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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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du, nach Spaß hört sich das aber nicht an. Ich dachte eigentlich, du solltest etwas Spaß haben«, stöhnte Jenny. »Warum musst du alles immer so unglaublich kompliziert machen?«
    »Haltet ihr beiden da drinnen eine Geheimsitzung ab, oder darf ich vielleicht mal pinkeln?«, rief Alex durch die Tür. Indem ich Jenny half, ihr Gleichgewicht zu finden, tauchte ich blinzelnd im nunmehr hell erleuchteten Wohnzimmer auf.
    »Es tut mir so leid«, sagte ich leise, als Alex an uns vorbei ins Bad ging.
    »Das ist aber ein grelles Licht, nicht cool.« Jenny hielt sich stolpernd die Hände vor die Augen. Ich ließ meinen Blick von ihr zu Jeff und dann zu Alex wandern. Ein komisches Gefühl, als einzige Person in einer Gruppe von vier Leuten bekleidet zu sein.
    »Wir sollten aufbrechen«, sagte ich und suchte den Raum nach meiner Tasche ab, während ich Jenny Jeffs Obhut überließ, was dieser nur zu gern übernahm. Es musste Liebe sein, wenn er sie in diesem Zustand noch anlächeln konnte. »Können wir von hier ein Taxi bekommen?«

    »Das dürfte um diese Zeit nicht einfach sein«, rief Alex beim Pinkeln aus dem Badezimmer. »Ihr könnt aber auch hierbleiben, wenn ihr wollt.«
    Ich sah Jenny an, die sich aufs Sofa stützte, während Jeff ihr vorsichtig auf die Schulter klopfte und zustimmend nickte. Ich hätte es weiß Gott nicht toll gefunden, mit der von Erbrochenem befleckten Jenny in ein Taxi zu steigen, und es war schon nach zwei Uhr. Ich war auch völlig kaputt. Alex kam wieder und gab mir zwei T-Shirts. »Ihr beide nehmt mein Zimmer, ich lege mich auf die Couch«, sagte er, küsste mich auf die Wange und gab Jeff zu verstehen, dass es Zeit zum Aufbruch war.
    »Ja, natürlich«, sagte Jeff und übergab mir Jenny. »Tut mir so leid wegen des Teppichs, Mann, ich lasse jemand von der Reinigung kommen oder so. Bye«, sagte er von der Tür her träumerisch zu Jenny. »Ich rufe dich morgen an.«
    Ehe Jenny antworten konnte, hatte Alex schon die Tür zugemacht und stand mit verschränkten Armen da und wippte auf den Füßen.
    »Dann ab ins Bett«, sagte ich. Jenny hatte das Stadium der Trunkenheit bereits hinter sich und bewegte sich aufs Koma zu. Ich führte sie ins Schlafzimmer, wo ich ihr das schwarze Spaghettiträgertop auszog und durch Alex’ Ramones-T-Shirt ersetzte. Sie kroch ins Bett, bis ihr Kopf fast das Kissen erreicht hatte, und schlief ein.
    »Es tut mir so leid«, sagte ich noch mal zu Alex. »So hatte ich mir den heutigen Abend nun wirklich nicht vorgestellt.«
    »Ein andermal«, sagte er und zog unter der Couch ein Ersatzkissen hervor. »Du weißt ja, wer zu viel plant …«
    Aber ich wollte doch nur flachgelegt werden …
    »Wirst du da drinnen mit ihr klarkommen?«

    »Ich weiß nicht, aber ich werde schreien, wenn sie irgendwas versucht.«

Siebzehn

    Am nächsten Morgen wurde Jenny zeitig wach, noch immer halb betrunken, und hatte Heißhunger auf was Süßes. Ich versuchte sie davon zu überzeugen, dass unter diesen Umständen ein Schinkensandwich das Beste wäre, aber überzeugt war sie nicht. Denn sie reagierte auf diesen Vorschlag mit Würgen. Ich versuchte meinem Spiegelbild zu entgehen, als ich aus dem Bett stieg, aber versehentlich erhaschte ich doch einen Blick darauf und konnte mich dann nicht mehr davon losreißen. Hübsch war der Anblick nicht. Mein Haar war nach dem Auftritt fettig und hatte sich während der nächtlichen Fummelei zu einem verschwitzten Nest aufgebauscht. Das sich auflösende Make-up hatte sich in jedem knospenden Fältchen und jeder Liegefalte festgesetzt, so dass ich jetzt zehn Jahre älter aussah, und dazu kam noch, dass ich wie ein Stinktier roch. Nicht gerade schön für meinen und Alex’ ersten Morgen ohne entsprechende Nacht.
    »Wenigstens sieht du nicht so aus«, schimpfte Jenny, die sich mir in meinem Unglück anschloss, ehe sie plötzlich aufstoßen musste und sich (glücklicherweise) trocken würgend aufs Bett zurückfallen ließ.
    »Da hast du recht«, sagte ich, während ich sie halb ins Bad schleppte. »Das stimmt.«

    »Besten Dank.« Sie warf mir giftige Blicke zu, während sie sich auf dem Klositz aufrecht zu halten und gleichzeitig ihr Haar in eine wie auch immer geartete Form zu bringen versuchte. Ein sinnloses Unterfangen.
     
    Trotz Jennys Bemühen, mich eines Besseren zu belehren, konnte ich mich nicht einfach davonstehlen, ohne Alex aufzuwecken, also näherte ich mich auf Zehenspitzen über den noch immer feuchten Teppich dem Sofa, auf dem er ruhig

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