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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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in wirklich rasantem Tempo.«
    »Oh.« Mir fielen wirklich keine Worte ein, die sich zu einem Satz hätten fügen können. Und er hatte nicht mit mir hochkommen wollen? Hier geht es nicht um dich!, erinnerte mich eine kleine Stimme. »Aber doch nur, um sie eifersüchtig zu machen?«
    »Ja, nur dass ich irgendwann dann gar nicht mehr erschüttert war und mich nur noch wie ein schwanzgesteuerter Idiot verhielt. Und auch wenn es ein Klischee ist, glücklich hat es mich nicht gemacht.« Er hielt inne, um an einem bereits abgebissenen Fingernagel zu kauen. »Am Morgen sah die Welt nämlich unverändert aus. Ich war noch immer der Junge, den man betrogen hatte, nur dass ich jetzt ein Stück Scheiße war.«
    »Aber warum … nun, warum hast du es getan, wenn es dich nicht glücklich gemacht hat?«, hakte ich nach. Meine Vorstellungskraft wurde heute überstrapaziert.
    »Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte«, sagte er. »Und
dann bildete ich mir wohl ein, dass ich irgendwann mal an jemand kommen würde, der in mir den Wunsch weckte aufzuhören. Ich traf dich.«
    »Oh.« Ich ließ seine Hand los. Das war alles so verwirrend. »Aber als ich dich fragte, ob du mit hochkommen möchtest, sagtest du nein.« Es wurde auch zunehmend schwieriger, mir das nicht zu Herzen zu nehmen.
    »Ich weiß«, sagte er und schnappte sich meine Hand. »Es war, also unser Einstieg in unser Gespräch war so völlig anders. Wenn ein Mädchen erfährt, dass du in einer Band spielst, fängt es an, sich anders zu verhalten, und das Ganze wird unehrlich, und es geht nur noch darum, sich den Typen aus der Band zu angeln, was, zugegeben, absolut großkotzig klingt, aber so ist. Aber du, du wusstest es, aber es hatte keine Auswirkung auf dich. Es ging nur um mich, ich musste nicht der Typ aus der Band sein.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich mit dir ausgehen werde, weil du in einer Band spielst«, log ich ein wenig. Dies war jedenfalls nicht der richtige Zeitpunkt, meine Groupiefantasien auszuleben.
    »Und das ist der Grund, weshalb ich nicht mit dir nach oben gegangen bin«, sagte Alex eifrig. »Hätte ich es getan, wäre es wie immer gewesen, eine andere Nacht, ein anderes Mädchen. Ich habe die Zeit mit dir wirklich sehr genossen. Zum ersten Mal seit einem Jahr wollte ich jemanden wiedersehen. Ich muss gewissermaßen erst wieder lernen, wie man sich verabredet und mit jemandem für mehr als nur, du weißt schon, Sex zusammen ist.«
    Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Zum einen sagte ich mir, dass er genauso verletzt worden war wie ich, doch anders damit umgegangen war. Aber es meldete sich ziemlich laut eine Stimme in mir, die mich warnte, dass er
Unglück brachte, denn begeistert konnte ich wohl nicht davon sein, mich mit jemandem zu verabreden, der sich fast durch ganz Downtown Manhattan gevögelt hatte. Auf welche Stimme sollte ich hören?
    »Dann hat dieses Mädchen, die während des Gigs zu mir kam, also die Wahrheit gesagt?«, folgerte ich.
    »Ich weiß zwar nicht genau, was sie gesagt hat, aber wahrscheinlich schon«, gab er zu. »Jesus, ich hätte dir das alles nicht erzählen sollen. Ich dachte mir nur, wenn wir schon unsere Karten auf den Tisch legen, dann solltest du auch erfahren, dass ich nicht perfekt bin. Ich mag dich wirklich, ich mag das Gefühl, mit dir zusammen zu sein, und ich möchte dich wiedersehen, wie lang du dich auch in New York aufhältst.«
    »Ich mag dich auch«, sagte ich langsam. »Aber ehrlich gesagt, ist das alles ein bisschen viel auf einmal.«
    Alex nickte und blickte nach unten. Ich hasste das, mir war dieses Gefühl zuwider. Und mir war der Gedanke zuwider, dass er das womöglich genauso empfand. Weil mir nichts Besseres einfiel, legte ich meine Arme um seinen Nacken und glitt vor ihn und strich ihm seine Stirnfransen aus den Augen. Er sah mich überrascht an.
    »Du gehst nicht?«, fragte er und lehnte sich an mich.
    »Alles in mir sagt, ich sollte es tun«, sagte ich, unsicher, ob dies die richtige Entscheidung war. »Aber ich probiere neue Dinge aus, weißt du?«
    Ich schloss meine Augen und ließ mich gehen. Wir küssten uns lang, aber es war kein begehrlicher Kuss. Er war weich und sanft und suchend. Zwei Menschen, die im anderen nach etwas suchten, nach etwas, was wir verloren hatten und von dem wir nicht recht wussten, wie wir es wiederfinden sollten.

    »Können wir noch mal anfangen?«, fragte Alex und drückte mich fest an sich. Zum ersten Mal seit ich in New York war, war mir wirklich

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