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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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umwerfend aus dort oben.
    »Was hat es mit diesen Jungs einer Band nur immer auf sich?«, wunderte Jenny sich und holte zwei Bier an der Bar, wovon sie mir eins reichte, ohne ihren Blick von der Bühne abzuwenden. »Ich hatte ganz vergessen, wie viel es ausmacht, wenn sie einen Meter höher stehen, da werden selbst die, die sonst nicht so scharf aussehen, zu ganz heißen Typen. Wenn ich daran denke, wie wir die Chili Peppers im The Union hatten. Mann, das war eine Woche …«
    »Ich glaube, das hat was mit der Leidenschaft zu tun«, sagte ich im Bann von Alex’ verschwitzter Bühnenpräsenz. Als ich ihn jetzt dort oben sich im heißen Scheinwerferlicht winden sah, war ich froh, dass wir ihn nicht vor dem Auftritt gesprochen hatten. Ich wollte ihn einfach eine Weile beobachten, ohne ihn zu kennen. »Sie verkörpern einfach diese unglaubliche Leidenschaftlichkeit, die sie nur in ihren Songs adäquat zum Ausdruck bringen können. Bei Künstlern und Schriftstellern ist das nicht anders, wenn vielleicht auch nicht bei Bongo-Spielern.«
    »Und weil man so verdammt cool aussieht, wenn man eine Gitarre in der Hand hält«, hauchte Jenny und wiegte
sich zur Musik. »Wenn er das mit sechs Saiten machen kann, dann stell dir mal vor, was er mit einer von dir zuwege bringt.«
    »Das auch«, gab ich zu, weil es mir natürlich auch durch den Kopf gegangen war.
    »Ich frage mich, ob der Bassist mit jemandem liiert ist.« Jenny stupste mich in die Rippen und zog mich in die Menge, um zu tanzen.
    Es war einer jener Gigs, bei dem die Bässe so hochgedreht waren, dass man fast spürte, wie sich der eigene Herzschlag ihrem Rhythmus anpasste. Man konnte nicht anders, man musste klatschen, mitsingen und sich zur Musik bewegen. Mit Jenny an meiner Seite brauchte ich mir keine Sorgen um irgendwelche Eroberungen von Alex zu machen, die möglicherweise auch im Klub waren. Ich würde lügen, wenn ich behauptete, mir keine Gedanken darüber gemacht zu haben, was passieren würde, wenn das blonde Mädchen von Sonntagnacht wieder auftauchte, zumal jetzt, wo ich wusste, dass sie die Wahrheit sagte; aber solange ich mit Jenny tanzte, war das alles weit weg. Die Band war in Fahrt und spulte einen Song nach dem anderen ab. Ich konnte diese unglaubliche Show nur nicht mit dem in Einklang bringen, was Alex mir über das Auseinanderbrechen der Band erzählt hatte, darüber, dass sie nicht mehr mit ihrem Herzen dabei waren. Sie waren so konzentriert, so elektrisierend, und die Menge in diesem heißen, schweißtreibenden Klub nahm alles in sich auf, was man ihr vorsetzte.
    Ich hätte nicht sagen können, wann ich das letzte Mal zum Tanzen aus gewesen war, geschweige denn auf einem Gig getanzt hatte, es war ein so fantastisches Gefühl, ein Rädchen im Getriebe dieser pulsierenden Menge zu sein.
Und mit ein paar Bieren und einem irren Mädchen zum Tanzen fühlte ich mich unglaublich wohl. Für jemanden, der behauptete, die besten Gig-Zeiten längst hinter sich zu haben, schien Jenny sich doch noch sehr gut an die Bewegungen zu erinnern. Binnen weniger Minuten hatte sich ein ganzes Rudel Jungs wie Löwen an sie herangepirscht, aber sie tanzte dennoch mit mir weiter. Nach ein paar weiteren kurzen, scharfen Stücken verabschiedete Alex sich unter tosendem Feedback, ohrenbetäubendem Gekreische und zustimmendem, eher männlichem Gebrüll. Ich begriff, wie leicht es für ihn gewesen sein musste, sich Mädchen herauszugreifen, die, na ja, leicht zu greifen waren.
    »Ich möchte ihn kennen lernen«, lallte Jenny, die sich noch immer tanzend an meinem Arm festhielt. »Wo ist er hin? Gehen wir? Ich muss ihn kennen lernen.«
    »Wirst du auch«, sagte ich, selbst ganz schön beschwipst, aber als mir klar wurde, dass eine von uns, und definitiv nicht Jenny, würde nach Hause finden müssen, wurde ich gleich ein wenig nüchterner. »Alex sagte, er werde uns danach an der Bar treffen. Möchtest du ein Wasser?«
    »Ich hole uns die Drinks.« Sie peilte tänzelnd die Bar an und ließ mich in einem Meer warmer und feuchter Körper zurück, die entweder dem Ausgang zuströmten oder sich prüfend umsahen, welche Gelegenheiten sich ihnen für diese Nacht noch bieten mochten. Ich hoffte nur, dass Jenny heil wieder von der Bar zurückkam. Und ohne noch mehr Bier.
    »Hey, Schöne.« Ein Paar Arme schlang sich um meine Taille, und ich spürte einen dampfenden, feuchten Körper, der sich an mich drängte. »Hast du die Show gesehen?«
    »Habe ich«, sagte ich und wand mich in

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