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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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helles Tageslicht. »Warum sind wir so in Eile?«
    »Weil wir uns anstellen müssen«, sagte er und streckte seinen Kopf aus dem Fenster, um die Verkehrslage besser einschätzen zu können.
    45th, 44th, 43rd …
    »Anstellen wozu?« Ich wollte ihm wirklich nicht auf die Nerven gehen, aber ich hatte einen staubtrockenen Mund. »Können wir nicht anhalten und was trinken?«
    »Es ist eine Überraschung«, sagte er und drückte mein Bein, den Kopf noch immer zum Fenster gerichtet, als könne er auf diese Weise den Verkehr beeinflussen. »Vertrau mir, ich hol dir ein Dutzend Drinks, wenn wir erst mal dort sind.«
    37th, 36th, 35th, 34th …
    »Danke, Mann«, Alex warf dem Fahrer etwas Bargeld zu. »Lassen Sie uns einfach hier raus.« Er zog mich auf die Straße und schaute auf seine Uhr. »Perfekt. So, du wolltest was trinken?«

    Ich nickte. Das war nicht die Prinzessinnenbehandlung, die ich von Tyler gewohnt war. Alex deutete auf einen Karren an der Ecke, der Brezeln und Gott sei Dank auch eiskalte Pepsi verkaufte. Ich nestelte einen Dollar aus meiner Jeanstasche und war viel zu beschäftigt, meine süße Koffeindröhnung zu bekommen, als zu merken, wo wir uns befanden.
    »Möchtest du jetzt reingehen?«, fragte Alex mit amüsierter Miene, während er verfolgte, wie die ganze Dose in weniger als einer Minute durch meine Kehle lief. Zugegeben, ich wollte damit eher unterstreichen, wie groß mein Durst war, denn mir wurde leicht übel, wenn ich dieses klebrige Zeug zu schnell in mich hineinschüttete. Und es war mir auch egal, wie süß er aussah, als er grinsend und mit verschränkten Armen zusah, wie ich meine Pepsi leerte.
    »Wo hinein?«, fragte ich mit einem dramatischen und zufriedenen Seufzer.
    Alex zeigte kopfschüttelnd nach oben. »Also ehrlich, da bemüht man sich um was Romantisches …«
    Ich bog meinen Kopf nach hinten und starrte die Silhouette an. Wir standen am Fuß des größten Gebäudes, das ich je gesehen hatte.
    Es war das Empire State Building.
    Ich packte Alex’ Arm, um nicht umzukippen. »Wir fahren da hoch?«, fragte ich breit grinsend.
    »Das tun wir.« Er nickte. »Wenn du das noch möchtest. Ich weiß, dass du das vorhattest, aber ich wusste nicht, ob du es bisher schon geschafft hast.«
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf und wappnete mich für einen weiteren Blick hinauf in den wolkenlosen Himmel. »Noch nicht. Und dabei wollte ich es unbedingt.«
    »Das sagtest du.« Er ließ mich stehen und staunen, obwohl
wir eindeutig allen Leuten im Weg waren. Mir machte das nichts aus, es war einfach fantastisch. Da war ich gerade mal anderthalb Wochen in New York und bekam schon nichts mehr mit, sofern es sich nicht direkt vor mir befand. Die Stadt war das Gegenteil eines Eisbergs. Was man an der Oberfläche sah und jeden Tag vor Augen hatte, war nur ein Drittel davon, der Rest ragte in den Himmel.
    »Und wir müssen zum Sonnenuntergang oben sein«, sagte Alex und zog mich endlich von der Straße weg und auf den Eingang zu.
    Die Schlange bewegte sich nur langsam, hunderte Touristen schoben sich voran. Es war zwar verrückt, aber ich hielt mich selbst nicht für eine Touristin. Nicht, solange ich Alex meine Hand drücken spürte, jedes Mal, wenn ich schwieg, um aus den Fenstern zu schauen. Und Schlangestehen ist auch halb so wild, wenn ein richtig toller Mann neben dir steht, dir den Nacken küsst und eine halbe Stunde lang immer wieder bestätigt, wie umwerfend du bist. Als wir dann endlich oben anlangten, sehnte ich mich geradezu nach Luft und hatte ganz vergessen, wozu ich eigentlich hier war. Alex zog mich am Souvenirladen mit seinen zahllosen Regalen voll wunderbar kitschiger Mitbringsel vorbei hinter sich her zur Südseite der Aussichtsterrasse.
    In der Tür blieb ich einen Moment lang stehen und machte mich dafür bereit, alles in mich aufzusaugen. Und es war tatsächlich so wunderschön, dass einem das Herz stehen blieb.
    Als ich wieder atmen konnte und von einem halben Dutzend Highschoolkids gestoßen und angerempelt worden war, entdeckte ich Alex. Er hatte sich vorgemogelt und einen Superplatz ergattert, von dem aus man verfolgen konnte, wie der Sonnenuntergang sich über die gesamte
Wolkenkratzersilhouette ausbreitete, und er zog mich wortlos an sich heran und stellte sich hinter mich und legte sein Kinn auf meine Schulter. Ich war für diese Höhe nicht richtig angezogen, aber ehe ich auch nur Gänsehaut entwickeln konnte, entledigte Alex sich bereits seiner zerbeulten Lederjacke, um sie

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