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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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schob die kleinen Maiskolben auf ihrem Teller hin und her. Normalerweise konnte sie nicht genug davon kriegen, aber in letzter Zeit war ihr Appetit ausgeblieben.
    Helen strich mit einer verlegenen Geste über den Rand ihres Margarita-Glases. »Sie müssen wissen, wir hatten ein paar Nachfragen von GKFEGA zu den Daphne-Büchern.«
    Helen missdeutete Mollys erstaunten Gesichtsausdruck. »GESUNDE KINDER FÜR EIN GESUNDES AMERIKA, eine Bewegung, die sich gegen Homosexuelle richtet.«
    »Ich kenne GKFEGA, aber warum interessieren sie sich für die Daphne-Bücher?«
    »Ich glaube, sie wären gar nicht darauf gekommen, sie unter die Lupe zu nehmen, wenn Sie in letzter Zeit nicht so häufig in der Presse erwähnt worden wären. Anscheinend sind
sie durch die Nachrichten auf die Bücher aufmerksam geworden, und sie haben mich vor ein paar Wochen angerufen und ihre Bedenken mitgeteilt.«
    »Was für Bedenken? Daphne hat doch überhaupt kein Sexleben!«
    »Ja, schon, aber Jerry Falwell hat selbst Tinky Winky von den Teletubbies geoutet, weil er lila ist und eine Handtasche trägt.«
    »Daphne darf eine Handtasche tragen. Sie ist doch ein Mädchen.«
    Helen lächelte etwas gezwungen. »Ich denke nicht, dass sie an Daphnes Handtasche Anstoß nehmen. Es sind eher - angebliche homosexuelle Untertöne, die sie stören.«
    Gut, dass Molly einen leeren Magen hatte, sonst wäre ihr sicher das Essen wieder hochgekommen. »In meinen Büchern?«
    »Ich fürchte ja, obwohl uns noch keine konkreten Vorwürfe vorliegen. Wie ich schon sagte, Ihre Heirat mit Kevin Tucker hat ihre Aufmerksamkeit erregt, und sie wollen den Medienrummel für ihre eigene Publicity ausnutzen. Sie haben darum gebeten, vorab einen Blick auf Trubel um Daphne werfen zu dürfen, und da wir nie mit irgendwelchen Schwierigkeiten gerechnet hätten, haben wir ihnen ein Klebemuster geschickt. Leider war das ein Fehler.«
    Mollys Schläfen begannen zu pochen. »Was sollte ihnen daran nicht gefallen?«
    »Nun ja, sie meinen zum Beispiel, dass in Ihren Büchern viele Regenbogen vorkommen. Und da das auch ein Symbol der Schwulenbewegung ist -«
    »Es ist ein Verbrechen geworden, von Regenbogen zu sprechen?«
    »Sieht ganz danach aus«, meinte Helen trocken. »Außerdem gibt es noch ein paar andere Sachen. Obwohl es natürlich alles lächerlich ist. Zum Beispiel zeigen Sie auf mindestens
drei Illustrationen, unter anderem auch im letzten Daphne-Titel, wie Daphne Melissa einen Kuss gibt.«
    »Aber sie ist ihre beste Freundin!«
    »Schon, aber -« Wie Molly so hatte auch Helen ihr Essen kaum angerührt. Sie verschränkte die Arme auf der Tischkante. »Außerdem halten Daphne und Melissa Händchen und hüpfen den Weg hinunter. Dabei sagen sie etwas -«
    »Es ist ein Lied. Sie singen ein Lied.«
    »Ach, richtig. Der Text ist ›Frühling! Frühling! Wir kommen! Wir kommen!‹«
    Seit zwei Monaten hatte Molly schon nicht mehr so gelacht, doch der zusammengekniffene Mund ihrer Lektorin brachte sie wieder zur Besinnung. »Helen, Sie wollen doch nicht etwa sagen, dass sie glauben, Daphne und Melissa hätten etwas miteinander?«
    »Es geht nicht nur um Daphne und Melissa. Benny -«
    »Einspruch! Selbst der paranoideste Mensch könnte wohl kaum unterstellen, Benny sei schwul. Er ist solch ein Macho, dass -«
    »Sie haben darauf hingewiesen, dass er sich in Daphne und ihr Kürbis einen Lippenstift ausleiht.«
    »Den er dazu benutzt, sein Gesicht anzumalen, um Daphne zu erschrecken! Das ist alles so aberwitzig, dass einem wirklich nichts mehr dazu einfällt.«
    »Da stimme ich Ihnen vollkommen zu. Aber um ehrlich zu sein, machen wir uns trotzdem Sorgen. Wir glauben nämlich, dass GKFEGA Sie benutzen will, um ihr eigenes Image zu stärken. Und dafür werden sie uns Trubel um Daphne in Stücke reißen.«
    »Na und? Als irgendwelche Randgruppen J. K. Rowling Satanismus in den Harry-Potter-Romanen vorgeworfen haben, hat ihr Verlag auch nicht darauf reagiert.«
    »Verzeihen Sie, Molly, aber Daphne ist längst nicht so populär wie Harry Potter.«

    Und Molly hatte weder J. K. Rowlings Schlagkraft noch ihr Geld. Und es wurde von Minute zu Minute unwahrscheinlicher, dass Helen die zweite Rate ihres Vorschusses herausrücken würde.
    »Verstehen Sie doch Molly, ich weiß, dass das alles lächerlich ist, und Birdcage steht wirklich voll und ganz hinter den Daphne-Büchern. Aber wir sind nur ein kleiner Verlag, und ich fand es nur fair, Ihnen zu sagen, dass wir hinsichtlich Trubel um Daphne ziemlich

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