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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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schräg an. »Wirklich?«, fragte sie. »Du willst tatsächlich mit einem Flugzeug irgendwohin?«
    »Ja«, sagte ich, stand auf und griff nach meiner Tasche.
    »Wohin willst du denn?«, fragte sie und sah auf die Uhr. »Möchtest du nicht lieber erst mit mir und deinem Vater nach Hause kommen?«
    »Hm«, ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange, »ich glaube, ich bleibe lieber bei meiner ersten Idee.«
    Mum schüttelte den Kopf. »Aber wo ist man in Zeiten wie diesen besser aufgehoben als zu Hause?«

Drei

    Das Flugzeug legte auf dem JFK eine sanfte Landung hin, und obwohl der Beamte des Heimatschutzes sich für meine Trennung nicht besonders zu interessieren schien (geschäftlich oder zum Vergnügen schien den Grund meines Hierseins nicht ausreichend abzudecken), ließ er mich ins Land. Ein guter Anfang. Als ich erst einmal in den Sonnenschein hinaustrat, tauchte ich auch wieder in die Wirklichkeit ein. Die Taxis waren gelb, sie fuhren auf der falschen Straßenseite, und mein Taxifahrer ließ sogar ein paar Flüche vom Stapel, als er meine Tasche in den Kofferraum seines Wagens warf. Menschenskind, war das warm. Wenn Frauen glühen, Männer transpirieren und Pferde schwitzen, dann war ich in diesem Moment tatsächlich ein schwitzendes Pferd.
    »Wohin?«, fragte der Fahrer.
    »Äh, zu einem Hotel?«, fragte ich und gurtete mich an, als wir losfuhren. »Ich brauche ein Hotel.«
    »Is nich Ihr Ernst?«, meinte er und bog auf den Highway ein, ehe ich nur etwas erwidern konnte. »Welches verdammte Hotel? Es gibt verdammt noch mal Millionen von Hotels.«
    »Oh, ja, ich - nun - ich -« Ehe ich meinen Satz beenden konnte, fing ich an zu weinen. »Ich weiß nicht, wohin. Ich bin einfach hier gelandet.«
    »Wissen Sie was, Lady?«, schrie der Fahrer zu mir nach
hinten, »ich bin Taxifahrer und keine Touristeninformation. Entweder setze ich Sie jetzt hier mitten in Queens ab oder Sie nennen mir den Namen eines Hotels!«
    Anstatt einer Antwort brach ich vollends in Tränen aus. Witziges Comeback, dein Name sei Angela.
    »Verflucht sei Jesus Christus. Ich setze Sie einfach beim ersten Hotel ab, an dem wir vorbeikommen«, brummelte er und drehte das Radio voll auf.
    Zwanzig Minuten Talkradio später hing ich aus dem Fenster wie ein Hund mit Halstuch und hatte gerade zu weinen aufgehört, als ich sie entdeckte.
    Die New Yorker Skyline. Manhattan. Das Empire State Building. Das wunder-, wunderschöne Chrysler Building. Das Woolworth Building mit seinem großen alten kirchturmartigen Dach. Und ich verliebte mich. Es ergriff mich so sehr, dass ich zu atmen aufhörte. Es war atemberaubend. Und nachdem ich das Seitenfenster ganz heruntergekurbelt hatte, saugte ich die Wolkenkratzer, die riesigen Reklametafeln, die Industriegebiete entlang des Flusses und die klebrige, dampfende Luft ein. Ich war in New York. Nicht zu Hause in London, nicht auf Louisas Hochzeit und nicht in der Nähe meines dreckigen, betrügerischen Verlobten. Und weil ich mal was anderes tun wollte, brach ich, während wir im Innenstadttunnel verschwanden, wieder in Tränen aus.
    Das erste Hotel, an dem wir vorbeikamen, war, wie sich herausstellte, das letzte, an dem der Taxifahrer jemanden abgesetzt hatte, und es war wunderschön. The Union lag direkt am Union Square Park, mit einer Lobby, deren trübe Beleuchtung schon an einen Stromausfall erinnerte und die vom überwältigenden Duft von Diptyque-Kerzen erfüllt war, der an frische Wäsche auf der Leine erinnerte. Dick gepolsterte Sofas und alte Ledersessel füllten den Raum,
und der Empfang wurde durch bunte Lichter hervorgehoben. Als ich mich in derart perfekter Umgebung wiederfand, wurde ich mir plötzlich des Zustands meiner Haare, meiner ausgetrockneten Haut und meiner zerknautschten Kleidung bewusst. Ich sah wirklich absolut beschissen aus, aber dieser Ort dort könnte von einem Reihenhaus mit zwei Schlafzimmern im Südwesten von London entfernter nicht sein. Es war genau das, was ich brauchte.
    »Willkommen im Union«, sagte die unglaubliche hübsche Frau hinter der Empfangstheke. »Ich heiße Jennifer, womit kann ich Ihnen heute dienen?«
    »Hi«, sagte ich und zog meine Handtasche an meiner Schulter nach oben, während ich gleichzeitig meine Reisetasche mit einem Tritt an die Empfangstheke schob. »Ich hätte gern gewusst, ob Sie noch ein freies Zimmer haben.«
    Mit einem gelassenen Lächeln tippte sie auf ihre Tastatur ein. Während des Tippens hüpften ihre glänzenden Spirallöckchen im Nacken.

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