Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
krank war, doch die traditionellen Muster hatten sie nicht lange interessiert. Bald hatte sie begonnen mit selbst entworfenen Mustern
zu experimentieren. Auf dem Kissen, das sie für Mallory gemacht hatte, waren unzählige Blautöne in unterschiedlichsten Mustern verarbeitet, die in einem komplizierten Design miteinander verwoben waren. Hier und da blitzten feine Goldsterne hervor.
    »Es ist überhaupt nicht gewöhnungsbedürftig.« Mallory strahlte sie an. »Ich finde, es ist das Schönste, das du bislang gemacht hast, und ich werde ihm einen ganz besonderen Platz geben.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Du bist eine wahre Künstlerin geworden.«
    »Sei nicht albern, ich brauche nur etwas, womit ich mich beschäftigen kann.«
    »Das redest du dir nur ein.« Mallory grinste. »Ist es Zufall, dass du die Farben deines Lieblingsfootballteams verwendet hast?«
    Lilly hatte es überhaupt nicht bemerkt. Vielleicht war es wirklich Zufall.
    »Ich hätte nie damit gerechnet, dass aus dir mal ein Sportfan werden würde«, meinte Mallory. »Dabei ist es nicht einmal eine Mannschaft von der Westküste.«
    »Ich mag eben die Trikots.«
    Lilly zuckte andeutungsweise mit den Schultern und lenkte das Gespräch in eine andere Richtung. Ihre Gedanken kamen jedoch nicht so schnell von dem Thema los.
    Kevin, was hast du nur getan?
     
    Küchenchef Rick Bailess’ exzellente mexikanische Küche hatte aus dem Frontera Grill eines der beliebtesten Lunchrestaurants von Chicago gemacht. Bevor Molly ihr Geld weggegeben hatte, war sie dort Stammgast gewesen. Jetzt aß sie in dem Restaurant in der North Clark Street nur noch, wenn jemand anders die Rechnung übernahm, in diesem Fall war das Helen Kennedy Schott, ihre Lektorin bei Birdcage Press.

    »Wir hängen alle sehr an den Daphne-Büchern, doch in letzter Zeit machen wir uns einige Sorgen.«
    Molly ahnte, was jetzt kommen würde. Trubel um Daphne hatte sie im Januar abgeliefert, und sie hätte Helen längst ein neues Projekt vorstellen sollen. Doch Daphne findet ein Babyhäschen war im Müll gelandet, und seitdem litt Molly unter einer verheerenden Schreibblockade.
    In den zwei Monaten seit der Fehlgeburt hatte sie kein einziges Wort, nicht einmal einen Artikel für Chik, zu Papier gebracht. Stattdessen hatte sie sich mit Lesungen für Schüler und mit einem Tutorenprogramm für Vorschüler beschäftigt und sich gezwungen, sich auf die Bedürfnisse lebender Kinder zu konzentrieren, anstatt den Gedanken an ihr totes Baby nachzuhängen. Anders als die Erwachsenen, mit denen Molly zusammentraf, interessierte es die Kinder nicht, dass sie die Bald-Ex-Frau des berühmtesten Quarterbacks der Stadt war.
    Erst letzte Woche hatte die beliebteste Klatschspalte der Stadt die Aufmerksamkeit wieder auf sie gelenkt:
    Somerville-Erbin Molly, die getrennt lebende Ehefrau von Stars-Quarterback Kevin Tucker, scheint sich vor der Welt zu verstecken. Ist es auf Langeweile oder ein gebrochenes Herz nach ihrer gescheiterten Ehe mit Mr Football zurückzuführen? Auch an den angesagten Orten des Chicagoer Nachtlebens, wo Tucker nach wie vor mit seinen ausländischen Liebchen im Schlepptau auftritt, hat man sie nicht gesehen.
    Immerhin hatte es nicht wieder geheißen, Molly »versuche sich als Kinderbuchautorin«. Das hatte sie tief getroffen, obwohl sie in letzter Zeit nicht einmal mehr einen Versuch gemacht hatte. Jeden Morgen sagte sie sich, dass sie an diesem
Tag bestimmt eine Idee haben würde, wenn nicht für eine neue Daphne-Geschichte, dann wenigstens für einen Chik- Artikel, und jeden Morgen saß sie wieder da und starrte auf ihr leeres Blatt Papier. Mittlerweile waren ihre finanziellen Mittel beinahe erschöpft, und sie hätte dringend die zweite Rate ihres Vorschusses für Trubel um Daphne gebraucht. Doch Helen hatte das Manuskript noch immer nicht abgesegnet.
    Die farbenfrohe Dekoration des Restaurants erschien ihr auf einmal zu grell, das Stimmengewirr ging ihr auf die Nerven. Sie hatte niemandem von ihrer Blockade erzählt, schon gar nicht der Frau ihr gegenüber. Vorsichtig wählte sie jetzt ihre Worte. »Ich möchte, dass mein nächstes Buch etwas wirklich Besonderes wird. Ich habe schon ein paar Ideen, aber -«
    »Nein, nein.« Helen hob beschwichtigend die Hand. »Lassen Sie sich ruhig Zeit. Wir haben dafür volles Verständnis. Sie haben in letzter Zeit viel durchgemacht.«
    Wenn ihre Lektorin sich nicht um das nächste Manuskript Sorgen machte, warum hatte sie sie dann zum Essen eingeladen? Molly

Weitere Kostenlose Bücher