, für mich sind Sie eine Heldin. Sie haben einer Situation, die Ihr Leben auf den Kopf gestellt hat, die Stirn geboten, die Menschen herausgefordert, die einen negativen Einfluss auf ihr Leben hatten, obwohl sie Eckpfeiler Ihres sozialen Umfelds waren, und Sie sind in die beste Stadt der Welt gekommen, um sich neu zu entdecken. Und Sie sind jetzt nicht mehr allein, Sie haben mich, ob es Ihnen passt oder nicht«, sagte sie mit einem breiten Lächeln und schob die Masse ihrer dunkelbraunen Locken zurück
in ihren lockeren Pferdeschwanz. »Jenny Lopez, New Yorks freie Psychiaterin Nummer eins. Holen Sie das Beste aus mir raus, ehe ich pro Stunde eine Million Dollar koste. Und lachen Sie nicht über den Namen. Und darf ich mal diese Schuhe sehen?«
    »Das würde ich nie tun«, sagte ich und fragte mich, wie ich es anstellen sollte, die Milch aus meiner Schüssel zu trinken, ohne dass sie es mitbekam. »Und danke für all das und dass Sie mir zugehört und mit mir geredet haben. Und natürlich können Sie die Schuhe sehen, sie sind unter dem Bett.«
    »Bedanken Sie sich niemals bei mir fürs Reden«, lachte sie, sprang vom Bett und hob einen Schuh auf. »Mann, Hyde Park Louboutins, hübsch. Nun, ich muss wieder zurück an den Empfang, und Sie werden jetzt sicherlich schlafen wollen, der Jetlag wird Sie jetzt überrollen.«
    Ich nickte, sie war so wunderbar einsichtig. Als ich aufzustehen versuchte, waren meine Beine wie Blei.
    »Nicht aufstehen«, sagt sie, als sie die Tür öffnete. »Genießen Sie einfach das Essen, schauen Sie sich irgendeinen Quatsch im Fernsehen an und bereiten Sie sich auf morgen vor.«
    »Was ist denn morgen?«, fragte ich und stürzte mich auf die Pfannkuchen. Ich war so hungrig, und alles schmeckte so gut.
    Jenny grinste mich von der Tür her an. »Eine Menge. Es ist mein freier Tag, es ist der Tag, an dem ich Sie mit nach draußen nehme, damit Sie keine Sekunde länger als nötig allein kabelfernsehen müssen, und es ist der erste Tag Ihres New-York-Abenteuers. Seien Sie um halb zehn an der Rezeption.«
    Und weg war sie.

    Ich saß auf dem Bett und war leicht verstört. Gegenüber dem Bett hing ein großer zwei Meter hoher Spiegel an der Wand. Ich konnte kaum glauben, dass das darin mein Spiegelbild war. Ich in New York. Ich, allein. Ich mit einer Freundin (wenn auch einer Mitleidsfreundin), die mich in zwölf Stunden auf eine Tour durch die Stadt mitnehmen würde. Der Jetlag vermittelte mir langsam das Gefühl, ich hätte weitaus mehr Wodka getrunken, als dies tatsächlich der Fall war, und all das Essen auf dem Trolley verschwamm vor meinen Augen. Indem ich mich nach hinten fallen ließ und die Decke nach unten strampelte, bis ich sie hochziehen konnte, tauchte ich in das Federbett ein. Ein Glück, dass die Fernbedienung obenauf zu liegen kam und ihren Weg in meine Hand fand. Ich zappte und zappte, bis ich was Vertrautes fand. Ahhh, Friends . Perfekt. Während ich mich zu entspannen versuchte, huschte mir der Wahnsinn der vergangenen vierundzwanzig Stunden durch den Kopf. Draußen ging gerade die Sonne unter und warf lange Schatten in mein Zimmer.
    Fühlst du dich nicht einsam? Du solltest nach Hause gehen und dich den Tatsachen stellen, flüsterte der dunkle Raum. Ich hatte es noch nie leiden können, dass nachts

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