Verliebt verlobt Versace Roman
zurück wie meine Tage in hautengen Röhrenjeans, und drittens spiele ich bei euch beiden nicht den Anstandswauwau. Das ist ungesund.«
Ich lächelte herzlich und wartete einen Moment ab.
»Brooklyn? Tatsächlich?«
»Ich werde sogar mit der Subway fahren und dir alle Drinks ausgeben«, versprach ich. »Ich möchte wirklich, dass du Alex kennen lernst.«
»Herrje, dann grabe ich wohl am besten meine Chucks wieder aus«, seufzte sie. »Aber du sorgst dafür auch heute Abend für die Süßigkeiten.«
»Kein Problem«, sagte ich und starrte auf die Milk Duds, Raisanettes und Sauren Würmer und fragte mich, welche dieser unzähligen Tüten voll neuer Süßigkeiten wir probieren sollten. Mutiges Amerika.
Bevor sich allzu große Aufregung wegen des bevorstehenden Vorstellens von Jenny und Alex breitmachen konnte, musste ich noch mein Freitagvormittags-Treffen mit Mary absolvieren. Ich nahm es als gutes Zeichen, dass ihre Assistentin mich mit einem Lächeln und, fast wäre ich in Ohnmacht gefallen, einem Kaffee begrüßte.
»Angela«, auch Mary, die ihre Nickelbrille hoch in den wahnsinnig glänzenden grauen Bob geschoben hatte, schien zu lächeln. Ich musste sie unbedingt fragen, welches Shampoo sie benutzte. »Erzählen Sie mir, warum Sie für mich schreiben wollen.«
»Weil ich liebend gern schreibe«, sagte ich, ein wenig verdutzt aufgrund dessen, was sie unter Begrüßung verstand.
»Und?« Mary kehrte mir den Rücken zu und schaute aus dem Fenster.
»Weil ich«, ich wusste nicht, was sie sich von mir erwartete, »weil ich etwas zu sagen habe?«
»Und was genau ist das?«, fragte Mary und wandte sich mir wieder zu. Das heißt, sie lehnte sich fast über mich.
»Dessen bin ich mir noch nicht ganz sicher.« Die Wahrheit, wenn auch nicht meine allerbeste Antwort.
»Ich auch nicht. Die Sache ist die, jedem im Team gefällt die Art, wie Sie schreiben. Mir gefällt sie«, sagte Mary und setzte sich wieder an ihren Schreibtisch. »Es ist lustig, ich mag Sie aufgrund dessen und möchte mehr über Sie lesen, aber ich weiß nicht, wohin es führt.«
»Oh.« Ich sackte vor ihr zusammen. »Wohin soll es Ihrer Meinung nach denn führen?«
»Irgendwohin muss es führen«, sagte Mary und griff nach einem Bleistift, den sie auf den Schreibtisch tippte. »Mal sehen, was uns gefällt.«
Sie holte sämtliche Kolumnen, die ich ihr geschickt hatte, aus einer Schublade. Meine witzigen kleinen, zurückhaltenden Verabredungstagebücher waren mit Rotstiftstrichen, Fragezeichen und unleserlichen Notizen übersät, die, wie ich mir sicher war, nur bedeuten konnten, dass es sich hier um »einen Haufen Scheiße« handelte.
»Es gefällt mir, New York durch Ihre Augen zu sehen«, begann sie und zog ein Blatt Papier von ganz unten hervor. »Mir gefällt auch Ihre Beschreibung dessen, was Sie tun und wohin sie in dieser Stadt gehen, aber ich brauche mehr. Look -Leser lesen gern was über New York, und es ist fantastisch, dies von jemand geliefert zu bekommen, der es mit neuen Augen sieht, aber das kann nicht den ganzen Blog ausmachen. Viele Leser leben bereits hier, und sie wollen mehr als Reiseliteratur.«
»Gut.« Ich nickte und holte einen Block und einen Stift heraus, um mir Notizen zu machen. Es war ein ziemliches Gekrakel, denn es war schon lang her, seit ich das letzte Mal auf Papier geschrieben hatte. »Daran kann ich arbeiten.«
»Und die Verabredungen, die verwirren mich etwas.«
Mary hörte auf, mit dem Stift zu klopfen, und sah mich eindringlich an. »Im Text sieht es nicht nach einem Wettbewerb aus, sehe ich das richtig?«
»Nein?«, fragte ich. Ich hatte gehofft, meine Blogs so abgefasst zu haben, dass nicht sofort ins Auge sprang, wem mein Hauptinteresse galt. Ich hatte mich sogar darum bemüht, meine potenziellen »Leser« ein wenig in die Irre zu führen.
»Warten Sie«, Mary begann aus einem meiner Einträge vorzulesen. » Wall Street gab mir letzte Nacht wirklich das Gefühl, eine Prinzessin zu sein. Schon allein, wie er mir immer die Tür öffnet und mir den Stuhl zurechtrückt, meine Hand hält und so tut, als gäbe es nur mich auf der Welt, wenn wir zusammen sind - von dieser Art Behandlung kann ich nicht genug kriegen. Es ist eine gänzlich neue Welt .«
»Tatsächlich?«, sagte ich überrascht.
»Sie wissen doch, wie viele meiner Leserinnen auf der Suche nach einem Wall-Street-Banker sind, der ihnen das Gefühl gibt, eine Prinzessin zu sein. Das ist gut für uns.« Mary klatschte das Blatt Papier
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