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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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diejenige, die das letzte Jahr über hier gesessen hat, ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass er merkt, wie sehr er mich braucht.« Ein tiefes, lautes Schluchzen folgte diesen Worten. »Das steh ich nicht noch mal durch. Ich liebe ihn so sehr.«
    »Hast du ihm das gesagt?«, fragte ich und lockerte meinen Griff, als sie zu zittern anfing.
    »Was denkst du wohl?«, erwiderte sie und bedeckte ihr Gesicht mit ihren Händen. »Das kümmert ihn doch gar nicht. Es ist alles Scheiße! Er liebt mich zu sehr? Verdammt, er weiß gar nicht, was Liebe ist. Wenn er es wüsste, würde er das nicht tun. Er könnte das nicht tun.«
    »Ich komme nach und nach zu der Überzeugung, dass die meisten Typen es einfach nicht schnallen«, stimmte ich ihr seufzend zu.
    Jenny starrte mich an. Offensichtlich war das die falsche Antwort gewesen.
    »Meinst du das ernst? Ich kann jetzt nicht hier sitzen und mir wieder anhören, wie du darüber lamentierst, wen du magst, wen du liebst, warum dein Ex dich nicht mehr liebt. Es geht nicht immer nur um dich.«
    »Das wollte ich damit auch nicht sagen«, versuchte ich mich zu verteidigen, damit sie sich erinnerte, dass man ihre Worte in einem derartigen Zustand am besten gar nicht ernst nahm. »Ich wollte damit nur sagen, dass selbst wenn man glaubt, es seien gute Typen, sie es manchmal doch
nicht sind. Vielleicht trifft das auch auf Jeff zu. Du bist zu gut dafür, Jenny.«
    »Verdammt noch mal!«, schrie sie. »Da hast du’s! Es ist einfach nicht wahr, Angela. Wir gehen damit hausieren, dass alle Männer Arschlöcher sind und wir die armen kleinen Frauchen, benutzt und missbraucht, aber das stimmt so nicht. Jeff liebt mich nicht, weil ich ihn betrogen habe. Dein Ex liebt dich nicht, weil, verdammt, ich weiß nicht mal, warum er dich lieben sollte! Wie kann er jemanden lieben, der sich nicht mal selbst mag?«
    »Hier geht es nicht um Mark«, sagte ich und stand auf, um zu gehen. Ich musste hier weg, ehe ich etwas sagte, was ich dann bereuen würde. Bevor ich ihr nicht mehr würde verzeihen können. »Ich habe eigentlich von Tyler gesprochen. Wie sich herausstellte, war er am Ende doch nicht der nette Kerl.«
    »Wen schert das denn? Du hast ihn nur gebumst, weil er dich an deinen Ex erinnert hat. Oh, und außerdem, er war richtig stinkreich«, plapperte sie weiter. Als ich mich umdrehte, sah ich sie die Reste meines Weins in einen Becher leeren und hinunterkippen. »Dann kannst du jetzt wenigstens mit deiner kleinen ›Ich gehöre zur Band‹-Fantasie weitermachen.«
    »Ich werde mir das nicht länger anhören«, entgegnete ich und grapschte mir meine Tasche vom Boden. »Das habe ich nicht nötig. Ich weiß nicht, wieso du dich erdreistest, dich als die tolle Person anzubiedern, die sich wirklich kümmert, den Menschen wirklich helfen möchte, wenn du dir nicht mal selber helfen kannst.«
    »Warum haust du nicht einfach wieder nach Hause ab?« Jenny winkte mich weg. »Und lässt mich und Alex und alle anderen in unserem echten Leben. Es hat Spaß gemacht,
aber vielleicht hörst du ja, wenn du wieder nach Hause kommst, auf damit, jemand sein zu wollen, der du nicht bist. Hast du darüber mal nachgedacht, Angela? Dass der Grund, weshalb du nicht herausfinden konntest, wer du sein willst, vielleicht der ist, dass du diese Person bereits bist? Diese Nullcheckerin, entscheidungsunfähige Versagerin, die bist du nämlich. Das sind wir nämlich alle, und je eher du das kapierst, umso besser. Ich bin es leid, bei dir Händchen zu halten und darauf zu warten, dass du von selbst draufkommst.«
     
    Ich ging hinaus und schlug zum zweiten Mal die Tür zu. Weil mir nichts Besseres einfiel, nahm ich mein Telefon und wählte.
    »Hallo?«
    »Louisa?«
    »Angela?«
    Ich war durcheinander. Ich hatte bei meiner Mutter angerufen, und nicht bei Louisa.
    »Wo ist meine Mama?«, fragte ich. Ich wusste nicht, ob ich dem gewachsen war.
    »Sie kocht Tee, ich habe auf dem Weg zum Tennisplatz gerade unsere Hochzeitsfotos vorbeigebracht. Die habe ich gestern bekommen«, erläuterte Louisa.
    Ihre Stimme zu hören, reichte aus, alles wieder lebendig werden zu lassen. Nicht die Hochzeit oder Marks Betrug, sondern mein tatsächliches Leben. Meine siebenundzwanzig Lebensjahre. Sie trank an einem Samstagmorgen Tee mit meiner Mum und schaute sich die Hochzeitsfotos an, mich auf den Hochzeitsfotos, als hätte es die drei vergangenen Wochen nie gegeben. Und vermutlich war das für sie auch so.

    »Wo bist du denn, Angela?«, wollte

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