Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
Termin mit einer Bewerberin, und sie klang sehr viel versprechend am Telefon. Sie hatte nicht einmal etwas gegen ein Vorstellungsgespräch am Sonntag einzuwenden. Ich könnte mir vorstellen, dass wir am Montag anfangen sie einzuarbeiten und dann bis spätestens Mittwoch Nachmittag hier aufbrechen können.«
»Na bravo«, meinte sie düster.
»Du willst mir doch nicht weismachen, dass es dir fehlen wird, um halb sechs in der Früh aufzustehen?«
Amy kicherte im Flur. »Nicht doch, Troy!«
Die jung Vermählten wollten sich wohl gerade abmelden. Jeden Nachmittag gleich nach dem Tee eilten sie in ihre Wohnung zurück, wo sie - da war Molly ziemlich sicher - sogleich ins Bett sprangen und sehr geräuschvoll übereinander herfielen, bevor sie für die Nacht ins Gästehaus zurückkehrten.
»Wir Glücklichen«, murmelte Molly. »Jetzt können wir
uns von beiden einen Vortrag über unsere sexuelle Unzulänglichkeit anhören.«
»Das wollen wir doch mal sehen.« Ohne jede Vorwarnung griff Kevin nach ihr, drückte sie gegen den Kühlschrank und presste seine Lippen auf ihre.
Sie wusste genau, was er vorhatte. Und obwohl es vielleicht noch besser war als ihr Vorschlag mit dem Knutschfleck, war es gleichzeitig weit gefährlicher.
Seine freie Hand fasste ihr Bein unter dem Knie und zog es hoch. Sie schlang es um seine Hüfte und legte den Arm um ihn. Seine andere Hand fuhr unter ihr Top und legte sich auf ihre Brust. Als hätte er ein Recht dazu.
Es war alles nur Show, beruhigte sie sich selbst, während sie die Lippen öffnete und seine Zunge in ihren Mund glitt. Es fühlte sich an, als ob sie genau dort hin gehörte, und sie wollte ihn ewig küssen.
Die Küchentür klappte zur Erinnerung, dass sie Zuschauer hatten. Was natürlich der Sinn der ganzen Übung war. Kevin zog sich ein Stückchen zurück, nicht einmal genug, dass seine Lippen kühl wurden. Seine Augen ließ er nicht von ihrem Mund, und seine Hand blieb fest auf ihrer Brust.
»Haut ab.«
Ein erschreckter Atemzug von Amy. Das Klappen der Tür. Der Klang sich schnell entfernender Schritte.
»Jetzt - jetzt haben wir’s ihnen aber gezeigt, oder?«, hauchte Molly gegen seine Lippen.
»Ich denke schon«, gab er zur Antwort und fuhr dann fort, sie zu küssen.
»Molly, ich - Oh! Entschuldigung …«
Nochmals das rasche Klappen der Tür. Nochmal Schritte, diesmal Lillys.
Kevin fluchte leise vor sich hin. »Lass uns hier verschwinden.«
Seine Stimme hatte denselben bestimmenden Tonfall, den
sie aus Fernsehinterviews mit ihm kannte, wenn er versprach, Green Bay keinen Punkt zu gönnen. Er ließ Mollys Bein los und zögerte etwas, bevor er die Hand von ihrer Brust nahm.
Jetzt war sie wieder an einem Punkt angelangt, an dem sie eigentlich nicht sein sollte. »Ich weiß wirklich nicht …«
»Keine Widerrede, Molly. Ich bin dein Ehemann, verdammt noch mal, und es ist an der Zeit, dass du dich wie eine Ehefrau benimmst.«
»Wie eine was … Was meinst du …«
Aber Kevin war im Grunde seines Herzens ein Mann der Tat, und er hatte bereits genug geredet. Er packte sie am Handgelenk und schleifte sie zur Küchentür.
Sie konnte es nicht glauben. Er entführte sie, um sie … mit Gewalt zum Sex zu zwingen!
Oh, mein Gott … Wehr dich! Sag Nein!
Sie wusste genau, was eine Frau in einer solchen Situation zu tun hatte. Aus voller Kraft schreien, sich auf den Boden fallen lassen und den Angreifer so fest wie möglich treten. Dadurch machte man sich zum einen das Überraschungsmoment zu Nutze und zum anderen ließ sich so die ganze Kraft des weiblichen Unterkörpers einsetzen.
Schreien. Fallen lassen. Treten.
»Nein«, flüsterte sie.
Kevin hörte nicht. Er zerrte sie quer durch den Garten und über den Weg, der zwischen den Ferienhäuschen und dem See entlangführte. Seine langen Beine verliehen ihm die Geschwindigkeit, die ihm auch auf dem Spielfeld zugute kam, wenn er versuchte, dem Schlusspfiff zuvorzukommen. Sie wäre gestolpert, hätte er sie nicht so fest im Griff gehabt.
Schreien. Fallen lassen. Treten. Und immer weiter schreien. Daran konnte sie sich erinnern. Man sollte die ganze Zeit weiter schreien und nicht aufhören zu treten.
Die Strategie, sich einfach fallen zu lassen, war interessant. Es widersprach jeder Intuition, war aber sinnvoll. Frauen
konnten sich im Bereich des Oberkörpers kräftemäßig nicht mit Männern messen, aber wenn der männliche Angreifer stand und die Frau sich fallen ließ … Eine Reihe von schnellen, harten Tritten in die
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