Verliebt verlobt Versace Roman
Und jetzt war mein einziger Gedanke, ob ich den Dreck nicht schon in Alex’ Wohnung verteilt hatte. »Jenny ist ja nun in Sicherheit.«
»Ich möchte nicht, dass du nach Hause gehst«, Alex gesellte
sich am Fußende des Betts zu mir, »aber wenn ich dir ein Taxi rufen soll, mache ich das. Oder du bleibst hier, wir unterhalten uns eine Weile, und ich verspreche dir, ich lasse meine Hände dort, wo du sie sehen kannst.«
Er sah so süß aus, so ernst und zeigte mir seine leeren Hände. Wie konnte jemand, der es auf der Bühne derart hatte krachen lassen, sich um seine Gitarre gewunden und so oft auf seinen Mikrofonständer eingedroschen hatte, dass er sicherlich blaue Flecken davongetragen hatte, binnen weniger Stunden zu diesem zarten, weich besaiteten Jungen werden? Gehörte dies alles zur Show? Es gibt nur einen Weg, dies herauszufinden, sagte ich mir und nahm eine seiner Hände in meine.
»Das Reden wirst hauptsächlich du übernehmen müssen«, sagte ich, beugte mich zurück und stützte mich auf einem Ellbogen auf. »Ich bin richtig zerschlagen.«
»Kein Problem«, lächelte er, drückte meine Hand und rollte sich dann auf seine Seite. »Ich kann die ganze Nacht durchmachen.«
Ich prustete los. »Hast du das jetzt wirklich gesagt?«, fragte ich und knuffte ihn in die Schulter.
»Du weißt, was ich damit meine.« Er lachte und rieb sich mit verletzter Miene seine Schulter. »Für ein Mädchen schlägst du ziemlich hart zu.«
»Man muss schon in der Lage sein, sich selbst verteidigen zu können, wenn man sich zu käsigen Jungs ins Schlafzimmer begibt, um sich ihre schrecklichen Aufreißersprüche anzuhören.« Ich lächelte und entspannte mich ein wenig. »Das war furchtbar.«
»Ja, egal.« Alex zog ein Gesicht. »Weißt du was, ich stinke wirklich. Macht es dir was aus, wenn ich mal schnell unter die Dusche hüpfe?«
Ich schüttelte den Kopf. »Keineswegs, aber rechne nicht damit, dass ich noch wach bin, wenn du zurückkommst.«
»Ich werde dich nicht aufwecken«, dabei rollte er auf mich zu und küsste mich sanft, »es sei denn, du möchtest es.«
Ehe ich herausgefunden hatte, was ich wollte, stieß er sich vom Bett ab und verschwand durch eine Tür.
»Nicht hersehen, Leute«, hörte ich ihn durchs Dunkel rufen. »Macht ihr nur weiter und entweiht meine Couch.«
Mit einem Lächeln ließ ich mich auf den Rücken fallen. Jetzt musste ich nur noch überlegen, was ich machen sollte, wenn Alex aus der Dusche zurückkam, sauber und frisch und feucht und … ich schloss meine Augen nur für eine Sekunde, und das Kerzenlicht verschwamm am Rande meines Gesichtsfelds.
»Die sollte jemand ausblasen …«, murmelte ich in den leeren Raum.
Als ich dann meine Augen wieder aufschlug, hatte sie jemand ausgeblasen. Ich spürte einen Körper auf mir, der leise atmete, mir das Haar aus meinem Gesicht strich und mich sanft aufweckte.
»Alex?«, murmelte ich, als heiße Lippen sich auf meinen nackten Hals pressten und eine feuchte Hand sich über mein Schlüsselbein tastete. Meine Augenlider schoben sich flatternd auf, aber es war pechschwarz im Raum, und das einzige Licht drang von der Stadt herein, einer fernen Welt im Fenster.
»Tut mir leid«, flüsterte er. »Ich weiß, ich sagte, ich würde dich nicht wecken, aber …«
»Ist okay«, sagte ich schläfrig und veränderte leicht meine Lage, ohne mich vom Gewicht seines Körpers befreien zu wollen. Sein feuchtes Haar fiel mir ins Gesicht, während
wir uns gemächlichen Küssen hingaben, wobei sich unsere Hände über meinem Kopf verschränkten. Langsam wurde ich wach, und die Küsse wurden stetig heftiger und drängender. Beim Hochziehen meiner Beine zog ich, während wir gemeinsam auf dem Bett nach oben rutschten, versehentlich sein Handtuch weg, und ich fühlte seine weiche und von der Dusche warme Haut überall um mich herum. Im Dunkeln, ohne visuellen Reiz erwies sich das Bild vom dünnen Jungen als völlige Illusion, unter seiner Haut bewegten sich Muskeln, als er sich auf mich legte. Doch gerade als unsere Beine sich miteinander zu verschlingen begannen und meine Hände sich in seinem dichten schwarzen Haar vergruben, wurde die Schlafzimmertür aufgerissen, und über das Bett ergoss sich ein Lichtstrahl.
»Scheiße,’tschuldigung«, sagte Jeff und schaute entschlossen beiseite. »Mensch Alex, Jenny hat sich auf deinem Teppich erbrochen. Hast du irgendwo was zum Saubermachen?«
Ich bedeckte mein Gesicht mit den Händen und wusste nicht, ob ich lachen
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