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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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jemals wiedersehen sollte, werde ich wahrscheinlich versuchen, ihn zu kastrieren, aber was er mir angetan hat, war nicht annähernd so schlimm wie das, was ich mir selbst angetan habe …« Fast hörte ich Alex’ Worte aus meinem Mund kommen. Na so was! »Ich bin schon seit Jahren nicht mehr glücklich mit ihm gewesen. Er hätte sich nicht nach jemand anderem umgesehen, wenn zwischen uns alles gut gewesen wäre. Ich hätte ihn verlassen sollen, Louisa, aber davor hatte ich zu viel Angst. Ich habe
viele Jahre unserer beider Leben vergeudet. Einfach für die Katz.«
    »Aber -«, versuchte Louisa mich zu unterbrechen, aber ich war noch nicht fertig.
    »Und in den letzten drei Wochen hatte ich das Gefühl, wirklich zu leben. Gute Entscheidungen zu treffen, gute Dinge zu tun. Wenn ich jetzt zurückkäme, was wäre dann?«
    »Du wärst mit Leuten zusammen, die dich gern haben und sich um dich kümmern«, sagte Louisa. Aber ihre Stimme hörte sich dabei ganz und gar nicht so an, als würde sie mich gern haben und sich um mich sorgen. Ich holte tief Luft, bevor ich weiterredete. Doch ehe ich das konnte, hörte ich in der Leitung das leise Piepen eines wartenden Anrufs.
    »Ich muss jetzt los, Louisa«, sagte ich, schirmte meine Augen ab und schaute zurück zu meiner Wohnung. Ich konnte Jenny erkennen, die sich am Fenster die Nase platt drückte und mit dem Telefon in der Hand nach mir Ausschau hielt. »Ich weiß noch nicht genau, was ich tun werde, aber du kannst Mum sagen, dass es mir gut geht und ich sie am Montag anrufen werde.«
    »Angela, um Himmels willen«, Louisa klang jetzt sehr verärgert, »du lebst in einer Traumwelt. Wach auf und komm nach Hause.«
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte ich achselzuckend. »Aber bis Montag werde ich es wissen. Alles Liebe, Louisa, ich bin froh, dass es dir gut geht.«
    Ehe sie weitere Überredungsversuche unternehmen konnte, legte ich auf. Jenny hatte ebenfalls aufgelegt, und als ich zum Fenster hochschaute, war sie verschwunden. Ich war noch nicht wieder in der Lage, dorthin zurückzukehren,
aber auch noch nicht bereit, nachzugeben und nach London zurückzukehren. Ich musste irgendwohin, um nachzudenken.
     
    Eine Stunde lang lief ich ziellos durch die Straßen. Hin und her, kreuz und quer. Erst als ich direkt in die Warteschlange hineinlief, wurde mir klar, dass ich vor dem Empire State Building angekommen war.
    »Passen Sie doch verdammt noch mal auf, wo Sie hinlaufen«, ereiferte sich ein unmöglich fetter Engländer und seufzte, als ich unter gestotterten Entschuldigungen den Rückzug antrat. »Verdammte Amerikaner«, meinte er zu seiner Begleiterin, »die sind so ungehobelt.«
    Nachdem ich einen kleinen ruhigen Flecken vor einer Apotheke an der Straßenecke gefunden hatte, starrte ich zu dem Gebäude hoch, doch es verweigerte mir einfache Antworten. Es kamen nur Erinnerungen, die sich aus zahllosen vor dem Fernseher verbrachten Stunden und Bildern aus Filmen zusammensetzten, gewürzt mit Szenen aus meinem Besuch mit Alex. Weil die Menschenmenge mir die Luft nahm, schüttelte ich den Mief ab und machte auf meinen Ballerinas kehrt. Uptown. Ab nach Norden. Die ersten fünfzehn Häuserblocks hatte ich noch vor, den Park anzusteuern, aber als ich die Fifth und dann auch noch die Sixth überquert hatte, kam mir ein anderer Zufluchtsort in den Sinn. In der Hoffnung, dass ich dort meinen Kopf mit etwas anderem füllen konnte als den immer wiederkehrenden Fragen, die mich überallhin verfolgten.
    Obwohl es für ein Museum ziemlich ruhig war, herrschte im MoMA doch wesentlich mehr Betrieb als bei meinem letzten Besuch hier. Ich zahlte meine 20 Dollar Eintritt und sprang direkt in den Aufzug, der mich hoch in den
fünften Stock brachte. Die vielen herumlaufenden Kinder überraschten mich. Wirklich coole Eltern, sagte ich mir, wünschte mir aber zugleich, die nämlichen coolen Eltern würden ihre Kinder alle einsammeln und über die Straße zum Spielwarenladen von FAO Schwarz bringen. Doch obwohl viele Menschen umherschlenderten, sprach mich nicht einer an, als ich mich gegenüber von Christina’s World an die Wand lehnte und das Bild anstarrte.
    Ich weinte nicht einmal. Ich starrte es nur an und verlor mich in jeden einzelnen Grashalm. Überhörte das neugierige Wispern, wenngleich ich dann doch mein Gesicht etwas verziehen musste, als ein Blödmann zu seiner Freundin meinte, ich sei wohl eine Performance-Künstlerin.Trug ich etwa ein Bärenkostüm? Ich schottete mich einfach komplett

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