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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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Tüten, die ich schleppen musste, waren meine fünfzehn Minuten Gehzeit rasch aufgebraucht.
    »Ich wollte es nur bis zur Fifth schaffen«, schrie Jenny und streckte ihren Arm aus, als wir zum letzten Mal eine Straße überquerten. »Jetzt nehmen wir uns ein Taxi.«
     
    Sofern dies überhaupt menschenmöglich war, war eine Taxifahrt durch Manhattan sogar noch aufregender als die Fahrt in die Stadt hinein. Wir fuhren die Fifth Avenue hinunter,
wobei wir fünf Häuserblocks weit dahinflitzten, ehe wir wegen einer roten Ampel abrupt stehen blieben und meine Tüten, mein Kopf und mein Magen mehr als einmal gegen die Abtrennung zwischen uns und dem Fahrer krachten. Jedes Mal, wenn wir anhielten, befanden wir uns vor einem anderen Wahrzeichen. St. Patrick’s Cathedral ragte aus all den Läden heraus und war so fehl am Platz wie eine Brownie Hut neben Harvey Nichols, aber hier in New York überraschte es nicht. Als wir an den Löwen vorbeifuhren, die vor der riesigen Stadtbibliothek brüllten, ging mir durch den Kopf, dass die Leute womöglich mehr Bücher läsen, wenn alle Bibliotheken diese gewaltigen Löwen draußen stehen hätten. Oder ihnen wenigstens mehr Aufmerksamkeit schenken würden, weil sie sich auf ihren Rücken fotografieren ließen.
    »Hey, sehen Sie das Empire State Building?« Jenny deutete aus meinem Fenster auf ein unauffälliges Gebäude seitlich von uns. Selbst wenn ich meinen Kopf direkt an die Scheibe presste, konnte ich nur eine riesige Menschenschlange erkennen, machte aber schnell einen Rückzieher, als ich die ekeligen Fettflecken entdeckte, die ein früherer Passagier an der Scheibe hinterlassen hatte.
    »O Mann, das wollte ich schon immer sehen«, sagte ich und lehnte mich wieder leicht nach vorne, ohne dabei an irgendwelche möglichen Flecken zu denken.
    »Es wird sehr wahrscheinlich auch morgen noch da sein«, meinte Jenny, als ich mich zur Heckscheibe hin lehnte und verfolgte, wie der Turm immer höher in den Himmel ragte, je weiter wir uns entfernten. Bis wir wieder plötzlich anhielten und ich mir mein Kinn am Rücksitz aufschlug. »Jetzt kommen wir gleich beim Flatiron vorbei, das ist noch viel cooler.«

    Damit hatte sie nicht unrecht, das Flatiron Building war unglaublich mit seiner spitzen Dreiecksform, aber alles, woran wir vorbeikamen, war cool. Umwerfend, organisiert, New Yorkisch und cool. So unglaublich verschieden von London und, sofern dieser Taxifahrer nicht langsam anfing, die Kurven weniger unbekümmert zu nehmen, der letzte Ort, den ich je sehen würde. Fünfzehn Minuten später erreichten wir die Spitze der Insel und kamen vor dem South Ferry Terminal zum Stehen.
    »Wir fahren mit einer Fähre?«, staunte ich. Jenny hatte sich auf der Fahrt nach Downtown rätselhaft und untypisch still verhalten, und ich war zu sehr damit beschäftigt gewesen, die Stadt in mich aufzunehmen und die Starbucks-Filialen zu zählen, um mir deswegen Gedanken zu machen.
    »Sie sind noch nicht so weit, um nach Staten Island zu fahren«, lachte sie, reichte dem Fahrer einen Zwanziger und sprang aus dem Wagen, wobei sie mehrere meiner Tüten mitnahm. Ich kroch auf der anderen Seite mit den anderen Tüten hinter ihr ins Freie. »Aber um das zu sehen, sind Sie bereit.«
    Wir wanderten am Gehweg entlang hinunter zu einem recht gut besuchten Park, und ich war so sehr damit beschäftigt, die verschiedenen Skulpturen und die Reihen von Menschen zu betrachten, die plauderten, lachten und Eiskrem aßen, dass ich fast schon am Zaun stand, als ich sie entdeckte. Als dies der Fall war, blieb ich wie angewurzelt stehen. Da war es. Das eindeutigste, wahrhaftigste Symbol von New York, von Amerika, erhob sich dort stolz und bewachte die Bucht. Die Freiheitsstatue.
    Jenny drehte sich zu mir um und schirmte ihre Augen ab. »Ziemlich groß, nicht wahr?«
    Ich nickte, ohne ein Wort zu sagen, und näherte mich ihr
dann langsam. Wir ließen unsere Tüten fallen und beugten uns über das Geländer. Es war wunderschön, mein ganz persönlicher Film-Augenblick.
    »Während Sie die Kleider anprobierten, habe ich mir überlegt, wo wir hingehen können«, sagte Jenny leise. »Und sagte mir dann, warum nicht dorthin, wo Tausende von Menschen ihre erste Begegnung mit New York hatten. Ist vielleicht ein bisschen altmodisch, aber wer könnte Sie besser willkommen heißen als Lady Liberty.«
    »Es ist total verrückt«, sagte ich und starrte noch immer über den Fluss. »Ich habe sie zigmal im Fernsehen und sonst wo gesehen, aber

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